Marokko - ein Märchen aus 1001 Nacht

Ausschlafen

Heute ist ausschlafen angesagt.
Erst um 12:00 Uhr wird zu unserem Anschlusshotel losgefahren. Wir könnten also tatsächlich ausschlafen, denn bis 10:00 Uhr gibt es Frühstück, um 11:00 kommt der Buchhalter, bei dem wir unser gebuchtes Zusatzprogramm bezahlen sollen und um 12:00 Uhr deutscher, nicht marokkanischer Zeit, wird abgefahren. Zwischen Frühstück und Abfahrt blieb uns noch ausreichend Zeit, uns im etwa 500 m entfernten Supermarkt mit Lebensmitteln und Wein zu versorgen, denn Abendessen haben wir für unsere zweite Woche ja nicht gebucht. Wieso hier am Sonntag die Geschäfte geöffnet sind? Wir sind in einem muslimischen Land und da ist der Freitag der Sonntag. Also am Sonntag kein Problem etwas einzukaufen.

Natürlich bezahlten wir auch unser zusätzliches Ausflugsprogramm der ersten Woche. Dabei erklärten wir Merdan noch einmal, wie unschön wir die Verkaufsveranstaltungen empfanden und dass insbesondere die vertragliche Ausgestaltung nach deutschem Verständnis schon an Betrug grenzt. Er wiederum erzählte uns daraufhin, dass bei dem Reisepreis, den wir bezahlt haben, der marokkanische Staat pro Reisendem wohl noch 200,00 € zugibt, denn der sei natürlich keineswegs kostendeckend. Aus diesem Grunde werden die Verkaufsveranstaltungen durchgeführt, damit der marokkanische Staat zumindest einen Teil über die Einkäufe der Reisegruppen wieder zurückbekommt. Na – da kann man sich nun ausrechnen, ob die Ware , für die die Touristen in Teppich–, Schmuck– und Lederfabrik einkaufen, den bezahlten Preis wirklich wert ist. Er erzählte auch, dass wir der Bus mit den wenigsten Umsätzen gewesen seien von der jetzigen Reise. (Wir waren Bus Nummer 5, also gab es mindestens noch 4 Weitere à etwa 30 Reisende). Unser Bus hätte demnach in allen drei Manufakturen für 5.000 € eingekauft, andere Busse seien mit 80.000 € dabei gewesen.

Im Verlängerungshotel angekommen, verabschiedete sich Merdan mit seiner Crew von uns und selbstverständlich bekommen alle ein Trinkgeld. Sie haben insgesamt wirklich gute Arbeit geleistet. Besonders der Busfahrer, denn er hat uns sicher und gut von Ort zu Ort gebracht, durch dichtesten Verkehr chauffiert. Deshalb haben wir ihm auch ein klein wenig mehr gegeben.

Wir kamen etwa gegen 12:30 im Aqua Mirage an. Unser Betreuer für die kommende Woche stellte sich vor – Aydin. Wir bekamen alle unsere neuen Armbänder, je nach gebuchter Kategorie – Halbpension, all inclusive oder eben, wie wir, nur Übernachtung mit Frühstück. Andrea und ich haben, wie auch Susanne und Ulrike, Karina und Otto gelbe Bändchen am Handgelenk.

Dann hatten wir bis 14:15 Uhr Zeit etwas die Anlage zu erkunden, denn in die Zimmer konnten wir ab 15:00 Uhr. Und eine Einführung – was ist wo auf dem riesigen Gelände, wann ist Frühstück, an welcher Bar kann man tatsächlich noch Getränke bezahlen usw. usf. gab es vor dem Zimmerbezug auch noch. Die Anlage Aqua Mirage ist riesig und ein All inclusive– Club. Das Publikum ist international, viele Engländer sind unter ihnen. Es gibt zwei Swimmingpools, einer davon ist sogar beheizt. Und natürlich Animationsprogramm und Kids Club, Tennisplatz, Aquapark mit vielen Rutschen...genau das, wonach wir uns schon gesehnt haben.... immerhin scheint die Sonne und es sind um die 22 Grad.

Andrea und ich gingen Tee und Kaffee trinken und trafen dort auf einige andere aus unserer Gruppe.
Als wir unser Zimmer kurz nach 15:00 Uhr bezogen, waren wir es zufrieden. Wir wohnen ganz oben und haben einen Balkon mit Westausrichtung, ein riesiges Doppelbett und ein Einzelbett. Sogar einen kleinen Kühlschrank gibt es. Dorthinein verbrachten wir erstmal unsere Lebensmittel, die wir am Vormittag noch eingekauft hatten.

Dann gingen wir an den beheizten Pool. Ich holte mir einen Kaffee. Nur theoretisch konnte ich ihn bar bezahlen. Praktisch hatten die Jungs kein Wechselgeld. Ich solle ihn einfach morgen bezahlen.

Wir fanden noch freie Liegen in der Sonne. Bald kamen Ulrike und Susanne, Karina und Doris. Die beiden Letzteren ohne ihre Männer. Denen ging es nicht gut. Otto hatte Kopfschmerzen, Alex war nicht gut. Auch Manfred und Uschi fehlten. Manfred hatte ja schon seit Tagen genau wie Andrea mit sich zu tun. Andrea ging es ein wenig besser.

Um 18:00 Uhr wird der Pool geschlossen. Doch es hatte sich schon vorher merklich geleert, denn die meisten sind wohl zum Abendessen gegangen.

Wir durchstreiften noch ein wenig die Anlage, ehe wir leicht hungrig unser Zimmer aufsuchten.
Gegen 19:30 aßen wir spartanisch auf unserem Zimmer, tranken ein Glas Wein dazu. Uns hat es sehr geschmeckt und hat uns nach der Völlerei der letzten Woche auch gereicht.

Und dann waren wir schlagartig müde. So legte sich Andrea kurz nach 21:00 Uhr ins Bett und schlief auch gleich ein. Ich wollte eigentlich endlich die Reiseberichte der Tage 6 und 7 fertig schreiben und hochladen, doch schon während de Schreibens nickte ich immer wieder ein. Da entschloss ich mich, es zu lassen und alles dann zu machen, wenn mir so ist. Ich löschte um 22:30 Uhr das Licht und schlief ebenfalls umgehend ein.