Ein neuer Traum, eine neue Reise. Asien ruft!

Reisezeit: Juni - November 2015  |  von Dienice Denise

Inselleben die Zweite: Tioman

Auf zu Tam

Weil Michi mindestens genauso gerne schreibt wie ich (und das in meine Augen sogar noch besser kann), wurde die Idee geboren, dass wir unsere gemeinsame Zeit auch gemeinsam beschreiben.

Deshalb habe ich in diesem Kapitel einen Co-Autor.
ICH BESCHREIBE MEINE EINDRÜCKE.
Michi seine.

Ich liebe es zu reisen, aber bin da lange nicht so erfahren und so viel und weit gereist, wie die Frau an meiner Seite, deren Berichte so Lust auf reisen machen. Da kann ich nur sagen, dass es noch viel Begeisternder ist, sie erzählen zu hören.
Also trete ich hier als vollkommen überwältigter, zusätzlicher Beobachter auf; aber erstmal nur für eine "Woche".

Denise hatte den Tag meiner Ankunft schön vorgeplant. Ich legte mich also sozusagen am Abend nach den Petronas Towers ins gemachte Bett, um am nächsten Morgen einen Eindruck davon zu bekommen, wie viel genaue Planung hilft, wenn man in Malaysia ist.
Erstmal gefrühstückt, darüber hat Denise ja schon berichtet. Allerdings war für mich ja ohnehin erstmal alles spannend und neu. Ich freute mich etwas zu früh über den French-Toast (war nicht der Rede wert).
Nach unserem gemütlichen Frühstück (nebst einer vorbeilaufenden Kakerlake, die wir genau im Visier behielten), machten wir uns auf den Weg zur sehr nah gelegenen U-Bahnstation.

OBWOHL UNSER HOTEL EXTRA SO GEWÄHLT WAR, DASS WIR STRATEGISCH SCHNELL UND OHNE UMSTEIGEN ZUM BUSTERMINAL KOMMEN SOLLTEN, KAMEN WIR IN BESORGNISERREGENDE ZEITBREDOUILLE, DA DIE UBAHN EWIG AUF SICH WARTEN LIEß.
In der U-Bahn, obwohl ich doch schon am Tag zuvor einen Eindruck von KL bekommen hatte, musste ich immer noch staunend aus dem Fenster schauen. Kuala Lumpur empfinde ich als wirklich schöne Stadt, die erstaunlich viel Grün aufbietet. Da ich zwar kein Pflanzenkenner aber Pflanzenliebhaber bin, stimmt mich schon eine simple Fahrt in einer U-Bahn zufrieden. Vorbei an Palmen und natürlich, wild begrünter Gegend, kamen wir am Busterminal an und hatten da tatsächlich noch Glück den Bus zu bekommen. Unser Gepäck hätte es fast nicht geschafft. Interessanterweise fahren in Malaysia Folgeanschlüsse immer pünktlich ab. Hat das etwa System? Aber dazu viel später noch mehr.

BLÖD: DER BUS WAR FAST NAHEZU AUSGEBUCHT. SO WAR BEREITS DAS VERSTAUEN UNSERES GEPÄCKS EINE HERAUSFORDERUNG. DENN DAS GEPÄCKFACH WAR EIGENTLICH VOLL. EBENSO DER BUS UND ZWAR MIT REISENDEEN DIE WENIG WERT AUF SITZPLATZRESERVIERUNGEN LEGTEN.
WIR WAREN EINFACH FROH, DASS WIR DEN BUS NOCH ERREICHT HATTEN UND WOLTEN KEIN GROßES UMSETZMANÖVER STARTEN. NACH KURZER RÜCKSPRACHE HATTEN WIR ZWEI NEBENEINANDER LIEGENDE SITZPLÄTZE IN DER LETZEN REIHE.

Die Sitze etwas heruntergekommen, aber recht komfortabel. und das sage ich als recht großer Mensch. Dass wir Platzkarten hatten und das die dort sitzenden wenig störte, muss man hier wahrscheinlich gar nicht erwähnen, aber wir wollten uns nicht schon jetzt wie typisch deutsche Pauschaltouristen aufführen.

