Kindheitstraum Neuseeland

Reisezeit: Juli 2017 - Juli 2018  |  von Moana Mitchell

Sydney

Mir stehen 6 Tage Sydney bevor. Doch zuallererst muss ich mich durch den Zoll quälen. Wobei es garnicht so schwer ist wie ich gedacht hatte. Meine Holzmasken aus Neuseeland interessieren hier keinen. Es geht ihnen lediglich um Lebensmittel.

Also raus aus dem Flughafen und Richtung Hostel. Ich hatte gedacht die Strecke mit dem Bus/Zug zu fahren doch wie sich heraus stellt ist das ziemlich teuer. Für 25$ bekomme ich einen Shuttle der mich später zu gewünschten Zeitpunkt wieder abholt und zum Flughafen bringt. Klingt klasse! Dreißig Minuten später werde ich auch schon vor meinem Hostel abgesetzt. Das The Pod liegt ziemlich zentral auf der Pitt Str. mittig im CBD.

Ich lade mein Gepäck ab und begebe mich direkt ins Getümmel. Möchte ja schließlich was sehen. Sydney ist einfach riesig wie ich feststelle! So viele unterschiedliche Gebäude reihen sich nebeneinander auf. Es ist wirklich alles dabei. Große und kleine, schöne alte sowie neue protzige Gebäude.
Und obwohl ich so zentral bin ist es doch ein ganzes Stück runter zum Hafen wo die Harbour Bridge und das Opera House zu finden sind.

Opernhaus Sydney

Opernhaus Sydney

Überall sind Plakate zu sehen für die Vivid 2018. Das ist ein Lichter Festival hier in Sydney. Überall stehen Licht Installationen verschiedener Künstler die Abends Leuchten und sich bewegen. Dazu Musik oder andere special Effekte. Viele Gebäude werden angestrahlt oder eine Lichtshow darauf projiziert. Es klingt nach einem Riesen Spektakel.

Zuallererst möchte ich mich aber etwas informieren da ich dazu in den letzten Wochen einfach nicht gekommen bin. Doch eine Touristen Information zu finden ist garnicht so leicht. Nach langem Suchen finde ich endlich eine in the Rocks. Wie sie mir hier mitteilen sei diese auch so ziemlich die einzige in der Nähe.

Bepackt mit viel indomaterial mache ich mich auf den Weg zurück zum Hostel um einzuchecken. Ich bin immer noch am kränkeln und das ganze laufen ist ziemlich anstrengend. Zumal ich heute wahnsinnig früh aufgestanden bin.

Ich entscheide mich für den nächsten Tag eine Tour durch das Opern Haus mitzumachen. Hierfür begebe ich mich kurz vor 11 zum Opernhaus und warte.
Unsere Tour wird von einem lockeren Iren geleitet der die Infos gut rüberbringt. Viele Interessante Details die hier zum Vorschein kommen die man davor nicht gedacht hatte.
Zb ist das Opernhaus von außen selbstreinigend. Die außen angebrachten Kacheln befördern den Schmutz abwärts sobald es regnet. Somit musste das Äußere nich nie gereinigt werden seit dem es Gebaut wurde. Lediglich einige wenige Kacheln müssen jedes Jahr ausgewechselt werden.

Nach meiner Tour gehe ich zu the Rocks auf den Freitags Food market um etwas zu Mittag zu essen. The Rocks hat einen ganz anderen charm wie der rest der Stadt. Der alte Teil Sydneys ist klein und gemütlich. Hier reihen sich einige Food Stände mit leckerem essen. Nachdem ich mir eine Portion Böreg (Türkische hauchdünne Pfannkuchen mit Spinat und Käse) bestellt habe mache ich mich langsam auf den Weg zum Hafen.

Von dort nehme ich ein Boot nach Manly. Mir wurde gesagt ein Trip nach Manly ist ein absolutes muss. Schon die Überfahrt ist toll denn man hat eine tolle Aussicht auf Sydney von einer anderen Perspektive aus.

In Manly angekommen laufe ich in Richtung Strand. Es ist ziemlich windig und die Wellen hier ziemlich hoch. Was natürlich super zum surfen ist und so tummeln sich nicht wenige Surfer hier am Strand. Und dass obwohl es nicht gerade warm ist. Die Sonne scheint zwar aber mit dem Wind ist es doch ziemlich frisch. Winter eben. Dennoch ist es wirklich schön einfach im Sand zu sitzen und den Surfern zuzuschauen und die letzten Sonnenstrahlen aufzusaugen.

Bevor es dunkel wird nehme ich die Fähre zurück in die Stadt. Dort angekommen suche ich mir einen geeigneten Platz um den Start der VIVID mitzuerleben. Um 18 Uhr startet die Show. Das Größte Highlight: Die Lichtershow auf dem Opernhaus! Und tatsächlich es ist wahnsinnig schön! Die Show dauert ca 20 Minuten bevor sie wieder von vorn beginnt.

