Vietnam / Thailand 2016

Reisezeit: Januar / Februar 2016  |  von Stefan Böhm

01.-04.02 Saigon: 03.02. Stadtrundfahrt

Um 07:45 bin ich bereits beim Reisebüro und schaue mich nach einem Kaffee um. Zum Glück gibt es an der nächsten Ecke ein Highland Cafe, das ist die vietnamesische Konkurrenz zum Starbuck. Hier gibt es auch Kaffee zum Mitnehmen. Bis 08:20 muss ich warten, bis ich endlich ein Zeichen zum Aufbruch bekomme. Dann laufen wir erst in die Den Tam, holen da Leute ab, dann laufen wir zurück und durch den angrenzenden kleinen Park und hier müssen wir wieder warten. Ein Bus kommt, aber der nimmt nur ein paar aus der Gruppe mit zur Tunnel Tour. Also weiter warten. Um 09:00 rum geht es dann endlich los. Da hätte ich auch noch eine Weile schlafen können.
Wir werden nicht von dem Jungen geführt, der uns einsammelt hat, sondern von einem auch noch jungen, etwas kräftigeren Vietnamesen, dem man gewisse Unterhaltungstalente nicht absprechen kann. Leider habe ich seinen Namen schon wieder vergessen. Ist ja auch schon wieder ein paar Tage her.

Unser Guide erklärt, wie sie die Räucherstäbchen nutzen soll.

Unser Guide erklärt, wie sie die Räucherstäbchen nutzen soll.

Erster Stopp ist das War Remnant Museum, die wichtigste Sehenswürdigkeit in Saigon würde ich sagen. Die Fotos sind sehr eindrücklich. Wir haben eine Stunde Zeit, die gerade so reicht.

Als nächstes halten wir an einer Verkaufsstelle für Kaffee. Ich dachte ja immer, dass der Katzenkaffe, Kowi Luwak aus Malaysia stammt. Tatsächlich kommt er aber wohl aus Indonesien und eben auch aus dem vietnamesischen Hochland. Wir bekommen eine kostenlose Kostprobe. Er schmeckt mir sogar erstaunlich gut. Ich bin so verrückt und kaufe eine Tüte mit 300 Gramm für 25 USD. Den gibt es dann beim Bilderabend bei mir. Immerhin bekomme ich einen klassischen Kaffeefilter dazu geschenkt.

Danach geht es weiter zum Tien Hau Tempel in Chinatown. Das ist so eines meiner Highlights heute. Der Tempel ist einfach schön und Licht, Schatten und Rauch aus den Räucherkerzen versprechen besonders reizvolle Fotos.

Weiter geht es zum Cho Binh Thay Markt. Der Markt hier im chinesischen Viertel ist der Größte Saigons und auch eher als Großhandel gedacht, sprich, es werden 20 Paar Sandalen im Bündel und Kiloweise Cashewnüsse statt hundert Gramm weise verkauft. Er ist ein echtes Labyrinth von Gängen. Ein australisches Paar aus unserer Gruppe begegnet mir unterwegs und hängt sich an mich ran. Ich bin froh, dass ich unseren Treffpunkt pünktlich wieder finde. Dafür werde ich mit Cashewnüssen und getrocknetem Ingwer versorgt dass ich bremsen muss. Wir gehen doch jetzt Mittag essen.

Naja, das war dann die Enttäuschung der Tour. Plötzlich heißt es, dass „Mittagessen“ gedeutet „Basisessen“ und das wiederum, dass jeder bestellen kann, was er möchte 20K sind im Tourpreis enthalten und den Rest muss man draufzahlen. Das Essen gibt es im Kim Kaffee und da gibt es zu essen nichts unter 50k. Naja, mir reicht eine Suppe. Ich bestelle eine Hähnchen und Meeresfrüchte Creme Suppe. Das Beste ist das Baguette dazu.
Ein paar aus der Gruppe wechseln in die Mittagstour zu den Tunnels. Die meisten bleiben und obwohl es erst hieß, diejenigen, die die Mittagsstadttour mit machen können sich Zeit lassen, kam plötzlich doch Hektik auf. Es war ja auch schon nach 14:00 und die Tour geht offiziell nur bis 15:30 / 16:00. Unser Guide hatte sich am Morgen schon entschuldigt, dass der Präsidentenpalast heute geschlossen ist und wir ihn nur von außen ansehen. Dafür werden wir Ersatzweise zusätzlich die Oper ansteuern. Soll mir recht sein. Im Palast war ich vor 15 Jahren schon. Schade nur dass wir die Oper auch nur von außen anschauen.
Los geht es aber erst einmal mit einer Kooperative, die Behinderte beschäftigt; die zweite und dritte Generation der durch Agent Orange geschädigten Vietnamesen. Also ein Handycraft Center, bei dem ich dieses Mal aber nichts kaufe, auch wenn schöne Sachen dabei sind.