Die Fahrt war lang, aber reich an Schlaf. Lediglich von einer Toilettenpause abgesehen, bei der ich den ländlichen Komfort der öffentlichen Notdurftanstalten kennenlernen konnte, schlief ich fast die ganze ca. 5 Stündige Fahrt nach Mersing. Von dort aus sollte die Fähre ablegen, welche uns nach Tioman-Island transportieren sollte.
Mersing ist vielleicht nicht besonders schön. Aber das tat der Laune keinen Abbruch. Wir erfragten uns den Weg zur Fähre und hatten hier tatsächlich noch Zeit um Küche und Service zu testen bis wir ablegen sollten.
Also suchten wir ein ordentlich anmutendes "Restaurant".
Denise hatte mich ja schon vorgewarnt wie atemberaubend "gut" der Service in Malaysia ist. Und nachdem wir am Tag zuvor in Chinatown erstaunlich zuvorkommend bedient wurden, taten sich hier Täler auf. Das Essen jedoch war gut.

Zum Nachtisch hatte Denise das richtige Händchen und wir besorgten uns gegenüber bei einem Stand ein "Chendul 2 Go". Serviert in einer Plastiktüte und, in einer findigen Technik angebrachten Schnur, als Tragegriff und Strohhalmhalter. Ich war schon allein davon beeindruckt. Chendul wurde von Denise ja schon erwähnt und nicht zuletzt darum war ich schon gespannt.... Leckeeer. Kühl und frisch und.... süß. Liquid Diabetes. aber wahnsinnig gut.

Durstlöschend war es nicht und so freute ich mich, dass neben der Anlegestelle eine nette Bar war. Wir würden nun schnell unsere gebuchten Tickets holen und dann gemütlich eiskaltes Wasser und Kaffee trinken.
Denise wollte das gerne übernehmen und so wartete ich vor der Bar. Die Gegend um die Anlegestelle erinnerte stark an einen Yachtclub. sehr gepflegt, wunderschöne Palmen und getrimmter Rasen. Blumen und Pflanzen in kultivierter Vielfalt.
Es war so warm und ich musste so schwitzen... Wasser bitte.

Denise kam ärgerlich zurück.
ICH FRAGTE AM INFORMATIONSSCHALTER WO WIR UNSERE GEBUCHTEN FÄHRTICKETS ABHOLEN KÖNNEN. EIN NICKEN IN DIE RICHTUNG EINES SCHEINBAR ZUFÄLLIG HERUMSTEHENDEN HOLZTISCHES AN DEM ZWEI MÄNNER SAßEN. VON DENEN ICH EINEN FRAGTE. DER SCHAUTE NACH MEINER FRAGE AUF DEN NEBEN SICH SITZENDEN MANN DER DIE KONVERSATION MITHÖRTE, WÄHREND ER GENÜSSLICH IN SEINER NUDELSUPPE VERSANK. MEIN ANSPRECHPARTNER SAGTE, ICH SOLLE IN ZWANZIG MINUTEN WIEDERKOMMEN. GERADE SEI MITTAGSPAUSE. GANZ OFFENSICHTLICH SAß DER MANN DER MIR DIE TICKETS GEBEN KÖNNTE DIREKT DANEBEN UND HIELT ES WEDER FÜR NÖTIG MIR ZU ANTWORTEN; NOCH MIR DIE TICKETS AUSZUHÄNDIGEN.

Nicht nur, dass Tiomanferrys noch Mittagspause machten, sie wurde auch zudem; quasi mit Nichtachtung bedacht. Na komm, wir bestellen uns etwas und dann geh ich nochmal.

Ich will das nun nicht zu lang ausschmücken wie den Rest bisher, aber ich wurde in drei Schlangen gebeten um jedes mal zu erfahren, dass noch irgendetwas fehlte. Englisch sprechen dort alle und meine Fragen wurden auch immer beantwortet. Ich wusste nur nicht, dass ich nach Dingen Fragen musste die ich nicht kannte. Nach dieser Prozedur war selbst ich dann auch genervt und hatte gerade noch Zeit, Denise in der Bar abzuholen, (DENN OHNE MEINE PASSNUMMER; KEINE TICKETS). Die saß vor meinem kalten Kaffee und meinem lauwarmen Wasser.

DA ABER AUCH DER SERVICE IN DER BAR UNTERIRDISCH WAR. MUSSTE ICH ETWAS ÜBER DIE SITUATIONSKOMIK GRINSEN (ANSONSTEN GAB ES IN DER SITUATION JA GERADE NICHT VIEL ZU LACHEN), DASS DER REST CHENDUL DEN WIR AM KOFFER BEFESTIGT HATTEN SICH VOR DEM RESTAURANT LÖSTE UND SICH AUF DEN BODEN ERGOSS.

