Süd-Ost-Asien für Fortgeschrittene ?!

Reisezeit: November / Dezember 2013  |  von Conny Lachenmayr

Inle-See

Der Weg ist das Ziel: Reise von Bagan an den Inle-Lake

Coys Sicht der Dinge:
Nachdem wir noch einen halben tag sehr relaxt am pool verbracht haben, gings am mittag (25.11.) weiter richtung Inle-See. dieses mal haben wir uns für die bequeme variante entschieden: per flugzeug sollte es vom airport "Nyaung U" um 16.05 richtung Heho gehen. Miniflughäfen kennen wir nun schon - neu war hier: keine platzvergabe, keine passkontrolle, aber die rucksäcke durften wir aufgeben. immerhin. großzügig auch bei flüssigkeiten im handgepäck, dem franzosen vor uns hält der nette security-herr sogar seine wasserflasche, als er durch die schleusse geht.
In der wartehalle mit 20 anderen, davon sechs franzosen, die unter anderem dadurch aufgefallen sind, dass sie die werbung im tv fotografierten...
um 15.15 wurden wir dann in einen sehr ramponierten bus gesetzt (kurz im kopf überlegt, ob ich vom zustand des busses auf den des fliegers schließen darf, lieber verworfen!) und an die rollbahn gefahren. dort landete ganz easy neben uns die nette Minimaschine (stimmt gar nicht, immerhin 2 Propeller) von Air KBZ (official Sponsor of the 27th Sea Games in Myanmar Dezember 2013), entlud eine hand voll andere reisende und bat uns an bord. wir saßen kaum und schon gings los, ich hatte nicht mal mehr zeit zu checken, ob das gewicht an bord einigermasen gleich verteilt war... noch schnell wenden in drei zügen auf der EINEN rollbahn des flughafens und ab gings....
während doc sich von oben der herrlichen aussicht erfreut (wirklich sehr schön!), bekomme ich fast einen schock, als es gleich wieder runter geht! aber keine sorge: 35minuten nach abflug, setzten wir in ho he auf und zwar genau 7 Minuten ehe wir eigentlich starten sollten. dieser flug dauerte also -7 minuten - so darf das sein! (schade halt für die, die pünktlich da waren....)

sehr guter tipp für euch reisende da drausen: schnappt euch 3 leute und fahrt zu viert im taxi nach Nyaung Shwe, die fahrt kostet nämlich 25 Dollar (plus 10$ "Eintritt" pro Kopf ins Inle-Gebiet!). wir haben uns jedenfalls anquatschen lassen und brav das taxi geteilt. mit einem holländer und seinem asiatischen...ähm.... neffen, der ihn ständig "dear" nennt, was ich ganz schön offensiv finde, je häufiger es höre... als Doc mich später aufklärt, dass der nette herr aus holland DIRK heißt, muss ich doch ein bisschen lachen. wahrscheinlich war der neffe einfach ein reiseleiter. oder so. (Was denn sonst...???)
Als wir am "Hafen" von Nyaung Shwe ankommen sind, lassen wir uns gleich von einem bootsanbieter schleppen. unser hotel liegt nämlich AUF dem see. ja, richtig. wir dachten auch "halt so am see", aber drauf gebaut. ne, ne. nur per boot zu erreichen. schnell checken wir diese fahrt und die rundtour am nächsten tag und dann auch noch die rückfahrt zum flughafen am 27.11. aus. harte verhandlungen am tisch, die natürlich ich führe, weil doc ein zu netter mensch ist (Jepp... Und auch nicht mit Geld umgehen kann). kurz vor abschluss schaltet sich doc dann in die feilscherei ein und macht dem ein ende: nennt eine zahl und sagt, auf den getränkekühlschrank zeigend: "including one beer!" - alle lachen und alles ist geregelt.
unser gepäck liegt längst schon im long-tail-boat, wir folgen. als wir sitzen, in drei zügen wenden und den kanal richtung Inle-See verlassen, frage ich mich, was wir hier eigentlich tun: es dämmert bereits, der himmel zieht zu und wir sitzen in einem mini-boot, das natürlich ohne beleuchtung fährt, dafür bei jeder welle bedenklich schwankt. mit einem tempo kommen uns andere boote entgegen (und zwar mal rechts, mal links,...) und ich würde mich gerne zum fahrer umdrehen und fragen, ob das hier "safe" ist, aber erstens würde der mich nicht verstehen, weil der motor einen höllenlärm macht und zweitens: was wäre wohl die antwort: "ne, das hier ist riiiiichtig gefährlich. ich überleg selbst schon die ganze zeit, ob ich von bord springe und zurückschwimme...."?! äh. ich lasse das dann mal lieber sein und harre der dinge. während die nächtliche landschaft irgendwo in der dämmerung an uns vorbeiziehen mag, gehen mir einige (letzte?!) gedanken durch den kopf: keiner fährt noch in diese richtung, alle sind längst im hafen: NOT a good sign! wenn der einfach mit uns umme ecke fährt?! (zugegeben, was hat er davon: ein paar alte schlüppis im rucksack, aber das weiß er ja nicht...) dazu passen würde jedenalls meine absprache mit seinem chef: "we want to go to paradise..."("inle resort" möchte ich sagen, er unterbricht mich aber) "ah. paradise. i know. i bring you to paradise". auh weh....! was, wenn wir kentern?! wie würde ich es schaffen, möglichst schnell meinen rucksack zu retten und was dann?! ihn mir aufschnallen? und dann? ich bin eine leidige schwimmerin! schon gleich mit 15kg gepäck in der trockenmasse an der frau! aber ich könnte mir meinen holzstuhl, der uns im boot als sitz diente, angeln und einfach im wasser wieder draufsetzen und auf hilfe warten. ja. das könnte gehen. eine letzte frage stelle ich mir allerdings: schwimmen meine easy-tones (turnschuhe) ob der luftgefüllten sohle oben?! und wenn ja: wenn meine füße oben schwimmen, wie schaffe ich all die anderen punkte meines plans...?! kurz bin ich versucht, die schuhe aus sicherheitsgründen weit von mir zu werfen, lasse es dann aber, da wir gerade vom kanal in den see münden. gruselig schön liegt er da: dunkel. mystisch. umgeben von bergen, könnte auch der gardasee sein, aber so lange waren wir nicht unterwegs.

