Das große Abenteuer Kambodscha und Vietnam

Reisezeit: März 2015  |  von Birgit 4.

Battambang

Tag 5: Battambang

Heute ist bis jetzt nicht ganz so viel passiert, ich schreibe Live aus dem "Golden Bayon Express", einem Kleinbus mit Platz für 13 Gäste und 3 Leuten Personal ! ( ich glaube das ist ein besserer Durchschnitt als in der Business-class im Flieger! ) der uns in 5 Stunden, so der Plan, nach Phnom Peng bringen soll. Wir werden sehen..... wie sich heraus stellte, dass war das das einzige Plus dieses Busses.

Spannend ist schon einmal die Tatsache, dass wir uns beim Buchen der Hotelzimmer verklickt haben und die Zimmer anstatt für heute für morgen gebucht haben...Uuups. Das wäre rein theoretisch kein Problem gewesen, wenn der Button "Ihre Reservierung umbuchen " bei Agoda funktioniert hätte.....tat er aber nicht. Also haben wir nach mehreren Anläufen und der Unterstützung des immer noch wundervollen Hotelpersonals das Hotel in Phnom Peng angerufen, um diesen " kleinen " Fehler beheben zu können. Die Phnom Penger Angestellten haben uns zwar am Telefon zugesagt, dass sie die Zimmer für uns freihalten werden, aber wir uns doch bitte mit Agoda in Verbindung setzen möchten. Das haben wir getan und die haben versprochen, sich innerhalb der nächsten 48 Stunden zu melden!?!?! Findet den Fehler!!!!
Naja, no risk, no fun, Dussligkeit muss bestraft werden.... Wir werden sehn....

Der Bus als solcher ist übrigens auch nicht so ganz die richtige Entscheidung gewesen, die reichlich vorhandenen Schaben krabbeln hier munter um uns rum. Und auch wenn einer der Fahrer des lieben Friedens wegen hier zwar noch einmal durchgefegt hat, haben wir die Beine auf dem Sitz und werden nachher erstmal die Rucksäcke- die unter der letzten Sitzbank verstaut wurden, komplett ausschütteln, so wir denn ein Zimmer haben werden, in dem wir dies tun können.....

Aber genug geklagt, wer Backpacker sein will, muss tapfer sein!!

Es gibt aber auch Gutes zu berichten:
Heute vormittag haben wir uns einen Kurs in der Kochschule
" Smokin'Pok"gegönnt und zwei verschiedene Gerichte zubereitet. Einmal aus Fisch das Gericht " Amok" - das heißt wirklich so! Und als zweites ein
" Chicken Lok Lak", beides sind übrigens kambodschanische Nationalgerichte und extrem lecker.
Wir trafen unseren Koch auf dem örtlichen Markt, der so groß ist, dass man es nicht einmal beschreiben kann. Alle Verkäuferinnen sitzen auf dem Boden inmitten ihrer Waren, eine buntere Mischung aller Erzeugnisse der Region kann man sich nicht vorstellen. Alle zum Kochen benötigten Waren wurden dort frisch gekauft, die drei benötigten Snakeheadfische lebten bis zu unserem Erscheinen noch. Wir bekamen erklärt, was wir da kaufen, aber auch verschiedene andere " what-is-this-please?"
Gewöhnungsbedürftig war der Geruch um den Fischstand- oder vielleicht besser gesagt um den Fisch -Erdfleck, der Blick in Schweinenasen , Hühnerköpfe, Schweinedärme ( die hab ich zumindest als solche erkannt!) und andere teilweise sehr seltsam und undefinierbar ausschauende "Lebensmittel " lies vielleicht nicht nur mich noch einmal ganz genau darüber nachdenken, ob ich das wirklich essen möchte, was wir da kochen werden.
Ich persönlich hab mich für den Fisch und gegen das Huhn entschieden, obwohl das Essen, das von uns im Wok und im Dampfgarer zubereitet wurde, sehr lecker roch und auch schmeckte... Aber die Vorstellung, dass das Hühnerfleisch da seit Stunden bei dieser Hitze auf kambodschanischem Boden lag hielt mich irgendwie davon ab.

Abschliessend erzählte unser Koch noch ein wenig über den
" Untergang "der kambodschanischen Küche. Ein Koch verdient hier um die 80 USD im Monat und es ist eine harte Arbeit, die keiner mehr machen will. Wir haben 2 Stunden geschnippelt und gemörsert und in zwei Minuten war das Essen, also zumindest das Hühnchen im Wok gekocht. Der Fisch garte 45 Minuten im Dampfgarer. Unser Koch erzählte uns, dass selbst seine eigenen Kinder lieber Thai-Food als einheimische Kost essen. Ich muss dazu sagen, der Koch hat 3 Kinder, 14, 11 und 4, aber wie hier ganz oft sah er selber aus wie 23....Irgendeine Wirkung müssen diese Lebensmittel doch haben, dass die Menschen hier anscheinend alle ein Patent auf die Ewige Jugend haben....

So weiter gehts mit 110 km/h in Richtung Phnom Peng!!! Ob das gut geht????

Drei Stunden später und wir durchfahren nach einem kurzen Tank - und Essensstop am Ortseingang die Stadt Kampong. Es ist 17,53 Uhr und die Sonne geht wieder einmal unter. Das ist seit gestern ein Traum von einem Farbenspiel, so ein dunkles Orange bis Rot sieht man in unseren Breitengraden in Verbindung mit einem Sonnenuntergang nicht. Einfach toll, Leider können wir Euch das nicht vermitteln, keiner unserer Fotoapparate kann diese Farben reproduzieren.....

Wir empfehlen übrigens die Fahrt mit dem Expressbus mit leerem Magen anzutreten, denn bei dem Fahrstil in Kombination mit der technischen Ausstattung dieses Busses und der zu befahrenden Strasse kann einem das Essen von gestern schon mal entgegenkommen.
Aber wir brauchen heute nicht mehr ins Fitnessstudio - Powerplate auf Kambodschanisch!!!

So, unsere Stoßgebete wurden erhört, wir sind in Phnom Peng heil und erstaunlicherweise auch lebendig angekommen. Also der Bayon-express von Battambang nach Phnom Peng ist schon eine Herausforderung, hygienisch wie Fahrstil-technisch....

Und man mag es nicht glauben, nach harten Verhandlungen mit dem Tuk-Tuk -Fahrer und einer entspannten Stadtrundfahrt, der Busbahnhof ist offensichtlich am Ende des Centrums- sind wir im Hotel angekommen und JA , es hat geklappt, wir haben zwei Zimmer für heute !!! Halleluja, es lebe das Glück!

Und nach einer Stunde alles ausräumen, ausschütteln und duschen wissen wir auch, dass wir es geschafft haben, die Busfahrt ohne lebendige Souvenirs überstanden zu haben.
Der Mensch wächst mit seinen Aufgaben!

Die Zimmer werden immer besser, wir haben sogar einen Balkon mit Blick über die hell erleuchtete Stadt! Und das alles für 20€ inclusive Frühstück, da kann der Tourist nicht meckern....

Zum Abschluß desTages gabs einen Cocktail in der eigenen Roof-top-Bar und ab gings in die Heija!

© Birgit 4., 2015
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Vier "Mädels" reisen als Backpacker durch Kambodscha und Vietnam
Details:
Aufbruch: 06.03.2015
Dauer: 3 Wochen
Heimkehr: 28.03.2015
Reiseziele: Kambodscha
Thailand
Vietnam
Erfahrungen in der Halong-Bucht
Der Autor
 
Birgit 4. berichtet seit 9 Jahren auf umdiewelt.
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