Wir mussten uns nun beeilen um die Fähre nicht zu verpassen. Eine weitere Schlange und etwas Zeit bis wir am nächsten Schalter ankamen um zu erfahren, dass wir noch eine Art "Kurtaxe" zahlen müssten und wir uns nochmal anstellen sollten. Und um das jetzt abzukürzen. Die Fähre kam noch ne ganze Weile nicht, WIR HÄTTEN ALSO EASY KAFFEE UND WASSER IN RUHE AUSTRINKEN KÖNNEN es war Abend und wir mussten ja noch vom Jetty auf Tioman mit einem Transferbötchen nach Mukut gebracht werden.

Die Überfahrt war zügig. Die AC war sehr Arbeitsbereit und das Fährpersonal entweder unorganisiert oder übermotiviert.

Unsere großen Reisetaschen waren auf jeden Fall bei Ankuft am Jetty sehr schwer zu finden.

Am Jetty wartete Tam DER BESITZER UNSERER UNTERKUNFT auf uns. Ein liebenswerter hagerer, kleiner Kerl. Und der "Captain". Ob überhaupt irgendwann mal sein Name fiel entzieht sich meinem Gedächtnis.
Er war der Captain... von: einer kleinen Nussschale mit Aussenboardmotor. Er, Tam und das Bötchen sollten uns in einer wilden fahrt, die uns lange richtig Spaß machte, nach Mukut und unserer ersten Unterbringung "Simukut Hill" bringen (Südseite von Tioman Island).

LANGE WIRD VON MICHI UND MIR UNTERSCHIEDLICH DEFINIERT. MEIN "LANG" DAUERTE DIE ERSTEN FÜNF MINUTEN ALS ES NOCH RICHTIG HELL WAR UND DIE METERHOHEN WELLEN NOCH LUSTIG SCHIENEN UND ICH MEHR AUS SPAß ALS AUS GENERVTHEIT UND UNWOHLSEIN SCHRIE.

Das Meer war recht unruhig (Monsunzeit außerhalb des Regens) und es wurde auch langsam dunkel. Das Wasser spritzte, das Boot hüpfte, Tam und der Captain waren glücklich wie kleine Kinder in ner Achterbahn und wir auch... das war aber nach 20 Minuten irgendwann nicht mehr nur spaßig. AUCH NACH 30 NICHT MEHR.

Trotz allem: vorbei an traumhaften Stränden und mit Blick auf einen von Wolken umgebenen Berg mit Dschungel außenrum, der Aussah wie ein aktiver Vulkan war die Fahrt trotzdem malerisch.

Vollkommen durchnässt kamen wir im dunkeln am Anlegesteg an. Mussten recht akrobatisch bei hohen Wellen auf die glitschigen Treppen hüpfen und unsere durchnässten Taschen entgegennehmen. Tam war einfach ein netter Kerl und total locker. er trug Denises Tasche die ganzen ca 1500 Meter Fußmarsch zu seinem "Simukut Hill View".

Nach einer frischen Dusche, richteten wir uns erstmal sporadisch in unserem Bungalow ein und beendeten den Abend müde mit Tam an seiner Bar, tranken kaltes stilles Wasser und bekamen Datteln von "Uncle Sam": ja der wurde tatsächlich so genannt. NICHT DR. BOB? ACH NEIN... DA HATTE ICH KURZZEITIG ETWAS VERWECHSELT.
Uncle Sam war der Koch der Unterkunft und bekochte uns die Tage später noch 2 mal.

Erste Nacht, erster Tag und mein Herz hat Geburtstag

Bevor wir müde ins Bett gingen, scherzten wir noch, dass wir bis auf eine Alleinreisende nebenan, die einzigen Gäste waren.
Meine erste Nacht unter einem Mosquitonetz, sozusagen mitten im Dschungel, war sehr durchwachsen. Ich wachte oft auf und setzte mich zwischendurch, voll der Hoffnung auf etwas frische Luft auf den kleinen Vorbau unseres Bungalows.
Nachts war die Ferienanlage mit Laternen beleuchtet. das Meer rauschte und auf den Stromkabeln balancierten Affen. Nach einer Weile war ich ziemlich zerstochen, trotzdem glücklich und irgendwann müde genug um doch noch Schlaf zu finden... bis beinahe 10 Uhr.