auf dem dunklen wasser türmen sich allerhand gruselige ungeheuer, die im gleichklang mit den nicht ganz so sanften wellen zu tanzen scheinen und auf weißhäutige, von magen-darm-infekten geschwächte deutsche warten.... unheimlich. doc liegt ganz entspannt vor mir in seinem holzstuhl. klar, der trägt auch keine luftschuhe!!!!
im vorbeifahren entpuppen sich die ungeheuer als konglomerate von lotus-pflanzen, da ich aber mit konglomeraten (= gebündelt auftretende pflanzen(teile) (man munkelt, es gibt auch menschen-konglomerate, vor denen hat sie aber weniger angst!), die der autorin in letzer zeit auflauern und in unbeachteten momenten zum angriff ansetzen) in letzter zeit schlechte erfahrungen gemacht habe, tröstet das nur ein bisschen...
während all dieser gedanken höre ich wieder diese stimmen, die fragen: "warum macht ihr nicht im 5 Sterne-resort urlaub?" die antwort darauf habe ich selbst in diesem moment: "laaaangweilig" (Aber auf Langkawi, da haben wir doch....). Trotzdem stelle ich mir die frage: Aber warum SOWAS? dazwischen gibts so viel! und insgeheim weiß ich es ja: ich werde nie jemand sein, der am limit lebt oder leben möchte. aber am puls sollte es schon sein....!
mit geröteten wangen, zerzausten haaren und allen gepäckteilen kommen wir schließich sicher und total easy an unserem resort auf dem see an. zur begrüßung spielt eine lokale band (ohne witz!) ein kurzes ständchen (ein zeichen für mich: auch denen hier war nicht klar, ob wir das schaffen können! es war also wirklich knapp!!!), ehe wir in unsere wildromantische pfahl-bambusmatten-hütte einziehen. sicher, bis zum nächsten morgen, wenn wir uns dem see erneut stellen werden....

Kurzversion:
mit dem flugzeug ging es von bagan an den inle-see, per taxi und dann long-tail-boat ins resort auf dem see.

aber mal ehrlich: DAS will doch keiner lesen?!

Der nächste Tag mit Doc:
Der Inle-See ist... ein See. Eingefasst von Bergen. Und genauso spannend ist er auch, wenn man darauf fährt. Unsere Touristen-Tour (sic! JETZT isses soweit. Immerhin reisen wir ohne andere Tou... Menschen im Boot, SOWEIT kommts dann doch nicht...!) startet um acht, und führt uns über einen Markt (schön), eine Zigarrendreherei (auch schön, leider können wir nichts kaufen, da die Einfuhr sämtlicher Tabakwaren nach Singapur zwar nicht verboten ist, aber wir die Fluppis teuer verzollen müssten), ein paar Pagoden (ok, schön), Silber-, Gold und Eisenschmiede (langweilig) (Coy: muss selbst ich sagen. ich komme nicht in versuchung! ausserdem alles verhältnismäsig teuer in myanmar, das schaut schlecht aus mit shopping...), Weberei, Schirmfabrik und sonstige Folkloredörfer (völlig überflüssig) und ein schwimmendes Lokal auf dem See (RICHTIG lecker!). Gegen 3 haben wir dann beide keine Lust mehr (ok, ich eigentlich schon seit 12), und der Guide fährt uns heim. Und dann wird´s richtig cool. Der Inle-See ist nämlich... ein See! Und ein See ist megacool, wenn man am Seeufer, in diesem fall auf der Hotelterrasse in bequemen Liegestühlen liegen, Bier trinken, auf den See hinausschauen und auf den Sonnenuntergang warten kann! Und genau DAS machen wir jetzt auch... Prost!

© Conny Lachenmayr, 2013
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Doc und Coy. Zwei Rucksäcke. ein paar Flüge. und mal wieder: SÜD-OST-ASIEN!!!! :-)
Details:
Aufbruch: 15.11.2013
Dauer: 3 Wochen
Heimkehr: 08.12.2013
Reiseziele: Myanmar
Malaysia
Singapur
Der Autor
 
Conny Lachenmayr berichtet seit 16 Jahren auf umdiewelt.
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