Little pea MONI goes India

Reisezeit: September - Dezember 2011  |  von Moni Rinner

BEing in INCREDIBLE India... ein Resümee

In Goa angekommen, werde ich melancholisch. Ich bin jetzt fast drei Monate unterwegs, fange erst jetzt an, Indien zu verstehen und möchte eigentlich noch nicht weiter. Ich kann mich trotz allen Behauptungen, Goa sei jetzt voll mit Touristen und ich werde keine Unterkunft finden, wieder in dem Turm einquartieren, spanne meine Hängematte und genieße Ruhe abgewechselt vom Bass der Clubs. Ich treffe wieder meine verwandte Seele, wir setzen unsere philosophische Reise tanzend fort und machen noch Arambol Beach unsicher. Beim Laufen treffe ich auch immer wieder auf den Beach-Tennis spielenden John Lennon . Er lebt jetzt hier, erklärt er mir, in seinem früheren Leben war er Physiotherapeut, Goa gefällt ihm besser! Die Ähnlichkeit ist wirklich verblüffend und wenn ich nicht am selben Tag abreisen hätte müssen, hätte ich die Einladung zum Tee gerne angenommen.

Am 23.12. fliege ich nach Delhi, traurig den Strand zu verlassen, froh und gespannt, auf Antoine zu treffen (den ich vor drei Monaten in Kashmir kennengelernt habe, auf den ich zufällig in Varanasi wieder gestoßen bin, der mich im Ashram besucht hat und selbst dort hängengeblieben ist). Weihnachten verbringe ich sehr ruhig. Es ist SAUkalt in Delhi, angeblich der kälteste Winter mit nur ca. 3° (und das mit Sommergewandt! Meine warme Kleidung habe ich in Hampi verschenkt ). Antoine und ich spazieren durch Delhi, hocken im kalten Hotelzimmer, trinken Unmengen an heißem Chai, beschenken uns mit Kleinigkeiten. Es ist eigenartig auch wieder auf Familienmitglieder aus Kashmir zu treffen. Kreise schließen sich, neue beginnen. Mein Leben hier fühlt sich an wie eine Spirale. Alte Geschichten werden zu neuen und verdichten sich. Mir wird viel bewusst, was sich in letzter Zeit getan, ich verstehe und verstehe doch wieder nicht. Ich sehe und ich bin doch wieder blind ... doch der Running Gag zwischen Antoine und mir gilt mehr denn je "BUT it's ok" ...

Indien hat mir viel gegeben. Genauer gesagt ... es geht nicht um Indien oder sonst ein Land. Es geht um das Geschenk an mich selbst, das zu tun was ich gerne mache, rEISeN (sein). Ich bin nicht nach Indien gekommen, um hier meinen Guru zu finden, um erleuchtet zu werden, um hier Yogalehrerin zu werden oder diverse Yogakurse zu besuchen (auch wenn ich sagen kann, dass ich zumindest während meiner Zeit in Omkar echt fleißig war ). Und dennoch, Land und Leute haben ich gelehrt, wer "mein Guru" immer schon war und weiterhin sein wird, was mir im Leben wichtig ist und was nicht. Ich glaube, Indien ist so ein herrliches Land der Gegensätze, das einen einfach aus der Bahn werfen kann. Auch wenn diese Momente nicht leicht für mich waren. JA ich habe geweint, ja ich hatte Momente, an denen ich an die Decke starte und mich fragte, was zum Teufel mache ich hier? Ich habe mich allerdings auch erinnert, dass aus Chaos stehts Neues entspringen kann und dass es GUT ist. Ich habe das wundervollste Mantra auf Erden gelernt und was es bedeutet "be sweet with yourself". Ich durfte erfahren, was es heißt, wenn das Ego kleiner wird und der Moment größer. An diesem Punkt angelangt, wäre es mir auch egal gewesen, wenn ich sofort nach Wien kommen würde. Ich bin zufrieden, weil ich BIN. Ich habe Menschen getroffen, die mein Leben unheimlich bereichern und mich an Menschen erinnert, die mir geholfen haben, das zu leben, was ich bin.
Incredible India ... was noch alles hinter dieser Floskel steckt, entzieht sich meiner Worte (noch). Indien ist so reich, reich an allem, an Schönheit wie an Schockierendem, an wundervollen hilfsbereiten Menschen wie an solchen, die dich nach Strich und Faden übers Ohr hauen (manche Inder waren selbst überrascht, wie ihre Landsleute Touris behandeln. Ich zahlte trotz Handeln z.B. für ein Busticket Rs 900,-- wohingegen sie zw. 450,-- und 600,-- auf den Tresen legten), an unberuhrter Natur wie an riesigen Müllhalden. Es ist wahrscheinlich gerade diese Mischung an Licht und Schatten, die mich so berührten und immer noch berühren.
Ich schätze, dass jeder Mensch Indien anders erlebt. Dies sind meine (manchmal sehr persönlichen und intimen) Eindrücke, mein Seelenstrip. Keine Sorge, ich bin noch lange nicht ausgezogen alle philosophischen Details folgen bei Interesse auf Anfrage, sofern ich das alles jemals in Worte kleiden kann, wenn ich wieder in Wien in meiner Höhle bin (zu Hause kann ich nicht länger sagen, es ist und bleibt dort, wo ich bin).
Ein UNGLAUBLICHES Dankeschön an dieses Land, an all die Menschen, die ich hier getroffen habe.
God bless you! JAI MA! Namasté - that which is sacred within me, salutes and honors that which is sacred within you!

ich war da fast allein im Flieger!!! genial ... und in Reihe 15

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... reisen macht so müde ...

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...  aber die Reihe 15 beschert mir das erste Weihnachtsgeschenk vom indischen Santa Claus und seiner Elfe

... aber die Reihe 15 beschert mir das erste Weihnachtsgeschenk vom indischen Santa Claus und seiner Elfe

vom Luxushotel aus  dass Antoine (und ich) von der Fam aus Kashmir gesponsert bekommen ... THX

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Delhi ohne Sighseeing  ...

Delhi ohne Sighseeing ...

... alles andere ist farbenprächtiger als diese Blumen

... alles andere ist farbenprächtiger als diese Blumen

© Moni Rinner, 2011
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Meine Indienreise ... wo es mich hinverschlagen wird, ist noch unklar ... also alles offen, alles spannend :)
Details:
Aufbruch: 26.09.2011
Dauer: 3 Monate
Heimkehr: 26.12.2011
Reiseziele: Indien
Der Autor
 
Moni Rinner berichtet seit 13 Jahren auf umdiewelt.
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