Vietnam / Thailand 2016

Reisezeit: Januar / Februar 2016  |  von Stefan Böhm

07.02. Hue - ein knapper Reiseplan funktioniert

Wie üblich habe ich zum Frühstück mein Omelett gegessen, und gleich drauf auf meinem Zimmer wieder ausgespuckt. Danach war dann Ruhe.

Frühstücksraum im 5. OG

Frühstücksraum im 5. OG

Blick vom kleinen Balkon vor dem Frühstücksraum

Blick vom kleinen Balkon vor dem Frühstücksraum

Um 11:00 sollt ich abgeholt und zum Flughafen gebracht werden. Damit das auch funktioniert, habe ich jeden Abend nachgefragt. Erst einmal ist nämlich meine Buchung unter gegangen. Jetzt war es 10 und kein Bus in Sicht. Eine vermutlich koreanische Familie wartet auch. Um 10:20 kommt er endlich und beginnt noch eine Stadtrundfahrt mit uns um weitere Gäste einzusammeln. Als wir endlich über die Brücke fahren und ich denke „wird auch Zeit“, halten wir auch prompt schon wieder und es heißt umsteigen. Vor einem Hotel steht ein größerer Bus in dem auch schon Leute sitzen.
Natürlich kommen wir trotzdem rechtzeitig an dem Miniflughafen an und ich habe sogar noch Zeit, in der überraschend gemütlichen Boardinghalle einen Eiskaffee zu trinken.

Beim Check in frage ich nach einem Sitz mit mehr Platz für meine Beine und bekomme prompt einen Platz in der ersten Reihe in der sich auch der Eingang befindet. Interessanterweise sitze ich in dieser Reihe als einziger. So wird das wieder einmal ein kurzer und angenehmer Flug. 50 Minuten später sind wir pünktlich da. Kurze Rückblende – ich habe heute einen sehr ehrgeizigen Reiseplan. Umso nervöser werde ich als das Gepäck einfach nicht auftauchen will.
13:50 verlasse ich endlich den Flughafen und werde von einem Taxifahrer abgefangen. Zehn Minuten später bin ich am Bahnhof. Auf dem Taxameter stehen 50 k, die ich ihm geben will, aber er will 60. „Warum?“ „Flughafenticket“. Da kann ja jeder kommen. Ich habe nicht gesehen, dass er etwas gezahlt hat. Er beschimpft mich und macht obszöne Gesten, da lasse ich ihn einfach stehen. Seine 50 hat er sich ja gegriffen. Das war eben weder Mai Linh noch Vinasun.
Theoretisch wäre ist jetzt sogar pünktlich am Bahnhof, der Zug aber nicht. Der hat eine halbe Stunde Verspätung. Ich suche nach einem Kaffee aber ringsum hat alles zu. Dazu noch trist graues Wetter, also Da Nang macht keinen so erfreulichen Eindruck. Immerhin hat gegenüber vom Bahnhof eines der einfachen Kaffees auf und ist dementsprechend voll. Ich finde aber ein Plätzchen und bestelle einen Eiskaffee. Der kommt dieses mal ganz anders, ein einem kleinen Glas mit einem Plastikschälchen extra in dem drei große Eiswürfel liegen. Zum ersten Mal also kein gestoßenes Eis. Wieder im Bahnhof hat sich der Zug noch einmal um 15 Minuten verspätet. Eine Bahnbeamtin entschuldigt sich dafür.

Vor dem Bahnhof Da Nang

Vor dem Bahnhof Da Nang

Gegen 15:00 ist es dann aber so weit. Die Plätze im Zug sind einigermaßen bequem und bieten auch Platz genug für meine Beine. Die Strecke ist auch so reizvoll, wie erwartet. Nur hat das Wetter halt leider nicht mitgemacht. Gegen 18:00 waren wir in Hue. Vor dem Bahnhof bin wieder von einem „gelben“ Taxi abgefangen worden. Was ist passiert, prompt hat er mich wieder spazieren gefahren. Obwohl ich ihm das gleich nach dem ersten „falschen“ abbiegen gesagt hatte. So einen dreisten unverschämten Fahrer habe ich auf meinen Reisen noch selten erlebt. Statt gerade aus die Le Loi zu fahren – und das wäre gegangen, keine Einbahnstraße – hat er mich ein kilometerweites V gefahren.

