Marokko - ein Märchen aus 1001 Nacht

Reisezeit: November 2019  |  von Beate Böttner

Tag 10 – Ausflug zu den Ouzoud–Wasserfällen

Vor der Abfahrt

Um 06:45 Uhr klingelte der Wecker, um 07:30 Uhr marschierten wir zum Frühstück los, so dass wir um 08:15 Uhr verabredungsgemäß bei unserem Taxi eintrafen, das uns nach Marrakesch brachte. Wir stiegen am Gauklerplatz in einen Minibus um. Mit uns an Bord waren Franzosen, Spanier, Italiener. Der Gauklerplatz war um diese Zeit, die Uhr zeigte 08:30 Uhr, wie leergefegt. Nur die Stände, die aus frischem Obst und Gemüse Saft pressten, waren schon geöffnet. Jetzt fuhren sogar Autos und Mopeds hier. Am Abend bei den Menschenmassen unvorstellbar.

Der Gauklerplatz am frühen Morgen

Der Gauklerplatz am frühen Morgen

Heute geht es zu den Ouzoud–Wasserfällen

Heute geht es zu den Ouzoud–Wasserfällen

Los gehts

Um 08:45 Uhr setzte sich unser Bus in Bewegung. Etwa 1 50 km lagen nun vor uns. Ich nutzte den ersten Teil der Fahrt für ein wenig Schlaf. Dann machten wir einen kleinen Stopp. Wir fuhren durch malerische Landschaften. Im Vordergrund rote oder dunkelbraune Erde, Olivenhaine, Dörfer oder Städte, in denen schon ordentlich Leben herrschte. Naja, es war ja mittlerweile auch etwa 11:00 Uhr. Im Hintergrund erhoben sich die über 4.000 m hohen Berge des Hohen Atlas und wir meinten, sie mit Schnee bedeckt zu sehen. Doch auch die Berge des Mittleren Atlas, wo die Ouzoud-Wasserfälle liegen, waren beeindruckend.

Auf dem Weg von Marrakesh zu den ouzoud–Wasserfällen

Auf dem Weg von Marrakesh zu den ouzoud–Wasserfällen

Auf den hohen Bergen im Hintergrund ist Schnee zu erkennen, oder?

Auf den hohen Bergen im Hintergrund ist Schnee zu erkennen, oder?

Die Wasserfälle

Das Wort ouzoud stammt aus der Berbersprache. Es bedeutet Olive. Die Wasserfälle sind die höchsten in ganz Marokko. In mehreren Kaskaden stürzt das Wasser 110 m in die Tiefe.

Spaziergang

Etwa um 12:30 Uhr hatten wir den Parkplatz erreicht. Ich zog noch schnell Sommersachen an, denn die Sonne schien und das Thermometer im Bus zeigte gut 20 Grad. Also feste Schuhe und Jeans gegen Sandalen und Sommerhose tauschen. Uns begrüßte ein französisch, englisch, spanisch und italienisch sprechender Guide, der uns auf einem etwa 45 minütigen Spaziergang an die Wasserfälle führte.

Auch hier gibt es buntes Herbstlaub

Auch hier gibt es buntes Herbstlaub

Auf teilweise sehr schmalen und auch steilen, lehmigen Pfaden, fanden wir schließlich hinunter zum Fluss Wadi el Abid. Dort gab es die ersten Fotostopps an kleinen Wasserschwellen. In den natürlich entstandenen kleinen Stauseen kann man sogar baden gehen. Ich hielt den Finger ins Wasser und befand es für ein Bad für deutlich zu kühl. Ich denke es hatte so um die 16°. Wir kamen auch an mehreren Campingplätzen vorbei. Für meine Begriffe muss man schon ein Camping-Enthusiast sein, um hier sein Zelt aufzuschlagen.

Natürlicher Badesee

Natürlicher Badesee

Sind das nun Betten, falls kein Zelt  dabei ist?

Sind das nun Betten, falls kein Zelt dabei ist?

Küche am Campingplatz

Küche am Campingplatz

Zeltplatz

Zeltplatz

Sanitäranlagen

Sanitäranlagen

Wir sahen Felsengrotten aus der Zeit des Neolithikums
Der Canyon ist 45 km lang und weist vielen Höhlen auf. Der Wadi el Abid fließt direkt in den Atlantik.

Felsengrotten

Felsengrotten

Blick in die Schlucht

Blick in die Schlucht

Schließlich kamen wir an den Wasserfällen an. Dort fanden gerade Filmaufnahmen statt. Kostümierte Menschen schlugen Trommeln und sangen dazu im Takt. Sie sahen ein wenig aus wie Menschen aus der Steinzeit. Ihr Gesang schalte die ganze Schlucht hinunter oder auch hinauf.

Die Wasserfälle sind in Sicht

Die Wasserfälle sind in Sicht

Regenbogen gibt es immer

Regenbogen gibt es immer

Filmaufnahmen

Filmaufnahmen

Mit kleinen Booten, vielleicht eher Flöße mit ein paar Stühlen drauf, konnte man sich direkt an den Wasserfall heran fahren lassen. Das wollten wir uns nicht entgehen lassen, wenn wir auch ziemlich nass geworden sind. Am anderen Ufer des kleinen Sees wurden wir abgesetzt. Dort befinden sich zahlreiche Restaurants. Auch wir haben hier Platz genommen und zum Mittag eine vegetarische Tajine gegessen, einen Tee und einen Kaffee getrunken. Etwas erstaunt waren wir über die zwölf Euro, die wir hierfür bezahlen sollten. Erst später bemerkten wir, dass jedes Menü, bestehend aus Salat, einem Hauptgericht und Obst und einer großen Flasche Wasser zehn Euro kostet. Da haben wir also auf ganz schön viel verzichtet. Doch Andrea und ihr Magen sind derzeit immer noch auf Kriegsfuß mit Salat und Obst.