Vor einem halben Jahr habe ich mir das Original in Mailand angeschaut.

Vor einem halben Jahr habe ich mir das Original in Mailand angeschaut.

Dann geht es weiter zum Palast, wo uns unser Guide doch ein paar ganz interessante Sachen erzählt. So stand hier vorher schon ein von den Franzosen gebauter Palast den ich nach dem Foto das er uns zeigt hübscher finde. Außerdem haben drei verschiedene Regierungsphasen hier stattgefunden.

Bei der Notre Damme kann ich mich gar nicht erinnern, ob ich die das letzte Mal von innen gesehen habe. Sie ist aber eher schlicht gehalten. Das eigentlich sehr schöne Postoffice ist dafür mit Touristen hoffnungslos überfüllt. Hier haben wir mehr als eine halbe Stunde, die eigentlich niemand braucht.

Schöne Post

Schöne Post

Bei unserem nächsten Stopp, der Oper, verabschiede ich mich und laufe zum Bitexco. Inzwischen sind wieder Wolken aufgezogen. Das ist ärgerlich, aber dieses Mal fahre ich trotzdem hoch. Erfreulich ist, dass hier mein Schwerbehindertenausweis akzeptiert wird. So zahle ich statt 200k nur 130. Immerhin. Die Aussicht oben ist fantastisch und man kann erahnen, dass da auf der anderen Seite des Saigon River einiges am Entstehen ist.

Oper

Oper

Den Than Markt von oben

Den Than Markt von oben

Von hier aus sieht es wie ein Katzensprung bis zu meinem Hotel aus und ich beschließe, doch zurück zu laufen. Ich muss nicht dazusagen, dass der Weg dann doch wieder deutlich weiter war.
Zum Abendessen bin ich zum Sushi Tei. An dem Restaurant bin ich sowohl gestern Abend, also auch heute vorbei gefahren. Ich habe gerade noch einen Platz an der Theke bekommen. Der erste Stock ist wohl auch voll. Während ich da war, sind Pärchen weggeschickt worden. Ehrlich gesagt verstehe ich nicht so ganz warum. Die Miso Suppe war ok. Das Tempura war auf der Unterseite glitschig voll Fett und die übliche spezielle Tempurasoße gab es nicht. Die Gyoza waren ganz lecker aber auch hier hat die spezielle Soße gefehlt. Es ist auch ein Sushiband gelaufen, von dem aber soweit ich das sehen konnte, niemand etwas genommen hat. Anders als sonst üblich sind hier auch immer gleich ganze Rollen, also 6 oder 8 Stücke statt zwei auf einem Tellerchen gelegen. Ich habe zwei Sushi extra bestellt, Tunfisch und Lachs mit Kaviar. Die waren gut. Als Nachtisch habe ich eine Sülze aus Grapefruit und in gesalzenes Karamelleis bestellt. Genau, gleich zwei Nachtische, aber die waren dann auch fast das beste am Essen. Gezahlt habe ich tatsächlich etwa 500k. Absoluter Rekord. Deshalb habe ich dieses Mal auch mit Kreditkarte gezahlt.
Wieder war ich in der gleichen Kneipe zum Tagesabschluss, bis wieder die beiden „Profis“ aufgetaucht sind. Dann doch lieber halbwegs zeitig ins Bett.

© Stefan Böhm, 2015
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Mein Flug geht dieses Mal über Bangkok nach Saigon weiter nach Qhu Quoc. Von dort arbeite ich mich durch das Mekong Delta, weiter nach Norden bis Hanoi. Von da geht es noch 8 Tage nach Pattaya, Bangkok und wieder heim.
Details:
Aufbruch: 20.01.2016
Dauer: 6 Wochen
Heimkehr: 29.02.2016
Reiseziele: Vietnam
Thailand
Der Autor
 
Stefan Böhm berichtet seit 13 Jahren auf umdiewelt.
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