DIE ERSTE NACHT IN EINER UNTERKUNFT DIE ÄHNLICH WIE AUF PERHENTIAN WAR, IST IMMER GEWÖHNUNGSBEDÜRFTIG. LAUTES MEERDONNERN, SCHREIEN, SURREN, FIEPEN VON TIEREN DIE MAN NICHT ZUORDNEN KANN UND HIER KAM, AB GEFÜHLT FÜNF UHR MORGENS, DAS UNABLÄSSIGE KRÄHEN MEHRER HÄHNE HINZU, DIE DIREKT UNTER UNSEREM BUNGALOW DEN MORGEN VERKÜNDETEN.
Morgentoilette, angezogen und runter an die Bar.
Komischerweise war Tam, egal wo man wann in der Anlage unterwegs war immer sofort da wenn man in normaler Lautstärke seinen Name sagte. Scary... und ein weiterer Grund für albernes gekicher von uns zweien.
Und der Beginn eines Running-Gags über unseren Aufenthalt dort.
Dadurch zerstreute sich aber wenigstens unsere Sorge, ob wir noch Frühstück bekommen würden ganz schnell.
Rührei von den eigenen, überall auf der Anlage herumlaufenden Hühnern. Mit etwas Meersalz und Zimt verfeinert. Dazu Toast, Butter und glücklicherweise Nutella für Denise. Wenn ich heute darüber nachdenke war es ein Traum.
Da ich für den Geburtstag von Denise nicht selber kochen konnte und mein Organisationstalent in Deutschland hier überhaupt nichts nutzte, bestellte ich bei Tam ein schönes Essen für Abends und Weisswein.
Schön war es:
Frühstück im freien mit Blick aufs Meer und Denise an meiner Seite.
Und es stellte sich Entspannung ein, aber auch die Frage was wir an unserem ersten Tag machen sollten.

Einsamer Strand und "Oilspill" ohne es zu wissen...

Denise hatte schon ein paar Ideen...
NATÜRLICH HATTE ICH EINE TO DO LISTE DIE SICH AUS MEINEM REISEFÜHRER ERGAB. EINSAME STRÄNDE WARTETEN EBENSO AUF UNS, WIE DER DSCHUNGEL UND EIN IDYLLISCHER WASSERFALL.
DEN ERSTEN TAG WOLLTEN WIR ENTSPANNT ANGEHEN UND UNSER NEUGEWONNENES INSELDASEIN GENIEßEN. ALSO ENTSCHIEDEN WIR UNS FÜR DEN STRAND.
Tam ließ uns die Wahl ob er uns einen Weg durch den beginnenden Jungle weisen sollte, oder auf die Straße oberhalb der Anlage geleiten sollte. LIEß ABER KEINEN ZWEIFEL, DASS ER UNS EIN STÜCK BEGELEITEN WÜRDE.

Straße oberhalb hörte sich irgendwie weit weg an. Also dann durch den Dschungel .
Er begleitete uns tatsächlich einige Meter in den zugewucherten Jungleabschnitt bis wir den ersten Strand sehen konnten. Ab hier liefen wir zu zweit weiter. Hoffnungsvoll auf "THE BEACH" ließen wir den ersten kleinen Strand zurück und stapften weiter durchs Unterholz und leider etwas vermüllten "Wald". immer wieder überlegend, in welche Richtung weniger Hindernisse liegen würden. Selbst das war aber irgendwie entspannt und wir kamen auch an einem kleinen recht schönen Strand an.

An diesem Strand verbrachten wir einige Stunden. ALLEIN. WIR HATTEN EINEN STRAND FÜR UNS. EIGENTLICH MEHRERE. ABER FÜR DIESEN HATTEN WIR UNS ENTSCHIEDEN.
Wir wateten durchs Wasser, lasen in unseren Büchern, redeten und genossen die Einsamkeit dort.
Zwischendurch schliefen wir oder kühlten uns etwas im Wasser ab. An schwimmen war leider nicht zu denken, dafür war das Meer zu unruhig und nicht tief genug. Die Sonne brannte, aber es war nicht unangenehm. Erstaunlich, dass wir keinen Sonnenbrand davontrugen. VIELLEICHT WEIL WIR IM SCHATTEN LAGEN
Als es gegen Abend Zeit war zu gehen, bemerkten wir auf unserer Liegedecke seltsame dunkle Flecken... wir hielten es für Exkremente IRGENDWELCHER UNSICHTBAREN URWALDTIERE DIE AUS DEM GEÄST IN DESSEN SCHATTEN WIR LAGEN SCHEINBAR HERUNTER... waren entsprechend angeekelt und wollten uns so Recht nicht auf den Gedanken einlassen, was es genau sein mochte.
In den paar Stunden am Strand haben wir außer 4 Wanderern und einem vorbeiknatternden Mofa, nichts von Zivilisation mitbekommen (abgesehen vom Müll).