VIVID Life 2018

VIVID Life 2018

Sie beginnt gerade zum dritten mal als ich mich auf den Weg zu den anderen Attraktionen mache. Es sind Ziemlich viele Menschen unterwegs und ich höre von einem Security guy der sich gerade mit seinem Kollegen unterhält dass sie auf so viele Gäste heute Nacht nicht eingestellt waren.

Nach knapp zwei Stunden mache ich mich auf den Weg zurück ins Hostel. Das ist schwerer wie erwartet da durch die VIVID viele Straßen gesperrt sind und somit die Busse nicht fahren.

Frühstück mit Koalas

Für den nächsten Morgen habe ich was ganz spezielles Gebucht. Ich gehe zu einem Frühstück mit Koalas in den Wildlife Zoo Sydney. Um 7.30 Uhr warte ich mit einer Hand voll anderer Leute vor dem Eingang in der Kälte. So früh am morgen spürt man umso mehr dass der Winter Einzug erhält und ich mit meiner Fließ- und Regenjacke viel zu dünn angezogen bin.

Nachdem wir eingelassen werden bekommen wir den Ablauf mitgeteilt. Wir bekommen zuerst eine Tour durch den Zoo- der noch geschlossen ist! Somit haben wir ihn komplett für uns und keiner der uns stört. Danach gibt es frühstück und die Möglichkeit Fotos mit den Koalas zu machen. Danach können wir noch durch den Zoo schlendern so lange wir wollen. Bis dahin sollte der Zoo langsam seine Tore öffnen.

Die Tour durch den Zoo ist wirklich interessant und wir haben viele Möglichkeiten die Tiere auch anzufassen und zu streicheln. So ist zb das Känguru Gehege besonders Spannend.

Nach rund 1.5 Stunden Tour geht es dann zum Frühstück. Hierfür ist ein kleines Büffet aufgebaut auf dem es warmes englisches Frühstück gibt.

Nach und nach machen sich die Pärchen und Familien auf um ihr Foto zu bekommen. Die Koalas saßen die ganze Zeit auf ihren Bäumen neben uns und haben gedöst. Diese Tageszeit ist noch ihre Schlafenszeit. Wobei Koalas ja eigentlich nur schlafen und fressen

Sehr Interessant fand ich den Fakt dass Koalas ziemlich wählerisch sind mit dem Eukalyptus den sie essen. Nicht jeder Baum schmeckt gleich. So bevorzugen sie die Sorte die ihre Mutter schon gegessen hat. Somit hat jeder Koala seine eigene Eukalyptus Sorte aus dem Jeweiligen Gebiet wo er ursprünglich herkommt.

Bondi Beach

Nach meinem Frühstück mit Koalas setze ich mich in den Bus und fahre die 30 Minuten zum Bondi Beach. Und wow ich muss sagen ich bin einfach nur sprachlos! So weitläufig unschön hatte ich ihn mir nicht vorgestellt. Und hier ist ein Wirkliches Paradies für Surfer! Noch größere und Schönere Wellen als in Manly.

Bondi Beach

Bondi Beach

Blue Mountains

Als Nächstes steht ein Tagestrip in die Blue Mountains an. Ich habe eine Tagestour gebucht die mich am morgen um 8 Uhr vor meinem Hostel abholt. Wir sind eine Schöne kleine Gruppe von 12 Leuten und unser Guide Les ist super gelaunt.
Unser erster Stopp nach rund 2 Stunden fahrt sieht zuerst nach einem Bushwalk aus. unterwegs zeigt uns Les viele einheimische Pilze und erklärt uns die Australischen Pflanzen und Tiere. Nach rund 20 Minuten kommen wir dann zum eigentlichen Showplatz dieses Walks. Eine Aussichtsplattform über die Berge. Und Wow das kann sich sehen lassen!

Les meint so könnte der Grand Canyon in Tausenden von Jahren aussehen. Einfach wahnsinnig schön und so grün! An uns vorbei geht ein kleiner Bach der sich später zu einem Wasserfall entwickelt. Hier kommen einige schöne Vögel ran um zu trinken und wir haben das Glück ein Paar beim trinken zu beobachten. Von der nähe sehen sie nämlich dann wirklich noch einmal ganz anders aus!

Wieder im Bus geht es erst einmal zum Lunch stop in die nächste Stadt. Hier habe ich die Möglichkeit einen Känguru Burger zu essen- und natürlich sage ich da nicht nein.

Känguru Burger

Känguru Burger

Das Fleisch schmeckt interessant. Es ist anders und nicht leicht mit was gängigem zu beschreiben. Ich finde es etwas süßlich. Nicht schlecht aber definitiv nicht mein neuer Favourit.

Nach der Mittagspause geht es weiter zum Nationalpark. Hier nehmen wir 3 Verschiedene Gondeln um in den Park hinunter und wieder hinauf zu kommen. Im Park selbst erklärt uns Les mehr über Bäume und deren Bewohner. Glücklicherweise bekommen wir keine der riesigen Spinnen zu Gesicht!