110 m stürzt das Wasser in die Tiefe, unten die Menschen in den Booten oder Flößen

110 m stürzt das Wasser in die Tiefe, unten die Menschen in den Booten oder Flößen

Wir mussten ziemlich lange warten auf das Essen und unsere Getränke. Die jungen Männer hatten wirklich alle Hände voll zu tun. Sonne gab es auf dieser Seite der Schlucht nicht. So begannen wir zu frieren und zu frieren und zu frieren. Was waren wir froh, als wir endlich aufbrachen und unseren Weg fortsetzen.

Hier wird traditionell gekocht – in der Tajine

Hier wird traditionell gekocht – in der Tajine

Nun kamen wir an der Stelle vorbei, an der viele Makaken sich in den Bäumen tummeln. Man kann Erdnüsse käuflich erwerben und sie den Affen reichen. Wir schauten den Affen und ihrem Festmahl eine Weile zu, ehe wir wieder an unserem Parkplatz ankamen. Da war es dann schon fast 16:00 Uhr und wir traten die Heimreise an.

Durst von den vielen Erdnüssen

Durst von den vielen Erdnüssen

Nach dem Essen ist Körperpflege angesagt

Nach dem Essen ist Körperpflege angesagt

Wieder in Marrakesch

Als wir uns kurz nach 18:00 Uhr Marrakesch näherten, fuhren wir in einen fantastischen Sonnenuntergang. Das Farbenspiel entzückte uns.
In Marrakesch angekommen, gingen wir noch einmal in das kleine Reisebüro zu Jaouad und Andrea stornierte ihren für morgen geplanten Ausflug ins Ourika-Tal, denn sie hatte sich entschieden, mich in die Wüste zu begleiten. Jaouad erkannte uns gleich wieder und sprach und sogar mit Namen an. Er erzählte uns, dass vor kurzem Susanne hier gewesen sei, um auch den Wüstentrip zu buchen. Er bot uns Tee an und wir lehnten nicht ab. Wir nahmen Platz und er verschwand. Es dauerte eine ganze Weile, ehe er wiederkam. Er brachte nicht nur Tee sondern auch Gebäck mit. Später sahen wir auf dem Platz den Stand mit eben diesem Gebäck. Der war ganz schön weit entfernt. Kein Wunder also, dass Jaouad so lange verschwunden war. Wir langten zu und es schmeckte vorzüglich. Wir konnten noch all unsere Fragen zu unseren Ausflug über die nächsten drei Tage los werden und dann verabschiedeten wir uns herzlich voneinander.

Auf dem Heimweg

Auf dem Heimweg

Sonnenuntergang

Sonnenuntergang

Ausklang des Tages

Eine kleine Runde über den Gauklerplatz traten wir noch an, denn Andrea wollte für alle Fälle noch ein paar Bananen mit auf die Tour nehmen. Es gibt ja wirklich alles auf dem Gauklerplatz, aber keine Obst-oder Gemüsestände. So zogen wir unverrichteter Dinge zu unserer Bushaltestelle. Heute hatten wir Glück, es war noch nicht zu spät und unser Bus Nummer 35 stand schon bereit. Gegenüber der Bushaltestelle sahen wir einen Wagen, an dem Bananen verkauft wurden. Andrea ging schnell noch hinüber, dann stiegen wir in den Bus ein und fuhren zu unserer Club-Anlage. Hier packen wir schnell unsere Sachen für die kommenden drei Tage. Der Tagesrucksack reicht, mehr brauchen wir nicht. Dann wurde geduscht, damit wir morgen früh nicht zu sehr unter Druck stehen, denn um 07:15 Uhr werden wir abgeholt. Bei einem Glas Rotwein widme ich mich „schnell“ noch dem heutigen Reisebericht.

Wer hat denn hier mit diesem Schneckengehäuse seinen Eingang verschlossen?

Wer hat denn hier mit diesem Schneckengehäuse seinen Eingang verschlossen?

Hier drin soll jedenfalls eine Schlange wohnen. Ihren „Mantel“ hat sie vor dem Eingang abgelegt

Hier drin soll jedenfalls eine Schlange wohnen. Ihren „Mantel“ hat sie vor dem Eingang abgelegt

© Beate Böttner, 2019
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Landschaftliche Schönheit und orientalisches Flair -7 Tage Rundreise mit Besuch von 5 der bedeutendsten UNESCO-Weltkulturerbestätten. In Casablanca und den vier Königsstädten kann noch heute der Glanz längst vergangener Zeiten bewundert werden. Wir werden erhabene Sultanspaläste entdecken und in eine Welt aus 1001 Nacht eintauchen. Anschließend erholen wir uns eine Woche in Marrakesch.
Details:
Aufbruch: 10.11.2019
Dauer: 15 Tage
Heimkehr: 24.11.2019
Reiseziele: Marokko
Der Autor
 
Beate Böttner berichtet seit 13 Jahren auf umdiewelt.
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