An die Wanderer erinnert, meinte Denise, dass wir noch schauen könnten was das für ein Weg war auf dem die liefen. Wir packten zusammen und begaben uns in die Richtung, in der wir die Wanderer gesehen hatten. Und siehe da: direkt oberhalb eine Art Straße. Und zwar die Straße von der Tam redete. Wir stapften zuvor also nur einige Meter neben einer Straße durch den Dschungel. Das ist Komik.
Angekommen in unserer Unterkunft stand natürlich schon Tam bereit der fragte wann sie auftischen sollten.
Wir duschten uns noch, machten uns "schick" und begaben uns in das Restaurant unserer Anlage.
Es hatte alles leider ein wenig den Charme, einer ehemalig gut gemeinten Idee, die nie so recht Anklang fand. Aber der Ort war einfach wundervoll und so einsam und surreal schrullig.
Das Essen, der Wein... es war einfach toll und so gut!
Uncle Sam hatte wirklich gute Arbeit geleistet.

"Thx to Doktor Bob" meinte Denise später noch zu Tam.
Schöner Abend an dem mir das Meer jedoch recht egal war. Wir redeten und waren beide froh einander zu haben.

Fisch in grüner Currysoße mit frischem knackigen Gemüse. Hühnerbrust fein geschnitten in einer Soße aus Zwiebeln und herrlich frischen Gewürzen die ich nicht wiedergeben kann. Reis... herrlich duftender Reis und eine Flasche Australischem Weißwein

Fisch in grüner Currysoße mit frischem knackigen Gemüse. Hühnerbrust fein geschnitten in einer Soße aus Zwiebeln und herrlich frischen Gewürzen die ich nicht wiedergeben kann. Reis... herrlich duftender Reis und eine Flasche Australischem Weißwein

Sie hat uns nicht gestört oder belästigt, sondern einfach nur zugeschaut.

Sie hat uns nicht gestört oder belästigt, sondern einfach nur zugeschaut.

Chasing the Waterfall

Auch die zweite Nacht brachte mir nicht all zu viel Schlaf UND AUCH ICH KANN NOCH IMMER NICHT VON ERHOLSAMEN SCHLAF SPRECHEN.
Frühstück und Tam... wie am Tag zuvor. Allerdings fuhr Tam an diesem Tag mit dem Captain und seiner Nussschale zum Einkaufen und war nicht ganz so redseelig wie am Tag zuvor. WAS VIELLEICHT DARAN LAG, DASS ER UNS DEN TRIP DEN ER ZUM EINKAUFEN OHNEHIN MACHEN MUSSTE, ZU EINEM VÖLLIG ÜBERTEUERTEN PREIS ALS STRANDHOPPING VERKAUFEN WOLLTE.

Wir fragten ihn noch wie wir zum Wasserfall kommen würden. Sein Gehilfe, dessen Name ich repektloserweise vergessen habe, bereitete uns das Frühstück. Besser als am Tag zuvor vom Chef.

Wir bekamen eine wunderbare Mango. Direkt vom Baum der Anlage. Diese wachsen hier in rauen Mengen und überall roch es auch nach Mango.

Chasing the Waterfall. Wasser kann so elementar sein

Als wir Unternehmungsfreudig losgingen, fragte uns der namenlose Gehilfe noch ob wir Wasser mitnehmen wollten. Gute Idee, gib uns doch eine Flasche. er fragte ungläubig:" two, three?"

"No, one is just enough."

Weiter erstaunte und wie ich heute meine, belustigte Blicke ob der ahnungslosen verliebten.
Dass er uns nicht Kopfschüttelnd, lauthals auslachte wundert mich in Betracht auf das was folgte.
Von den Tagen in Simukut Hill war dieser der mit dem wenigsten Wind und dem klarsten Himmel. Heiß, heiß, heiß... ERWÄHNTE ICH WIE HEIß ES IN MALAYSIA IST
Aber, so dachten wir nach Tam´s Wegauskunft, müssen wir nur an dem Jetty vorbei an dem wir anlegten und bis zum nächsten Jetty mit dem roten Dach. HINTER DEM WASSERFALL SOLLTE UNSERES VERSTÄNDNISSES NACH AUCH NOCH EIN HOTEL KOMMEN.

