Zur Kirschblüte nach Japan - oder - in Japan ist alles anders

Reisezeit: März / April 2016  |  von Herbert S.

Kyoto

Es war eine schreckliche Nacht für mich, totales wirres Zeug in Träumen, die man nicht abstellen kann. Erst gegen 4.30 Uhr klappt das mit dem Schlafen und daher bin ich total matt, schleppe mich zum Frühstück, dessen ‚Üppigkeit’ mich heute gar nicht stört. Eigentlich gehöre ich mit dem leichten Fieber ins Bett, aber ich will ja nichts verpassen.
Wir fahren von Juso nach Umeda, damit wir dort einen leeren Zug besteigen können (Endstation), mit dem wir dann in ca. 60 min nach Kyoto-Karasuma (9.00Uhr) gelangen Mit der Ubahn geht es weiter bis Imadegawa, dann mit dem Bus der Linie 203 bis Ginkakuji-michi.

Ginkaku-ji

Der Ginkaku-ji (銀閣寺, „Tempel des Silbernen Pavillons“), ist ein buddhistischer Tempel im Nordosten der Stadt Kyōto. Er wurde 1482 von Shōgun Ashikaga Yoshimasa als Ruhesitz erbaut.

Zwei Gebäude der ursprünglichen Anlage, der Kannon-den und der Tōgu-dō, sind aus dem 15. Jh. erhalten. Der Garten stammt aus der Edo-Zeit.
In diesem zum Weltkulturerbe zählenden Komplex sehen wir erstmals Formationen, die aus gerechtem Sand gebildet werden.

Kannon-den

Kannon-den

"Im Garten ist besonders der weltweit einmalige, große Kieskegel mit rund 1,5 Metern Höhe und die erhöht angelegte Kiesfläche zu erwähnen. Vom Obergeschoß des Ginkaku-ji aus hat man einen optimalen Blick auf den abgeplatteten Kegel, der in der Nacht den Eindruck aufkommen lässt, man sehe den sich im Wasser spiegelnden Mond. Dies ist in höchstem Maß erstaunlich, ja fast surreal, um nicht zusagen typisch Zen-gemäß. Man schaut nämlich hierbei nach Norden, wo man den Mond bekanntlich gar nicht sehen kann. Zweitens suggeriert die geharkte Kiesfläche dahinter ein bewegtes Gewässer, die vermeintliche Spiegelung aber zeigt einen absolut unbewegten Mond. Bedenkt man, dass der Mond für Erleuchtung, satori, steht, so erklärt sich diese recht eigenwillige Anlage …" (Sôtai M. Knipphals aus dem obigen Link)

Der Garten selbst liegt am Berghang - der Spaziergang durch den Garten ist als 'Einbahnstrasse' markiert, so dass sich die zahlreichen Besucher nicht gegenseitig behindern -

mir gefallen im Garten die bemoosten Flächen besonders gut

mir gefallen im Garten die bemoosten Flächen besonders gut

Philosophenweg

Anschließend spazieren wir den Philosophenweg entlang, einen tollen kirschbaumbestandenen Weg parallel zu einem kleinen Bach, an dessen Ende wir uns nordwärts wenden, um durch Wohngebiet mit 'Stundenhotels'* zum Heian-Schrein laufen.
* siehe hierzu einen Bericht aus Focus

Philosophenweg

Philosophenweg

Die Kirschblüte ist schon weit fortgeschritten - Blütenblätter bedecken das Dach, den Boden und das Wasser.

© Herbert S., 2016
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Unser langehegter Wunsch wird wahr. Nach langen Recherchen wählen wir den unbequemen Weg - nicht mit dem Touristenbus, sondern mit Zug, Linienbus, Ubahn und zu Fuß. Dafür aber teilorganisiert.
Details:
Aufbruch: 25.03.2016
Dauer: 3 Wochen
Heimkehr: 15.04.2016
Reiseziele: Japan
Der Autor
 
Herbert S. berichtet seit 18 Jahren auf umdiewelt.
Reiseberichte von Herbert sind von der umdiewelt-Redaktion als besonders lesenswert ausgezeichnet worden!
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