Rundreise durch China im Zug mit Kind

Reisezeit: September 2019  |  von Katharina E.

3-wöchige Zugrundreise mit unserer kleinen (fast 2-jährigen) Tochter durch China, Stationen dabei waren: Peking (mit Chinesischer Mauer)-Xi’an-Zhangjiajie (mit Wulingyuan Nationalpark)-Guilin (mit Longsheng (Longji) Reisterrassen)-Hangzhou-Huangshan-Shanghai

Reisevorbereitung/Reiseplanung

Warum China?

Asien stand schon lange auf unserem Reiseplan und so überlegten wir uns im April 2019, was man dort am besten mit einem zum Reisezeitpunkt knapp zweijährigen Kind bereisen könnte. Vor allem Entscheidungsfaktoren wie ein gut ausgebautes Gesundheitssystem, Essen, Fortbewegung und Infrastruktur trugen dazu bei, dass China schnell ein heißer Favorit wurde! Dieser Gedanke wurde zudem noch durch Stefan bestärkt, der bereits zwei Wochen dort verbrachte und, man glaubt es kaum, die „Westlichkeit“ des Landes anpries. Aber dazu später mehr. Natürlich stand zuerst der Reiz des riesigen Landes mit seiner jahrtausendealten Kultur im Vordergrund.

Flüge, Züge, Reiseroute, Unterkünfte, Visa

Weiter haben wir erst einmal nicht nachgedacht und schnell die Flüge für September 2019 gebucht. Von Berlin aus konnte man bis zur Covid-19-Pandemie fast täglich direkt nach Peking fliegen (dies wird hoffentlich bald wieder so sein). Das war natürlich großartig und sehr praktisch mit kleinem Kind und so sollte es dann auch sein: Drei Wochen China im September. Auch die Reisezeit sollte man ein bisschen im Blick behalten, da man vor allem im Südosten Chinas im Sommer oft mit Monsunen rechnen muss.

Zwei Monate später ging die weitere Reiseplanung ins Detail. Zum einen fanden und finden wir es aus Zeitgründen entspannter, die Reiseroute schon zu Hause festzulegen und damit auch die Unterkünfte zu buchen und zum anderen wäre es mit einem Kleinkind in China nur ein großer Stressfaktor, wenn man einen Teil der wertvollen Urlaubszeit damit verbringt, zu schauen, was man überhaupt machen möchte und wo man schlafen kann. Somit besorgten wir uns sehr schnell einen sehr guten Reiseführer (Lonely Planet) und verschafften uns erstmal einen Überblick über dieses riesengroße Land.

Ganz wichtig war dabei für uns, dass wir (fast) alle Ziele auf unserer Route mit dem Zug erreichen konnten. Man kann es sich zwar nicht so recht vorstellen, wenn man es noch nicht selbst erlebt hat, aber China hat ein hervorragend ausgebautes Schienennetz über weite Teile des Landes hinweg. Hervorragend heißt, dass man tatsächlich über die zahlreichen Hochgeschwindigkeitsstrecken mit durchschnittlich 300 km/h die riesigen Entfernungen im Land in einer angemessenen Reisezeit bewältigen kann. Da anhand der von uns ausgewählten Ziele sehr schnell pro Reisetag 1000 bis 2000 km zusammen kamen, fragten wir uns dennoch, ob auch der „Komfort“ in den Zügen mit dem für uns Gewohnten vergleichbar ist. Und wir können an dieser Stelle unseres Reiseberichts schon vorweg nehmen: Die Hochgeschwindigkeitszüge können definitiv mit dem ICE in Deutschland sogar in der 2. Klasse mithalten und sind, was das Platzangebot angeht, sehr viel großzügiger. Da das Zugfahren in China auf unserer Reise sehr viel Zeit eingenommen hat, werden wir dies an späterer Stelle noch einmal etwas ausführlicher aufgreifen. Definitiv können wir aber das Zugfahren in China empfehlen. Was vielleicht für die Buchung der Züge noch ganz wissenswert ist: Die schnellsten Hochgeschwindigkeitszüge werden mit einem „G“ gekennzeichnet. Diese sausen mit einer Geschwindigkeit von durchschnittlich 300 bis 350 km/h durchs Land und sind vergleichbar mit unseren neuen ICE-Sprintern. Bis auf die Hin- und Rückfahrt von Changsha nach Zhangjiajie, auf der wir einen Zug mit der Kennzeichnung „T“ nehmen mussten, konnten wir während der kompletten Route die G-Züge nutzen. Die T-Züge fahren gemächlicher, vielleicht vergleichbar mit unseren älteren IC-Zügen. Aber auch die Fahrt im T-Zug war definitiv ein Erlebnis.