Ein entspannter Spaziergang entlang des Meeres...
NICHT!

Bereits im nächsten Village, noch vor dem ersten Jetty war es einfach heiß. Heiß, heiß, heiß. Allerdings finden Denise und ich trotzdem überall schönes und Gesprächsthemen ohnehin. Es war viel schöner als sich das hier anhört.

Es sieht dort überall sehr verlassen aus, auch das Village war zu diesem Zeitpunkt nicht bevölkert... alle gingen ihren Jobs in der Fischerei und damit zusammenhängenden Tätigkeiten nach und niemand war zuhause. Die Vorgärten und Wiesen waren teils sehr ordentlich mit schönen Blumen, teils eher wieder wild. Gefolgt von brachliegenden Bungalowanlagen, jeder Menge Mangobäumen und Abwassermolochen.
Am Strand war es steinig und eher wild und unwirtlich. Ein einzelner Baum wuchs dort mitten im Wasser

Abkühlung aber kein Wasserfall

Es war schön dort. NICHT SCHÖN IM KLASSISCHEN SINNE. SONDERN SCHÖN IM SINNE VON FREMDARTIG UND UNGEWÖHNLICH.
Nun dachten wir, müsse doch bald das rote Dach auftauchen...
aber der Weg machte einen Schlenker nach links und steil den Berg hinauf, statt am, rechter Hand liegenden, Chinesischen Meer entlang zu verlaufen.
Es folgte ein Berg- und Talmarsch durch den Dschungel.

Einer dieser Wege, an denen man immer denkt und hofft: hinter der nächsten Kurve ist man da... oder zumindest in besseren Begebenheiten.
DIE SONNE BRANNTE AUF UNS HERAB UND WIR SCHNAUFTEN VOR UNS HIN. DER SCHWEIß LIEF IN STRÖMEN.
Die Wasserflasche war zu diesem Zeitpunkt nur noch halb voll und wir sparten schon.

MÖCHTEST DU NOCH? JA... EINEN SCHLUCK

Letztendlich kamen wir am Fuße einer Treppe an. Rechter Hand das Jetty und das Meer. Wir entschieden uns erstmal ans Wasser zu gehen um uns abzukühlen. Was schwer ist wenn das Wasser Badewannenwarm ist.
Taktikbesprechung. Da der Michi sehr stark schwitzt und wir nicht mehr viel Wasser haben: sollen wir im Schatten erstmal ausruhen und direkt zurück? Oder sollen wir die Treppen erklimmen und auf den Wasserfall mit klarem trinkbaren Gebirgswasser hoffen? UND (NOCH BESSER): DIE HOTELANLAGE, WO WIR NICHT NUR EISKALTE FRUCHTSÄFTE TRINKEN, SONDERN AUCH GLEICH ABKLÄREN KÖNNTEN, OB WIR DORT DIE RESTLICHE WOCHE VERBRINGEN KÖNNTEN (DENN OBWOHL ES SCHÖN WAR BEI TAM WAR ES UNS DOCH SEHR BASIC UND WIR WOLLTEN UNS IN DEN LETZTEN TAGEN ETWAS GÖNNEN).
Sollten wir eventuell einfach wieder zurückgehen?
Ich bin froh mit Denise unterwegs gewesen zu sein.
Sie erklärte sich bereit die Stufen zu nehmen und ich solle unten warten.

Oh mein Gott, was bin ich für ein Gentleman???
Aber so machten wir es.
Sie war nach wenigen Minuten wieder da und erzählte von ungefähr 25 Stufen, einem ehemaligen, LEIDER DERWEIL, ODER ZUMINDEST AKTUELL GESCHLOSSENEN Café mitten im Dschungel und kaltem fliessenden Wasser. Also gingen wir die paar Stufen hinauf, und tatsächlich war oben ein Tank aufgebaut aus dem kaltes klares Wasser sprudelte. WAS WOHL DIREKT AUS DEM WASSERFALL KAM (DEN MAN HIER JEDOCH NUR ALS RINNSAL SEHEN KONNTE).
Es war zwar wegen der PVC Rohre nicht zum trinken geeignet, aber... oh wie herrlich war diese Abkühlung... ca eine Stunde stellten wir uns immer wieder unter das nahezu Eiskalte Wasser und genossen den Moment.

