Little pea MONI goes India

Reisezeit: September - Dezember 2011  |  von Moni Rinner

GOA ... GO Anjuna, GO pAlolem, GO dAncing ...

Nach einem Hotelzimmer suchte ich gar nicht lange, zeitlich gesehen eventuell ja, ich wusste allerdings wo ich hin wollte und ein langer Spaziergang machte mir nichts aus. Mir wurden zwar immer wieder Zimmer gezeigt, doch ... ne das ist es nicht. Ich hause jetzt zwar auch nicht in der super tollen Hütte und habe sogar auf ein eigenes Bad verzichtet, dafür ist mein Zimmer ein Türmchen (und ich wollte ja immer schon mal in einem Bett in einem Erker schlafen) mit Terasse und Dachterasse .
Anjunabeach ... erst denke ich, mir wird das Partyleben und Tourisein hier nach dem langen Aufenthalt im Ashram zu viel. Es ist nicht so. Obwohl schon Saison ist, habe ich nicht das Gefühl hier die Menschenmassen vorzufinden und wenn ich weg vom Geschehen will, kann ich mich sowieso nach hinten in den Garten verziehen und die Partys kann ich mir ja aussuchen .
Beim Laufen durch die Ortschaft habe ich eine sehr sehr schöne Begegnung. Ich glaube, ich sehe die schönste Frau der Welt. Mein Weg führt mich, nur mit einem Lächeln und einem Blick von ihr gesegnet, weiter durch die umliegenden Hügel. Später am Strand treffe ich sie wieder. Sie lächelt mich an. Ihre Augen sind so groß wie die eines Kindes, das vor dem Christbaum steht, strahlend blau. Ein großer Strohhut versteckt ihre hellen Haare und schützt ihre zarte, helle Haut vor der Sonne. Ein hellblaues seidiges Kleid umhüllt sie. Der Stock und die breiten Wandersandalen sehen im Vergleich dazu recht grotesk aus. Sie lächelt und ruft: "Still running?" Ich lache auch und lauf zu ihr. Ihr Name ist Helen. Sie kommt aus Schottland. Ist nur wegen dem Flohmarkt hier und reist alleine. Sie ist 72 Jahre alt, als noble Backpackerin unterwegs und strahlt eine Mischung aus Ruhe, Gelassenheit, Energie und Neugierde aus, die mir Gänsehaut bereitet. Wir marschieren ein Stück gemeinsam und ich danke für diese "Freundschaft", die so schnell gekommen ist wie sie auch wieder verging .

Die Tage vergehen auch weiterhin beim Nichtstun wie im Flug. Ein bisschen Laufen, Hängematte genießen, am Strand liegen und wenns passt doch noch zum lautesten Soundsystem am Strand gehen . Die Partys outdoor fangen recht früh an und hören je nach dem wie viel Geld in der Kassa ist, um die Polizei zu bestechen, gegen 22:00 Uhr oder später auf. Indoor bzw. auch wenn es nur überdacht ist, wird länger getanzt. Endlich mal wieder vertrautere Tanzmusik zu spüren tut sehr gut ... ui und ich werde wohl doch alt, meistens ziehe ich nach ein paar Stunden tanzen wieder ab auf die Terrasse in die Hängematte.
TANZEN ... ja es sind nur Partys und dennoch ... am Strand, unter Palmen, im Mondlicht (wenn man die UV-Leuchten ausblendet), das Meer im Rücken, barfuß ... . Die Leute sind sehr unterschiedlich von Club zu Club. Es gibt hier Menschen, die hauptsächlich hier sind um auszubrechen und diversen Drogen zu huldigen, andere die darauf aus sind, hauptsächlich der Jagd nach dem anderen (oder dem gleichen) Geschlecht nachzugehen und solche, die einfach hier sind, um zu TANZEN, gemeinsam zu tanzen, sich beim tanzen ein Lächeln zu schenken und und und (das heißt nicht, dass sie die anderen Dinge auslassen ). Auch wenn es mir nichts ausgemacht hätte, alleine hier durch die Gegend zu ziehen, treffe ich doch schnell auf zumindest eine verwandte Seele und wir philosophieren stundenlang über unser "Hobby". Für mich erstaunlich ist, dass ich hier in Indien, so viele Kilometer von Europa entfernt, auf Menschen treffe, die vom Festival in Ozora träumen oder schon dort waren .
Ich genieße meinen "easy way of live" UND ich fange an, zu realieren, dass ich nur noch wenige Tage in Indien bin :S.
Ich beschließe also doch noch weiter zu ziehen und mich Richtung Süden auf zu machen. Ein paar Tage noch nach Palolem und dann ... dann entscheiden, was ich noch brauche.
Palolem, so wurde mir immer wieder gesagt, ist ruhiger als Anjuna. Gut ... für mich nicht . Ein wunderschöner Strand, eine perfekte Bucht, faszinierende Kokosnußpalmen und -hütten, nette Lokale ... viele Lokale, sprich viele kleine Musikanlagen, wobei jede einzelne eine andere Musikrichtung gerade abspielt ... Doch das Meer ist viel ruhiger und ich komme endlich mal richtig zum Schwimmen, der Strand ist wirklich ein Sandstrand mit vielen Muscheln, bei Ebbe kann man auf die Monkey-Insel spazieren und und und ... es gäbe auch hier genug zu tun.
Ich beschließe jedoch nach drei Tagen doch noch einmal aufzubrechen und buche ein Zugticket nach Hampi. Wenn ich doch schon so nah bin, sollten die restlichen 400 km auch kein Problem mehr sein. Sicherheitshalber buche ich auch gleich mein Rückflugticket von Goa nach Delhi, der Gedanke den ganzen Weg zurück wieder mit Busen und Zügen zu bestreiten, gefällt mir in diesem Moment gerade gar nicht .

(m)ein Türmchen ...

(m)ein Türmchen ...

 ... so chillig!

... so chillig!

... die Hügel um Anjuna

... die Hügel um Anjuna

christliches Goa ... wieder ganz was neues und es duftet herrlich nach Weihrauch im Hotel

christliches Goa ... wieder ganz was neues und es duftet herrlich nach Weihrauch im Hotel

 ... was soll ich sagen ...

... was soll ich sagen ...

... I'm loving it

... I'm loving it

Vagator-Beach

Vagator-Beach

Palolem ...

Palolem ...

© Moni Rinner, 2011
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Meine Indienreise ... wo es mich hinverschlagen wird, ist noch unklar ... also alles offen, alles spannend :)
Details:
Aufbruch: 26.09.2011
Dauer: 3 Monate
Heimkehr: 26.12.2011
Reiseziele: Indien
Der Autor
 
Moni Rinner berichtet seit 13 Jahren auf umdiewelt.
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