In Kombination von Reiseführer und einer für uns guten Website zum Suchen und Buchen der Züge (Trip.com) haben wir schnell unsere Reiseroute erstellt: Peking, Xi’an, Zhangjiajie mit Wulingyuan Nationalpark, Guilin mit Longsheng Reisterassen, Hangzhou, Huangshan, Shanghai, Peking.

Nachdem wir die Route geplant hatten, die Flüge, Züge (macht preislich wohl kaum einen Unterschied und ist definitiv entspannter; nähere Details folgen im weiteren Verlauf) und Unterkünfte online (Booking.com) im Voraus gebucht hatten, fehlte nur noch das Visum. Dafür sollte man sich definitiv ein bisschen Zeit nehmen… Für eine dreiköpfige Familie hat es uns ca. drei bis vier Stunden gekostet, alle Fragen, und das sind sehr viele, zu beantworten. Die Fragen reichen von den Reisen der letzten Jahre über den genauen Reiseplan einschließlich Adressen bis hin zu Visainformationen der letzten Chinareisen. Alles in allem ist das Ausfüllen sehr aufwendig. Umso überraschender war dann die Bearbeitungszeit bei der Botschaft. Trotz der Information auf der Internetseite der chinesischen Botschaft in Berlin, dass die Bearbeitung des Antrags bis zu 4 Wochen dauern kann, hatten wir unsere genehmigten Visa bereits nach gut einer Woche in der Post.

Reisegepäck

Als der Urlaub näher rückte, ging es an die Planung des Reisegepäcks. Die Eckdaten waren: Drei Wochen im September, 6200 km mit dem Zug und ein knapp zweijähriges Kleinkind. Für uns stand schnell fest: Wir nehmen zwei große Reiserucksäcke, einen kleineren Rucksack als „Tagesgepäck“, einen Buggy (sehr klein zum Zusammenfalten und über dem Arm zu tragen) eine Kraxe (Kindertrage zum Wandern), eine Drei-Liter-Trinkblase, die wir sowohl in die Kraxe als auch in den Reiserucksack stecken konnten (sehr praktisch für unterwegs, um keine zusätzlichen Wasserflaschen zu tragen) und für unsere Tochter einen kleinen Rucksack. Dann ging es an das Befüllen der Gepäckstücke. Wir haben uns gleich gesagt, dass wir „nur“ so viele Sachen mitnehmen, um damit eine Woche zu reichen. Da wir alle drei Tage im Schnitt die Unterkunft wechselten, hatten wir auch Zeit zum Waschen der Kleidung eingeplant. Das heißt, wir haben in erster Linie Sachen mitgenommen, die sich gut auswaschen lassen und leicht trocknen. Mit Blick auf die durchschnittlichen Monatstemperaturen an unseren Reisezielen wussten wir auch schnell, dass wir Kleidung für ca. 10-35 Grad Celsius benötigen. Da wir nicht nur Städtetrips, sondern auch Wanderungen planten (und zu dem Zeitpunkt auch noch nicht wussten, wie Chinesen wandern gehen), haben wir vor allem Wert auf praktische Kleidung gelegt. Praktisch hieß, dass egal zu welchem Kleidungsstück vor allem leichte Wanderschuhe passen mussten oder dann ganz einfach mal gepasst haben. Neben der Kleidung war ein Großteil des Platzes für die Hausapotheke und Kosmetik reserviert. Ganz wichtig war dabei für uns Sonnen- und Insektenschutz, obwohl Letzteres eigentlich gar nicht sooo häufig zum Einsatz kam (vorrangig nur im Wulingyuan Nationalpark). Damit dieser Abschnitt nicht zu aufgebläht wird, erwähnen wir hier nur die für uns wirklich nützlichen Infos, d.h. Dinge, die man sich vor allem in Vorbereitung auf eine Rundreise durch China mit den oben angegebenen Rahmenbedingungen fragen könnte. Dazu zählt z.B. auch das Tragen des Mundschutzes. Herkömmliche Mund-Nase-Bedeckungen hatten wir dabei, aber kein einziges Mal genutzt. In den Orten, die wir besucht haben, kam es uns nie so vor, dass wir ohne Maske zu den Exoten gehören. In Peking hatten wir am Ende unseres Urlaubs ein bisschen das Gefühl, immer mal hüsteln zu müssen, aber es war nicht unangenehm. Für die weitere Kosmetik und Reiseapotheke würden wir normalerweise zu Gunsten des Gewichts sagen, dass alles irgendwo vor Ort zu erwerben ist, aber da wir der chinesischen Sprache und Schrift leider nicht mächtig sind und es dadurch schwierig ist, zu wissen, was man kauft, haben wir alle Dinge des „fast“ täglichen Bedarfs mitgenommen, einschließlich Windeln für die erste Woche. Da ist auch gleich zu sagen, falls man wider Erwarten, noch Luft aus dem Reiserucksack drücken muss und dies gern mit Windeln auffüllen möchte, das auch definitiv zum Wohl des Geldbeutels tun sollte. Windeln sind in China im Vergleich zu Deutschland seeeehr teuer (wobei Pampers fast noch zu den günstigeren Marken zählt). Aber für das Kind gibt es auch noch andere Dinge, die man direkt aus Deutschland mitnehmen sollte, z.B. Snacks für Zwischendurch, um die ein oder andere Zugfahrt zu überbrücken. Wo wir auch schon beim nächsten Thema sind… Jedoch wird dem Essen auch an späterer Stelle noch einmal ein detaillierter Abschnitt gewidmet. Für uns als Familie bedeuten Snacks in dem Alter vor allem frisches Obst, Knabbergebäck (Brezeln, Dinkelstangen etc.), Quetschies und Trockenobst und was auch bei uns Großen gut ankommt, das gute belegte Brot, was normalerweise in Europa in diversen Kombinationen irgendwie immer verfügbar ist. Das gestaltet sich in China, wenn man nicht die ganzen Supermärkte in den Städten – die es in der Größe und Vielfalt, wie wir sie kennen, auch gar nicht gibt – bis ins Detail durchkämmen möchte, etwas schwierig. Somit hatten wir bereits eine kleine Grundration aus Deutschland mitgenommen, die allerdings nach ca. einer Woche erschöpft war. Also wäre an der Stelle mehr tatsächlich auch mehr gewesen.

