Corona-Spaziergänge vor Ort

Reisezeit: Mai 2020 - Juni 2021  |  von Herbert S.

Alsdorf - Broichbachtal

Wir starten am Fuße der Abraumhalde von Anna I und folgen dem Weg parallel zum Broichbach. Der Bach kommt aus Würselen, wo sein Quellgebiet im Stadtteil Linden-Neusen liegt, und mündet schließlich in Herzogenrath in die Wurm.

Abraumhalde der Zeche Anna I (Alsdorf)

Abraumhalde der Zeche Anna I (Alsdorf)

Reminiszens des Alsdorfer Bergbaus

Reminiszens des Alsdorfer Bergbaus

Aufforderung zum Lauschen

Aufforderung zum Lauschen

Zahlreiche Weiher säumen den Weg

Zahlreiche Weiher säumen den Weg

Wenn die Wohnbebauung von Herzogenrath beginnt, drehen wir um und nehmen den Weg entlang des großen Weihers auf der anderen Seite des Baches.

Kurz vor dem Ende (unterhalb des Ortsteil Noppenberg) weist ein Schild auf den spärlichen Rest der 'Römermühle' hin, die im Volksmund 'de Schliifmölle' genannt wurde.
Die Römermühle stammte aus dem 16. Jh. und gehörte zu Haus Ottenfeld. Ab 1850 war die Mühle eine wasserkraftbetriebene Spinnerei. Im Jahre 1900 richtete die aus dem Siegerland stammende Familie Stommel in der stillgelegten Spinnerei eine Werkzeugschleiferei ein, deren Hauptprodukt Feilen waren. 1947 musste das Wasserrad wegen Bergsenkung stillgelegt werden. 1960 wurde der ganze Betrieb wegen drohender Grubensenkungen geschlossen.

kaum erkennbarer Rest der 'Römermühle'

kaum erkennbarer Rest der 'Römermühle'

Am Ende des Rundganges steigen wir noch hinauf zur Banneux Kapelle. Sie liegt in der Nähe von Schloss Ottenfeld und ist nach der Wallfahrtsstätte Banneux in den Ardennen benannt. Eine schöne Birkenallee führt von der B57, der Würselener Straße an der Kapelle vorbei zum Schloss.

Ottenfeld ist ein alter Gutshof, 1420 zum ersten Mal erwähnt. 1846 kaufte Josef von Blanckart, der Bruder des Alsdorfer Burgherrn Theodor von Blanckart, das Anwesen. Er heiratete nach Belgien. Sein Sohn Karl verwaltet den ausgedehnten Besitz (heute zum Teil von der Bergehalde überlagert) und errichtete 1878 das heutige Schloss Ottenfeld. Es wird bewohnt von einer Nachfahrin des Freiherrn Josef von Blanckart und ihrem Ehemann.
Leider ist der zugang verwehrt und das Gebäude selbst wegen der Bäöume kaum noch in Augenschein zu nehmen.

auch von der anderen Seite ist der Zugang versperrt

auch von der anderen Seite ist der Zugang versperrt

Luftaufnahme aus Bing

Luftaufnahme aus Bing

© Herbert S., 2020
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Als Vielreisende sitzen wir 'fest'! Für die Monate März und April sind die Menschen wegen des Kontaktverbots darauf angewiesen, sich zu Zweit (oder mit der Familie) zu bewegen. Wir nutzen die Zeit - wie so oft fährt man in die Ferne und schaut sich das Nahe kaum an! Jetzt haben wir Zeit. Wir beginnen mit der unmittelbaren Umgebung unseres Hauses, ziehen allmählich größer Kreise und schließen schließlich meinen ehemaligen Dienstort mit ein.
Details:
Aufbruch: Mai 2020
Dauer: 13 Monate
Heimkehr: Juni 2021
Reiseziele: Deutschland
Der Autor
 
Herbert S. berichtet seit 18 Jahren auf umdiewelt.
Reiseberichte von Herbert sind von der umdiewelt-Redaktion als besonders lesenswert ausgezeichnet worden!
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