Mein kleines Hotel befindet sich in einer winzigen Gasse und ich habe erst gedacht, der Fahrer will mich noch einmal verschaukeln. Aber nein, wir sind richtig. Der Empfang ist sehr herzlich und ich bekomme erst einmal einen heißen Tee. Die Dame an der Rezeption fragt mich nach meinen Plänen und wird mir ein Busticket in drei Tagen nach Hoi An direkt ohne Sightseeing und für morgen und übermorgen einen Roller organisieren. Das Hotel hat sogar einen ganz netten kleinen Pool. Leider ist das Wetter nicht danach, ihn zu nutzen.
Trotzdem halte ich die angegebenen drei Sterne für etwas hochgestapelt. Mein Hauptproblem ist, dass man nicht heizen kann und es mir hier nachts noch kälter vor kommt als in Da Lat. Die Aircondition kann nur kühlen im Gegensatz zu denen in Tibet. Das Zimmer selbst ist recht klein und die Matratze nicht so wirklich bequem.

Unsere kleine Lobby

Unsere kleine Lobby

Ich mache mich auf den Weg zum Abendessen im Stopp und Go Kaffee, aber das scheint geschlossen zu sein. Ich hatte vor 15 Jahren eine nette Zeit in dem damaligen Resto und habe mich spontan entschieden, Fotos von damals mitzubringen nachdem es den Chef von damals wohl noch gibt. Schade, dann schaue ich morgen noch einmal. So bin ich in einer der klassischen Traveller Kneipen, der DMZ gelandet. Die Shanghai Nudeln mit Meeresfrüchten schmecken ok austauschbar, aber zumindest ist der Tintenfisch überraschend zart. Dazu gibt es 0,66 l frisch gezapftes Bier und im ersten Stock auf dem Balkon seitlich einen netten Platz an dem ich ungestört Tagebuch schreiben und die Straße beobachten kann.

Gegen 22:00 komme ich ins Hotel zurück wo mich der Portier anspricht, ob ich das Feuerwerk anschaue. „Was für ein Feuerwerk?“. „Na das TET Feuerwerk um Mitternacht.“ „Und wo?“ An der Zitadelle. Am besten sehe ich es von der Uferpromenade am Fluss aus. „Super, danke für den Tipp. Ich ruhe mich eine Stunde aus, dann ziehe ich wieder los. Je näher ich der zentralen Brücke komme, desto chaotischer wird der Roller- und Fußgänger Verkehr. Um Mitternacht startet das Feuerwerk, das insbesondere dadurch, dass es über dem Fluss hoch geht, einen besonderen Reiz bekommt.

Auf dem Weg zurück ins Hotel brennen überall auf den Straßen vor den Häusern kleine Feuer mit denen den Ahnen gute Wünsche und mehr geschickt werden. Gegen 01:00 komme ich ins Hotel zurück und werde durch den Tisch in der Minilobby überrascht, und den Nachtportier, der auf mich zu kommt „Happy new Year, setzt dich zu uns, trinke einen Wein oder Bier und nimm Süßigkeiten.“ Na dann, gerne doch. Nach zwei Bier und nettem Smalltalk mit wechselnden anderen Gästen ziehe ich mich etwa eine Stunde später zurück.

© Stefan Böhm, 2015
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Mein Flug geht dieses Mal über Bangkok nach Saigon weiter nach Qhu Quoc. Von dort arbeite ich mich durch das Mekong Delta, weiter nach Norden bis Hanoi. Von da geht es noch 8 Tage nach Pattaya, Bangkok und wieder heim.
Details:
Aufbruch: 20.01.2016
Dauer: 6 Wochen
Heimkehr: 29.02.2016
Reiseziele: Vietnam
Thailand
Der Autor
 
Stefan Böhm berichtet seit 13 Jahren auf umdiewelt.
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