Ein weiterer wesentlicher Bestandteil unseres Reisegepäcks war die Unterhaltung unserer Tochter. Dazu haben wir uns im Vorfeld auch auf diversen anderen Blogs informiert, wie man ein Kind in dem Alter während längerer Reisestrecken, d.h. in unserem Fall Flug und Zug, beschäftigen kann. Wir haben uns dann für ein Stickeralbum (damit haben wir einen Großteil der Zeit verbracht), viele Pixi Bücher, Buntstifte und Bluetooth-Kinderkopfhörer für Hörspiele, die wir auf ein Mobilgerät heruntergeladen haben, entschieden. Was zwar nicht als Unterhaltung zählt, aber erheblich zum Wohl eines müden Kindes beiträgt, ist ein aufblasbarer Hocker, den man zwischen den eigenen Sitz und den Vordersitz (egal ob im Flugzeug oder Zug) stellt. Somit hat man ein prima Mini-Bett aus einem herkömmlichen Sitz gezaubert.

aufblasbarer Hocker im Flugzeug als Sitzverlängerung für unsere Tochter

aufblasbarer Hocker im Flugzeug als Sitzverlängerung für unsere Tochter

Das Ding lässt sich so klein zusammenfalten, dass man es auch super im Rucksack verstauen kann. Apropos schlafendes Kind im Flugzeug: Wir haben es natürlich genutzt, dass wir für unsere Tochter noch keinen eigenen Sitz im Flugzeug buchen mussten, aber so richtig haben wir auch nicht darüber nachgedacht, wie es wohl ist, auf einem Langstreckenflug das Kind die ganze Zeit auf dem Schoß zu halten… Somit haben wir versucht, möglichst zeitig am Flughafen, d.h. so drei Stunden vor Abflug, zu sein, um direkt beim Check-in nach einem zusätzlichen Sitz zu fragen, falls das Flugzeug nicht ausgebucht ist. Und es hat tatsächlich auf dem Hin- und Rückflug geklappt!!! Kurz vor Abflug haben wir auch direkt bei der Airline angerufen und für unsere Tochter noch ein „Kleinkind-Menü“ bestellt. Kleinkind bedeutet bei der chinesischen Airline Baby und es gab vier kalte Gläschen mit Brei und ein bisschen Baby-Spielzeug (Rassel und Nuckeltuch). Die Gläschen haben wir aufgehoben, unsere Tochter aß bei uns mit und man glaubt es kaum, die Gläschen haben uns noch während unserer Reise die ein oder andere kleine Mahlzeit, bei der wir nicht das für Kleinkinder adäquate Essen auftreiben konnten, ersetzt.

