Süd-Ost-Asien für Fortgeschrittene ?!

Reisezeit: November / Dezember 2013  |  von Conny Lachenmayr

Mandalay: In Mandalay

Yangon hat in uns ein gespaltenes Echo hinterlassen. Die Tage dort haben uns gut getan zur Einstimmung, wir konnten einiges für diee Weiterreise organisieren und hatten auch tolle Erlebnisse, auf der anderen Seite war es uns zu hektisch und laut, auch nachts hat es nicht abgekühlt, es gab zu wenig Möglichkeiten, sich einfach mal auf ein Getränk an den Strassenrand zu setzen und SO RICHTIG spektakulär ist es dann im Vergleich zu anderen Großstädten der Region auch nicht gewesen, dass man länger hätte bleiben müssen. Aber wir wollen ja auf dem Weg nach Malaysia nochmal eine Nacht am Inya-See verbringen, mal sehen...

Mandalay ist da schon viel mehr unsere Kragenweite. Bilderbuch-Vorzeige-Asien! Enge Gassen mit Plastikstuhl-Kneipen, Pick-up-Taxis, viele goldene Pagodentürme in der ganzen Stadt, dazu super-angenehmes Klima, tags heiß und um die 30 Grad, abends optimal zum draussensitzen in kurzer Hose ohne nach dem Essen gleich Duschen zu müssen.
Wir sind im Hotel Emperor, Ecke 26th/74th Street abgestiegen, klein, sauber, klimatisierte Zimmer, Klotür ( ), Frühstück inklusive und fantastisch nettes Personal, das gerne auch beim Buchen der Weiterreise behilflich ist. Außerdem ist die Gegend südlich der 26th Street bis zur 32nd Street und zwischen 78th und 73rd Street abends wunderbar zum Ausgehen geeignet. Doc´s Tipp zum Essengehen: Super Moon 74th/29th St., tolle Auswahl und hier wird das Bier in EISGEKÜHLTE GLÄSER ausgeschenkt...!!

Bei zwei vollen Tagen bleibt lediglich die Reihenfolge des Besichtigungsprogramms zu klären und eine Auswahl zu treffen. Wir machen fast alles richtig und nehmen zuerst die Tempel und Klöster nördöstlich des Königspalastes in Angriff. Damit sind wir bis zum frühen Nachmittag gut beschäftigt; anschließend beobachten wir einen Hochzeitskonvoi und verschnaufen in einer Garage mit Getränkeausschank am Strassenrand unmittelbar an der Kyauktawgyi-Pagode. Das Gespräch mit dem Wirt dreht sich sofort um Fußball. "Aah, Germany. You know Bayern Munich?" - Bayern was? Nee, hab ich nie von gehört, sorry, kenn ich nicht, but do you know the Glubb... . Immerhin hat er dann doch soviel Sachverstand und tippt Deutschland als einen der Favoriten der WM 2014. Immerhin...

Der nächste Weg führt uns dann auf den Mandalay Hill. Von unten sieht man die ganzen Tempel, die den Aufstieg säumen, also entschliessen wir uns, die knapp 1000 Stufen per pedes anzugehen. Das war ein Fehler; zwar ist der Weg wenigstens überdacht und es gibt mehrere Kioske um Getränke zu kaufen, leider sieht man vom Weg und der Umgebung selbst gar nichts.
Memo an uns: Nächstes Mal mit dem Taxi bis zum Gipfel hochfahren...!
Oben ist´s ganz nett, die Aussicht und der Sonnenuntergang sind schön, leider müssen wir direkt beim letzten Tageslicht wieder auf den Hinabweg aufbrechen. Runterfahren ist nämlich auch keine Option, wir haben ja unsere Schuhe unten lassen müssen. Ja, richtig, 1000 Stufen Barfuss. Hoch UND runter... Tzz, Amateure, wir...
Abends essen wir in einer indischen Garküche. Es gibt keine Speisekarten und kein Bier, es wird einfach irgendwas serviert, Tee, leckere Limo und frittierte Spezialitäten für selbst in Myanmar unglaublich günstige 3500Kyat (=3 €uro!).

Also Königspalast am nächsten Tag und was sollen wir sagen: Das kann man sich eigentlich schenken. Zunächst mal mussten wir einmal fast komplett um die Zitadelle herumlaufen, da nur das Ost-Tor für Ausländer begehbar ist. Dann ist in der Zitadelle eine Kaserne beheimatet, man darf also nur den Hauptweg benutzen und Fotos machen ist ausserhalb der inneren Palastanlagen verboten (gibt eh nix zu sehen ausser Soldaten, deren Familien und deren Wohnungen). Der Palast selbst ist nach dem Brand 1945 extrem lieblos nachgebaut worden, einfach ein paar rotbraune Latten zusammengeschustert und an die größten Gebäude hat man dann noch etwas Goldfarbe gekleckst. Innen sind die Räume fast ausnahmslos kahl und leer. Lediglich der Aufstieg auf den 55m hohen ehemaligen Wachturm lohnt sich, die Aussicht ist großartig und man bekommt eine Vorstellung davon, wie prachtvoll das Palastareal wohl einmal gewesen sein muss. Also nichts wie heim, lieber verbringen wir die Zeit noch ein bisschen mit in-der-Sonne-sitzen, lesen, Asien-schauen und ausruhen, denn morgen geht´s in aller Früh mit dem Schiff schon wieder weiter nach Bagan.

© Conny Lachenmayr, 2013
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Doc und Coy. Zwei Rucksäcke. ein paar Flüge. und mal wieder: SÜD-OST-ASIEN!!!! :-)
Details:
Aufbruch: 15.11.2013
Dauer: 3 Wochen
Heimkehr: 08.12.2013
Reiseziele: Myanmar
Malaysia
Singapur
Der Autor
 
Conny Lachenmayr berichtet seit 16 Jahren auf umdiewelt.
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