Südafrika -Once again

Reisezeit: November / Dezember 2016  |  von Kerstin Reimer

Noch ein Tag im Paradies

18.11.16
Wetter: sonnig, 21C leichter Wind

Ich erwache wie üblich früh. Sanft dingt das Geräusch von Meeresrauschen an mein Ohr. Ganz langsam wird mir bewusst, dass wir uns noch immer an diesem traumhaft schönen Ort befinden. Eine Nacht Schlaf, hat nichts daran verändert.
Ich stehe auf, schaue durch das Fenster auf's Meer und ein Lächeln breitet sich aus, auf meinem Gesicht. Im selben Moment merke ich wie etwas an meiner Lippe einreißt und Blut läuft mir über das Kinn. Der verdammte Herpes ist zwar inzwischen verschorft aber ich vergesse ständig, dass es ihm am besten geht, wenn ich meine Lippen gar nicht bewege. Auch im Paradies ist eben nicht alles perfekt.
Ich koche mir einen Kaffee. Mit meiner Tasse setze ich mich raus. Es ist noch ziemlich frisch und nur deshalb ist mein komischer Aufzug auch gerechtfertigt. Zum Nachthemd trage ich ganz Fashion like eine Leggins, die Fliesjacke und eine Mütze auf dem Kopf. Ja, das ist Urlaub. Im Haus neben mir werden eilig Abreisevorbereitungen getroffen. Rollkoffer werden wieder hektisch zum Bus gezerrt und mein Nachbar wirft mir, während er sich den Schweiß von der Stirn wischt noch einen neidischen Blick zu. Wohl dann! Ich wünsche noch einen letzten entspannten Urlaubstag.
Wir frühstücken gemütlich und genießen weiterhin den tollen Blick auf's Meer. Gegen 10:00 brechen wir auf, fahren die 5 km lange Staubpiste ( auch hier muss wieder die ein oder andere Schildkröte auf die Seite geschafft werden)zum Leuchtturm um dann zu beschließen, doch erst im den Hafen von Stuisbaai vorbei zu sehen. Gestern hatten wir ja kein Glück mit der Rochen Sichtung. Also probieren wir es heute erneut. Leider ist Ebbe und das Wasser im Hafen zu flach. Wieder nicht's mit einem Besuch von Parrie. Also doch erst die Wanderung zum Schiffswrack. Wir stellen das Auto am Leuchtturm ab und laufen den Plankenweg bist zum südlichsten Punkt. Dort herrscht ganz schönes Getümmel. Mein Sternengucker zückt das Fernglas und probiert mal, ob man die Antarktis sehen kann. Nö, kann man nicht aber vielleicht ein paar vorbei treibende Eisberge?

Uns ist es zu voll und so ziehen wir weiter Richtung Schiffswrack. Der Weg schlängelt sich am Wasser entlang, der Jäger wird zum Sammler und das Beutelchen für die Muscheln immer voller. Am Wegesrand liegt ein kleiner vertrockneter Hai. Wie der hier her gelangt ist, bleibt sein Geheimnis. Er ist unversehrt und so kann ich mir genau anschauen, wieviele Zähne der kleine Kerl im Maul hat.
Weiter geht der Weg, bis mein unverdrossener Wanderer und ich, das eine Drittel, des noch vorhandenen Wracks eines japanischen Fisch Trawlers mir einer Fracht von ehemals 280t gefrorenen Tunfisch erreichen. Traurig und rostig liegen die Reste in der Brandung. Wir hocken auf einem Felsen, sinnieren darüber, was das wohl für eine Panik an Bord gewesen sein muss, damals, und essen dabei jeder eine Banane. Ich finde, es hilft, Schreckensszenarien mit banalen Tätigkeiten auszugleichen. In diesem Falle eben mit dem Essen einer Banane.
Langsam treten wir den Rückweg an. Nochmals fahren wir zum Hafen von Stuisbaai in der Hoffnung Parrie vielleicht jetzt anzutreffen. Und ja, es ist unser Glückstag. Der Rochen zieht zwei Platzrunden durch den Hafen. Nicht so dicht am Steg wie erhofft, aber immerhin.
Kurz nachdem wir das Gate des Rest Camps passiert haben, erspähen wir vor uns auf der Straße eine Puffotter. Zur Abwechslung mal eine lebendige Schlange. Sie fühlt sich von uns belästigt und will in die Büsche abhauen. Ohne mich Fräulein. Erst ein Foto. Ich springe aus dem Auto, noch bevor der Wagen ganz zum Stehen gekommen ist und pirsche mich so schnell ich kann, an das Objekt der Begierde. Den Fotoapparat im Anschlag.
Den Rest des Nachmittags verbringen wir auf der Terrasse und zum Abendbrot wird zur Abwechslung mal gekocht. Straußengulasch mit Süßkartoffeln. Die südafrikanische Antwort auf des Deutschen liebstes Essen.
Einschlafen werden wir wieder mit der Brandung im Ohr. Mein Siebenschläfer fragt seit 20:15 ob es nicht schon Zeit zum Schlafen wäre....
Abschließend bleibt zu sagen. Der Aufenthalt im Agulhas Nationalpark war ein echter Volltreffer. Jederzeit und immer wieder würde ich in diesem tollen Rest Camp einen erneuten Stop einlegen und den ein oder anderen Tag in dieser wunderbaren Gegend verbringen. Tolle Unterkunft, super Location. I like!!

Fortsetzung folgt....

Agulhas National Park Rest Camp

Agulhas National Park Rest Camp

Sonnenuntergang

Sonnenuntergang

© Kerstin Reimer, 2017
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Südafrika hat uns gefangen genommen. Wir sind verliebt. Und deshalb zieht es uns auch in diesem Jahr wieder in die Regenbogen Nation.
Details:
Aufbruch: 09.11.2016
Dauer: 3 Wochen
Heimkehr: 02.12.2016
Reiseziele: Südafrika
Der Autor
 
Kerstin Reimer berichtet seit 13 Jahren auf umdiewelt.
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