weitere nützliche Informationen für die Reise

Was vielleicht noch recht wichtig zum Thema Reisevorbereitung ist:
Geld

Wir haben erst am Flughafen in Peking Yuan abgehoben, was auch jederzeit während des Urlaubs mit der Kreditkarte einer sehr beliebten deutschen Bank (DKB) möglich war. Uns wurde empfohlen, da wir WeChat Pay und Ali Pay aufgrund eines nicht vorhandenen chinesischen Bankkontos nicht nutzen konnten, immer kleineres Bargeld, d.h. 100 Yuan-Scheine dabei zu haben, da eventuell die Taxi-Fahrer nicht immer wechseln können. Das ging uns jedoch nie so und wir erhielten das Wechselgeld einschließlich des letzten Yuans zurück. WeChat Pay/Ali Pay, vergleichbar bei uns mit dem kontaktlosen Zahlen per Apple Pay oder Google Pay, ist so kommerziell in China, dass man bereits am Obststand eines Dorfes damit zahlen kann. Wir hatten jedoch mit der Kreditkarte und immer ein paar Hundert Yuan im Portemonnaie auch keine Probleme.
Apps

Da man in China nur sehr eingeschränkt bis gar nicht Google, damit verbundene Apps, Facebook, WhatsApp und Co. verwenden kann, haben wir uns im Vorfeld überlegt, was wir nutzen möchten bzw. was während des Urlaubs praktisch sein kann und uns um entsprechende Alternativen gekümmert. Ganz wichtig war für uns eine Offline-Karte, die ähnlich wie Google Maps funktioniert. Erstens, um selbst in den Orten nach Routen zu suchen und zweitens, um dem Taxifahrer zu zeigen, wo wir hin möchten, d.h. die Karte sollte auch chinesische Schrift enthalten. Wir haben da vor allem Maps.me genutzt und zu allen Orten, an denen wir waren, die entsprechende Karte heruntergeladen. Eine weitere sehr hilfreiche App war der Google Translator als Offline-Version. Dies hat leider noch nicht mit Spracherkennung funktioniert, aber war trotzdem sehr hilfreich. WeChat als Pendant zu WhatsApp haben wir uns und auch unserer Familie in Deutschland zur Kommunikation heruntergeladen. Zu dem Zeitpunkt, als wir die App heruntergeladen haben, konnten wir uns nur nach Einladung eines weiteren Nutzers registrieren, d.h. eine Person muss sich bereits registriert haben und hat dann die Möglichkeit, andere Personen einzuladen. Wir haben es letztendlich hauptsächlich genutzt, um mit unseren Gastgebern bzw. den Tour Guides für manche Tagesausflüge Infos auszutauschen. Die App wurde irgendwann bei unserer Familie blockiert, sodass wir während des Urlaubs dann auf die Messengerfunktion von Skype umgestiegen sind, was auch prima den Urlaub durchweg funktioniert hat. Es gab während unseres Urlaubs jedoch auch immer wieder Momente, in denen wir WhatsApp und Gmail nutzen konnten. Aber eine Logik konnten wir dahinter nicht erkennen.

Wenn wir vor allem junge Chinesen nach Irgendetwas fragten, hatten fast alle eine Übersetzungs-App mit Spracherkennungsfunktion. Das hat wirklich super funktioniert. Sie konnten teilweise keinerlei Englisch, wir sprachen in ihr Handy jedoch auf Englisch rein und für sie kam eine hoffentlich sinnvolle Übersetzung auf Chinesisch raus. Zumindest hatten wir das Gefühl .
Essen