Denise wagte sich ein zweites mal allein in Richtung Wasserfall bergauf und ich wartete wie die brave Ehefrau an der kühlen Quelle.
Wasserfall war dann aber keiner auszumachen. HOTEL AUCH NICHT. TAM SOLLTE UNS SPÄTER ERKLÄREN, DASS ER DIE LETZTE UNTERKUNFT SEI UND DAS NÄCHSTE HOTEL IN DER ENTGEGENGESETZTEN RICHTING SEINER UNTERKUNFT LAG.

der Weg zurück

Nach einer weiteren Abkühlung. machten wir uns mit den letzten paar Schluck Wasser in unserer Flasche auf den Rückweg. NICHT OHNE VORHER NOCH SCHERZHAFT IN DEN WALD ZU RUFEN "TAM WE NEED WATER PLEASE". EINEN VERSUCH WAR ES WERT. FAIL

Konzentriert und Zielstrebig haben wir das gut gemeistert. Und kauften uns im- mittlerweile wieder bevölkerten -Village eine neue eiskalte Flasche Wasser die wir sofort leerten, um gleich noch eine zu kaufen.
An unserer Anlage angekommen legte sich Denise an den Strand und ich begab mich mit meinem Handy auf WLAN-Suche um das fortzuführen, was wir am Morgen bereits besprochen und begonnen hatten: Eine neue Unterkunft für die verbleibenden Tage.

Mit Berjaya Spa&Resort wurden wir fündig. Nach einigen Verbindungsproblemen war das dann gebucht.
Und Denise kam vom Strand zu mir und zeigte mir erneut die komischen Flecken, welche wir am Vortag schon am Strand bemerkten.
MEINE HÄNDE, WADEN UND FÜßE, SOGAR MEINE FLIPFLOPS, WAREN BEDECKT MIT DRECKIG-ÖLIG-SCHMIERIGEN DUNKLEN FLECKEN DIE AUCH NICHT VERSCHWINDEN WOLLTEN WENN ICH PEELINGMÄSSIG SAND DARAUF VERRIEB. BÄÄÄÄÄÄH!!!

Oilspill

Von Tam erfuhren wir an diesem Abend was diese Flecken verursachte.

Tanker lassen ihr Altöl südlich von Tioman ins Chinesische Meer und die Monsunwinde wühlen das Meer so auf, dass diese Ölklumpen an die Strände angetrieben werden. Was natürlich eine Katastrophe für die Natur ist. Aber eben auch für den Tourismus an der Südseite Tiomans.
Wir waren alarmiert, informiert und aber auch in unserer Entscheidung bestätigt diesen Ort zu verlassen, so nett Tam auch sein mochte.

Der letzte Abend war eigentlich wunderschön und wir hatten erneut ein tolles Essen von Uncle Sam vor uns. Aber wir hatten unseren Running Gag über das wundersame erscheinen von Tam. Und überlegten uns zunehmend was eigentlich mit der Aleinreisenden passiert sei. Was für Fleisch war das da noch mal auf dem Teller?

Es war spaßig und ein wenig verrückt. ABER LANGSAM AUCH NAHEZU UNHEIMLICH. DENN TATSACHE WAR, DASS WIR WIRKLICH DIE EINZIGEN GÄSTE IN EINER ANLAGE WAREN DIE FERNAB IRGENDETWAS WAR, WO WIR HEIMISCH WAREN ODER UNS VERSTÄNDLICH MACHEN KÖNNTEN.

letzte Nacht in Simukut Hill View

Die letzte Nacht an diesem Ort war nicht gut. wir beide wachten immer wieder auf. saßen bis zum Sonnenaufgang auf dem süßen selbstgebauten Bänkchen direkt am Meer. Was romantisch schön war.
ALLERDINGS AUCH WIRKLICH ANSTRENGEND. DENN NEBEN DER TATSACHE, DASS WIR BEIDE TOTMÜDE DEN SONNENAUFGANG ERWARTETEN, WURDE ICH STÄNDIG VON MÜCKEN AMEISEN ODER SONSTIGEM GEVIECHS ATTACKIERT.
Nach Sonnenaufgang packten wir, duschten und freuten uns auf unser letztes Rühreifrühstück. Das war verlässlich schön gewesen die letzten Tage. Leider hatte Tam die Idee Würstchen in das Rührei zu schnibbeln. GUT GEMEINT, ABER VON UNS BEIDEN MIT WENIG BEGEISTERUNG QUITTIERT.

