Zur Kirschblüte nach Japan - oder - in Japan ist alles anders

Reisezeit: März / April 2016  |  von Herbert S.

Fahrt nach Hiroshima: Hiroshima - das Castle

Da ab hier das Programm beendet ist, beschließen wir beide die Fortsetzung auf eigene Faust..

Entlang des Flusses vorbei am Gedächtnisturm geht es über die nächste Brücke zunächst auf eine Art Kirmes, die aber hauptsächlich aus Freßbuden besteht. Imponierend ist das Raucherzelt.

Gedächtnisturm

Gedächtnisturm

Der Weg zum Castle ist nicht mehr weit und U. hätte gerne einen Kaffee. Aber damit muß sie noch lange warten, denn mit Erreichen des Castles ist nichts mehr von Café zu sehen. Zunächst landen wir an einem Schrein, an dem offensichtlich gerade auch eine Taufe stattgefunden hat.

Castle-Insel

Castle-Insel

Die Frage nach dem Eingang zum Castle gestaltet sich etwas schwierig, doch schließlich steht wieder jemand neben mir, der des Englischen mächtig ist. DIe Mädchen hinter dem 'wofürauchimmer-Tresen lächeln. Schließlich gelangen wir in den eigentlichen Castle-Park, in dem die unterschiedlichsten orange-Färbungen an den Bäumen zu finden sind. Das Castle selbst ist zwar ein ‚Neubau’ dennoch sehr imposant. Im Inneren ist eine Ausstellung zu den Samurai (fotografieren nicht erlaubt!) – die Seniorreduktion wird per Reisepaß kontrolliert – daher muß ich für meine Frau Ulrike löhnen.

Samurai-Krieger

Samurai-Krieger

Geschichte der Schlossburg von Hiroshima
Die Burg von Hiroshima wurde von Mori Terumoto, einem Angehörigen des Toyotomi Hideyoshi Rates der "Fünf Grossen Ältesten" errichtet. Es handelt sich um eine typische Flachlandburg.
In der Nambokucho Zeit (14. Jahrhundert) waren die Angehörigen der Familie Mori Lehnsherren der Koriyama Burg inYoshida (ungefähr 45km nord-östlich von Hiroshima), aber während der Sengoku Zeit (zweite Hälfte des 15. bis zur zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts) (Warring Staaten), wurde Terumotos Grossvater Motonari Feudalherr des grössten Teils des Chugoku Gebietes. Sein Nachfolger, Terumoto, errichtete seine Burg im Jahre 1589 im Delta des Otagawa Flusses, zu jener Zeit "Gokamura" (Fünf Dörfer) genannt und bezog die Burg im Jahre 1591, um in neun Provinzen, welche heutzutage Hiroshima, Shimane, Yamaguchi sowie Teile der Praefekturen von Tottori und Okayama umfassen, zu regieren.
Im Jahre 1600, nach der Schlacht von Sekigahara, war Terumoto gezwungen sich nach Hagi (Yamaguchi Praef.) zurückzuziehen und Fukushima Masanori aus Kiyosu (Aichi Praef.) wurde Herr der Provinzen Aki und Bingo (heutzutage Hiroshima Praef.). Jedoch als Strafe dafür, dass er die Burg nach den Überschwemmungen von 1619 ohne die Erlaubnis des Shogunaten Tokugawa wieder restauriert hatte, wurde Masanori nach Kawanakajima (Nagano Praef.) entlassen. Danach wurde Asano Nagaakira Herr von Aki und der acht Gauen von Bingo. Die Familie Asano Nagaakira, 12 Generationen, behielt diese Stellung während 250 Jahren bis zur Rückgaben an den Kaiser.
Nach der Abschaffung der Feodalgebiete und der Einführung der Praefekturen im Jahre 1871, diente die Burg nach und nach militärischen Zwecken, wo während des Sino-Japanischen Krieges 1894/95 das Kaiserliche Generalhauptquartier untergebracht war.
Am 6. August 1945 wurde die Burg durch den Ätombombenangriff zerstört. Der jetzige Turm wurde 1958 wieder aufgebaut und dient nun der Ausstellung historischer Gegenstände.

Von oben hat man einen tollen Blick auf das Planetarium und den von Kirschbäumen gesäumten Fluß. H. wartet auf uns während wir hochstratzen.

auch hier wird unten im Park Hanami gefeiert

auch hier wird unten im Park Hanami gefeiert

© Herbert S., 2016
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Unser langehegter Wunsch wird wahr. Nach langen Recherchen wählen wir den unbequemen Weg - nicht mit dem Touristenbus, sondern mit Zug, Linienbus, Ubahn und zu Fuß. Dafür aber teilorganisiert.
Details:
Aufbruch: 25.03.2016
Dauer: 3 Wochen
Heimkehr: 15.04.2016
Reiseziele: Japan
Der Autor
 
Herbert S. berichtet seit 18 Jahren auf umdiewelt.
Reiseberichte von Herbert sind von der umdiewelt-Redaktion als besonders lesenswert ausgezeichnet worden!
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