Guatemala

Reisezeit: Mai 2005  |  von Beatrice Feldbauer

Montag. Honduras

Heute war sehr früh Tagwacht, wir haben einen langen Tag vor uns. Um sechs Uhr hat uns Tomas abgeholt. Tomas besitzt eine kleine Reiseagentur und ich habe bei allen Aufenthalten meine Ausflüge immer bei ihm gebucht. Wir sind die einzigen Gäste und so können wir es uns im Bus bequem machen.

Nach gut zwei Stunden gibt es den ersten Halt in Rio Hondo. Hier gibt es Frühstück. Und dann geht es weiter Richtung Honduras. Schon bald wird es sehr heiss. Eigentlich hätte ich es wissen müssen, aber nach all den kühlen Regentagen war es irgendwie unvorstellbar, dass es irgendwo in diesem Land heiss sein könnte.

Am frühen Nachmittag erreichen wir die honduranische Grenze. Ich staune, denn es hat neue Gebäude gegeben und wir können ohne weitere Verzögerung einreisen. Es reicht gerade noch, bei den fliegenden Geldwechslern ein paar Quetzales gegen Lempiras zu wechseln, schon ist Tomas mit unseren Pässen zurück und die Fahrt kann weitergehen. Das war in früheren Jahren viel aufwändiger und wir mussten mindestens eine Stunde warten, bis jeder Zollbeamte die Pässe studiert hatte.

Bald kommen wir in Copán an. Und obwohl wir jetzt am liebsten ein wenig ausruhen würden, lassen wir uns von Tomas zu den Mayaruinen fahren. Der Park schliesst früh und schliesslich sind wir deshalb gekommen. In unserem Arrangement ist ein Führer inbegriffen und so folgen wir Elwin, der uns den Park zeigen wird.

Schon beim Eingang empfangen uns die lauten Papageien, die hier gezüchtet werden. Eindrücklich sind die riesigen Bäume. Vor allem die Ceiba, der Nationalbaum von Guatemala mit seinen riesigen Ästen und seinen grossen Wurzeln, die das Wasser kilometerweit herholen, ist immer wieder imposant. Aber auch der Killertree (Mörderbaum) der am Stamm eines Wirtbaumes hinaufklettert und diesen nach und nach erdrückt ist eindrücklich. Elwin erzählt die Geschichte von den Mayakönigen, vor allem von 18 Kaninchen, einem der bedeutendsten Mayakönige.

zwischen den Wurzeln der riesigen Ceiba

zwischen den Wurzeln der riesigen Ceiba

Die Mayakultur ist lang vor dem Eintreffen der Spanier verschwunden. Der letzte König starb um 820. Geblieben sind die Pyramiden, die Stelen und vor allem die Hyroglyphentreppe. Auf den Stufen dieser Treppe ist die ganze Geschichte von Copán aufgeschrieben und seit ein paar Jahren ist man imstande, diese Schrift zu lesen.

Wir können sie nicht lesen, aber wir sind dankbar um den Schatten, den das Dach, das zum Schutz der Treppe aufgestellt ist, uns bietet.

Am Schluss warten wir in der Cafeteria darauf, dass uns Tomas wieder abholt und ins Hotel bringt, wo wir uns von den Strapazen erholen.

Zum Nachtessen gehen wir ins Nia LoLa, dem kleinen Restaurant, das mit seinen vielen Lämpchen eher an einen Weihnachtsbaum erinnert. Drinnen servieren die jungen Serviererinnen immer noch alles auf dem Kopf. Sogar eine einzelne Flasche Bier oder ein leeres Glas wird auf dem Kopf getragen. Wir bestellen den grossen Spiess vom Grill und eine Flasche guten Rotwein.

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Die Reise
 
Worum geht's?:
Immer wieder zieht es mich in das Land in Zentralamerika. Nachdem ich mit meinem Partner, mit meinem 13-jährigen Göttibuben und letztes Jahr mit einer Freundin da war, hat mich dieses Jahr meine 75-jährige Mutter begleitet.
Details:
Aufbruch: 13.05.2005
Dauer: 3 Wochen
Heimkehr: 31.05.2005
Reiseziele: Guatemala
Honduras
Der Autor
 
Beatrice Feldbauer berichtet seit 20 Jahren auf umdiewelt.
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