Die Bootsfahrt mit Tam und dem Captain war wesentlich ruhiger als unsere hinfahrt. und so gelangten wir relativ entspannt am Jetty (Kampung Genting) an. Wo ich am Tag zuvor mit der Rezeptionistin von Beryaia vereinbart hatte, ein shuttle für uns vorzufinden. Tam vermutete es schon vorher. wir hätte zum nächsten jetty fahren müssen.

Das machten wir aber dann mit der Fähre und einem weiteren mal, aufgebrachter Suche nach unserem Gepäck.
Der Abschied von Tam war sehr freundschaftlich und nett und ich fühlte mich etwas schuldig wegen unserer Witze über ihn. WAS UNS ABER NICHT DAVON ABHIELT AUCH IN DEN KOMMENDEN TAGEN REGELMÄßIG SEINEN NAMEN RICHTUNG DSCHUNGEL ZU RUFEN.

Berjaya Spa&Resort

Kampung Tekek. das Jetty mit dem Shuttle in unser neues Resort.
Ein wenig wie Pauschaltourismus... oder eher genau das?

Egal. Es war traumhaft schön und nach romantisch-verlassener einsamer Insel, das was wir brauchten und wollten. Geordnete Entspannung auf einer Ferienanlage vom feinsten. Riesen Pool mit Meeresblick direkt an einem riesigen schönen Restaurant in dem man permanent frische Säfte bekommt.

Wunderschöner Sandstrand, dessen Flair sich nur von einer ominösen Sache, die sich Sandflies nannte, trüben ließ. OK- Sandflöhe. Unangenehm.
Da wir den gesamten Urlaub von keinem Floh gebissen wurden, hatten wir schnell den Eindruck, dass das Resort sonst ihr eigenes Insektenspray nicht verkaufen würde... ein neuer Running Gag war geboren.

Es folgten drei entspannte Tage voller baden, lesen und schwimmen. MICHI GAB MIR MEINE ERSTE TENNISSTUNDE, DIE UNS AM SPÄTEN NACHMITTAG BEI GEFÜHLT 40 GRAD UND IMMER NOCH SENGENDER SONNE, NAHEZU DEHYDRIEREN LIESS und Denise brachte mir schwimmen bei (ja... ich konnte es vorher nicht wirlich) und wir waren dann auch gleich noch schnorcheln, haben Korrallen und viele bunte Fische gesehen und ich glaube das war ein TOP3 Moment meines Lebens.

Abends ließen wir uns von einem Taxi ins Dörfchen fahren und brachten unsere Wäsche in die Wäscherei, kauften Kleinigkeiten und Wasser ein.

2 mal waren wir im gleichen Restaurant. Mit gewohnt malaysischer Servicequalität und dem unverwechselbaren Lächeln der malaysischen Wirtin... am ersten Tag, und tatsächlich aufgetautem und recht netten Service beim zweiten Besuch.
BBQ mit frischem Fisch direkt aus dem Meer. unfassbar gut gewürzt und perfekt zubereitet. Dazu Wein... Eistee, Wasser. Die Welt war mehr als in Ordnung und ich werde vermutlich noch lange an unsere Gespräche dort denken und mich dahin zurücksehnen.

Weil es so schön war dort, entschieden wir uns FATALERWEISE, den festgelegten Reiseplan von:
-Freitags Abreise mit der Fähre nach Mersing
-Übernachtung im Hotel in Mersing um
-Samstags den ersten Transferbus zu nehmen um entspannt am Flughafen Abschied zu nehmen

über den Haufen zu werfen und Samstags mit der ersten Fähre um 7 nach Mering zu schippern. um nach 1,5 stündiger Fährfahrt um halb neun eineinhalb Stunden vor Busabfahrt in Mersing zu sein..... puuuuh.

© Dienice Denise, 2015
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Mal wieder hat mich das Reisefieber gepackt. Der Job ist gekündigt, die Wohnung aufgelöst, mein Backpack auf Rollen reisefertig...
Details:
Aufbruch: 01.06.2015
Dauer: 6 Monate
Heimkehr: November 2015
Reiseziele: Malaysia
Laos
Der Autor
 
Dienice Denise berichtet seit 15 Jahren auf umdiewelt.