Als nächstes steht ein weiterer Aussichtspunkt auf dem Plan. Von hier hat man eine Tolle Sicht auf die three Sisters. Das sind drei Felsen die in den Himmel ragen. Les hat auch ein paar tolle Geschichten auf Lager wie diese Steine Laut Aboriginals entstanden sind. Die schönste Geschichte handelt von Hoffnung: Ein Vater der seine streitenden Töchter in Stein Verwandelte und dich selbst in einen Vogel. Als Vogel konnte er jedoch seinen Magischen Stab nicht richtig halten und ließ ihn über dem Busch fallen. Seit dem sucht er nach seinem Stab um sich und seine Töchter endlich wieder zu vereinen. Wenn man also einen bestimmten Vogel sieht sollte man ihm mit Respect begegnen und ihm dabei helfen den Bestimmten Stab zu finden.

die three sisters - drei Schwestern

die three sisters - drei Schwestern

Unser letzter Stop ist an einer Klippe von der man einen letzten Wunderschönen Ausblick über den Canyon hat. Nachdem jeder sein Foto geschossen hat müssen wir auch schon schnell weiter um unser Boot nicht zu verpassen.

Denn zurück nach Sydney geht es mit einer Bootsfahrt. Gerade noch rechtzeitig erreichen wir den Hafen und besteigen das Boot. Mittlerweile ist es schon dunkel geworden und wir schippern gemütlich der Sydney Harbour Bridge entgegen. Diese Ist wegen der VIVIV natürlich schön beleuchtet und bietet ein schönes Bild dar.
Es war ein langer, anstrengender aber wahnsinnig schöner Tag in den Blue Mountains! Ich kann diesen Tagestrip wirklich nur empfehlen!

Der letzte Tag steht an und mein Flieger nach Bali geht um 16.40 Uhr. Ich rufe also am Tag zuvor bei meinem Shuttle Service an um diesen für den morgigen Tag zu buchen. Um 13.30 werde ich abgeholt, das sollte gut reichen.
Morgens gehe ich noch auf den Paddys marked um ein paar Souvenirs zu kaufen. Paddys Market stellt sich als riesige Lagerhalle heraus mit massig kleinen Ständen. Ich bin begeistert. Viel Kitsch aber zwischen durch findet man hier wirkliche Schnäppchen!

Pünktlich um !3.30 stehe ich an vereinbarter Stelle parat und warte auf meinen Shuttle. Nach dem ich zehn Minuten später immer noch warte rufe ich an um nachzufragen ob sie sich verspäten.
Doch die Dame am Telefon sagt mir dass ich an der falschen stelle bin und mein shuttle schon weg ist. Und genau in diesem Moment unterbricht die Verbindung: mein Guthaben ist aufgebraucht. Ich mache mich so schnell es mein ganzes Gepäck zulässt zurück ins Hostel. Von dort rufe ich die Dame erneut an um nachzuhaken. Auf die Frage wann denn mein Flug geht lacht sie nur und teilt mir mit dass ich diesen verpassen werde! Ich sei viel zu spät dran um meinen Flug zu erwischen. Der Shuttle sei bereits voll und auf dem Weg zum Flughafen, der nächste kommt erst in einer Stunde. Öffentliche Verkehrsmittel benötigen ca 50 Minuten und ein Taxi wäre auch zu langsam. Sie könne mir nicht helfen wenn ich meine Zeit nicht richtig einplanen kann.

Wow das hat ganz schön gesessen! Schließlich waren es Ihre Mitarbeiter die mir den Falschen Abholort genannt hatten. Aber Aufregen bringt nix, ich muss irgendwie zum Flughafen gelangen. Zur nächsten Zug Station benötige ich ohne Gepäck schon 10 Minuten, mit deutlich länger. Ich entschließe mich also dazu ein Taxi anzuhalten. Ich erkläre ihm dass ich schnellstens zum Flughafen muss! Ich habe noch 43 Minuten bis mein Check in schließt

Und natürlich, als könnte es nicht anders kommen haben wir ziemlich viel Verkehr. Dennoch- ich schaffe es in 40 Minuten zum Flughafen sodass mir noch genau 3 Minuten bleiben um mein Gepäck aufzugeben.

All der Stress am Schluss hätte nicht sein müssen! Vor allem habe ich dadurch den Shuttle um sonst bezahlt plus das Taxi war nicht wirklich günstig. Dennoch alles immer noch besser wie den Flug verpasst zu haben.

© Moana Mitchell, 2017
Die Reise
 
Worum geht's?:
Nach vielen Jahren "ich will unbedingt nach NZ" "irgendwann geh ich wirklich" und "nur noch etwas Arbeiten dann gehe ich aber" habe ich endlich den Entschluss gefasst und den ersten Schritt gewagt: Der Flug ist gebucht! Ich werde tatsächlich den Trip meines Lebens starten und meine Neuseeländischen Wurzeln erkunden. Natürlich ist die Reise das Ziel also nehme ich auf dem Weg mit was geht...
Details:
Aufbruch: 31.07.2017
Dauer: 12 Monate
Heimkehr: Juli 2018
Reiseziele: Neuseeland
Vereinigte Staaten
Fidschi
Samoa
Australien
Der Autor
 
Moana Mitchell berichtet seit 7 Jahren auf umdiewelt.
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