Zanzibar/Tanzania

Reisezeit: März 2020  |  von bernd scholz

Abstieg

Immer am Grat entlang

Immer am Grat entlang

Spricht Bände

Spricht Bände

Hinterher war's schee gwenn

Wir verweilen ca 40 Minuten am socialist peak,schießen Dutzende Fotos und treten dann,bereits rechtschaffen erschöpft aber happy den Rückzug an.

Wer meint,abwärts geht leichter als aufwärts, hat's noch nie gemacht. Es geht halt schneller. Aber högschde Aufmerksamkeit bleibt geboten...gerade jetzt! Ein dummer Fehltritt, und das war's. Diese Dauerkonzentration wird in der Summe mit Minusschlaf später zu einem Gefühl der völligen Erschöpfung führen. Doch soweit ist es noch nicht.
Bei Tageslicht,immer wieder den ash cone und den Kilimandscharo im zunehmend gleißenden Morgenlicht zur Rechten, genießen wir zunächst das Absteigen in vollen Zügen.
Aber es zieht sich...und irgendwann schleppst du dich nur noch voran.
Die Seilpassagen werden erreicht, Trittsicherheit ist gefragt, Juma sichert tapfer ab. An 2,3 Stellen ist der Hosenboden die sichere Ausgangsposition. Aber nichts Dramatisches.
Irgendwann kannst du den Little Meru und unten,ganz klein, die Saddle Huts sehen die wir gegen 12h erreichen. Wir bekommen was zu füttern und fordern kategorisch eine 1,5 stündige Siesta ein. Leicht widerwillig wird sie gewährt. Wir sind seit Mitternacht 6einhalb Stunden hoch, und 4einhalb runter gelaufen, minimum 3 Stunden Abwärtsmarsch liegen noch vor uns. Strammer Zeitplan muss eingehalten werden, ins Dunkel geraten soll vermieden werden.
Die Schönheit des alpinen Märchenwaldes kann ich nur noch erschöpft am Rande wahrnehmen.
Meine Gedanken schweifen ab, und ich denke an die Träger, die das mit 25kg Gepäck beruflich machen, und für die ein Trinkgeld von 25-35$/Tour empfohlen ist( Juma 40-60$, Goodie 60-80$)

Am späten Nachmittag erreichen wir Miriacamba Hut, glücklich und alle, ich bin zu erschöpft zum Essen, tue es aber trotzdem. Was für eine (Tor)Tour. Wir waren 17 Stunden am Wandern. Ich denke an Flüchtlinge die ohne ausreichend Nahrung und Kleidung weit größere Strapazen auf sich nehmen mussten. Das relativiert mein Leid erheblich,während ich in's Hüttenbett plumpse

© bernd scholz, 2020
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Roundtrip
Details:
Aufbruch: 03.03.2020
Dauer: 3 Wochen
Heimkehr: 25.03.2020
Reiseziele: Tansania
Der Autor
 
bernd scholz berichtet seit 9 Jahren auf umdiewelt.
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