Da das Essen per se in China recht anders als das für uns Gewohnte ist und gerade mit Kind eine „kleine“ Herausforderung darstellt, möchten wir darauf noch einmal genauer eingehen: Wir sind allgemein, was Essen angeht, sehr sehr offen, d.h. wir probieren viel aus, legen aber trotzdem Wert auf eine sehr ausgewogene Ernährung. Normalerweise vertrauen wir bei unbekannten Restaurants vor allem den Bewertungen auf Google. Da wir aber in China nicht darauf zurückgreifen konnten, nutzten wir sehr viel die Empfehlungen im Reiseführer oder versuchten es mit Tripadvisor. Meistens sind wir mit dieser Kombi gut gefahren. Bis auf wenige Ausnahmen, z.B. in Huangshan und Xi’an beim Hot Pot essen, hatten wir auch immer eine englischsprachige Speisekarte oder zumindest gut erkennbare Fotos für die Gerichte. Was für uns definitiv neu war, war, dass man in vielen beliebten und gut besuchten Restaurants nicht einfach reservieren kann, sondern man sich eine Nummer ziehen muss und Wartezeiten von zwei Stunden keine Seltenheit sind. Dazu stehen vor dem Restaurant viele Stühle bereit, damit die Wartezeit nicht so unangenehm wird. Als wir einmal die Situation in Peking hatten, haben wir uns beim Ziehen der Nummer gleich nach der ungefähren Wartezeit erkundigt und sind nach gegebener Zeit wieder zum Restaurant zurückgekehrt.

Vielleicht ist es allgemein bekannt, uns war es aber nicht so bewusst: Die Chinesen essen sehr viel Fleisch. Natürlich auch viel Gemüse (sehr lecker ist chinesischer Brokkoli), aber Fleisch ist schon ein wesentlicher Bestandteil des chinesischen Essens und das meistens auch inklusive Knorpel und Knochensplittern. Das ist für uns etwas unangenehm, aber mit einem kleinen Kind schon nervig. Das heißt, wir haben das Essen sehr genau inspiziert bzw. es manchmal mühsam geteilt, damit es für unsere Tochter essbar war. Fisch wird übrigens ähnlich, d.h. nicht nur mit kleinen, sondern auch größeren Gräten angeboten. Gemüse ging eigentlich immer gut. Was man auch wissen sollte, ist, dass nach unserem Empfinden nicht nur die Sichuan- sondern auch die allgemeine chinesische Küche recht scharf ist. Das Essen wird fast immer mit reichlich Ingwer, Knoblauch und Chili gewürzt. Das war teilweise für unsere Tochter nicht so optimal. Was auch etwas schwierig ist, sind Stäbchen für kleine Kinder. Das Pendant zu unserem Kinderbesteck sind zusammengebundene Essstäbchen, aber auch die haben es für unsere Tochter nicht leicht gemacht, zu essen. Also haben wir sie meistens gefüttert. Aber sagen wir es so, irgendwie ist sie auch satt geworden und wir haben uns in den entsprechenden Situationen zu helfen gewusst. Alternativ kann man auch einfach für die Kleinen Besteck von zu Hause mitnehmen. Gut essbares Obst nach jedem Essen war fast immer Melone oder Pitahaya. Letzteres war nach unserem Empfinden etwas geschmacklos, aber unsere Tochter fand’s gut. Weiteres frisches Obst für unterwegs, z.B. Beeren oder Trauben in mundgerechter Variante (Messer gehören in China nicht zur Grundausstattung und waren für uns im Gepäck auch keine Option) gab es nicht, Banane wird auf Dauer auch zu viel und allgemein kann man sich bei frischem Obst auch fragen, wie es denn in China überhaupt behandelt wird. Daher gab es unterwegs hauptsächlich Trockenobst für uns, das man tatsächlich in einer großen Vielfalt in China fast überall kaufen kann.

Nochmal zum Thema Gläschen: Diese sind in China Mangelware. Wir haben sie lediglich in einem Supermarkt in Changsha gesehen. Dann haben wir uns gefragt, was Babys in China denn als erste Nahrung so bekommen: Reisbrei. Klingt logisch. Den haben wir aber zumindest nicht fertig in Gläschen gesehen.

Was wir auch sehr interessant fanden, waren die Snacks für Erwachsene für unterwegs. Da gibt es Instant-Nudeln in allen Variationen. Und da es einen Zapfhahn für heißes Wasser in jedem Zug gibt, kann man diese auch wunderbar zu jeder Zeit essen. Die Chinesen mögen es auch sehr gern zum Frühstück, d.h. da weht einem schon früh 6 Uhr im Zug ein „genüsslicher“ Geruch entgegen. Sonst knabbern die Chinesen auch sehr gern an Hühnerbeinen, was für uns als Adäquat Erdnüsse oder so sein würden. Was unsere kulinarischen Highlights an den einzelnen Orten waren, werden wir an gegebener Stelle erwähnen.

© Katharina E., 2022
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Die Reise
 
Details:
Aufbruch: 06.09.2019
Dauer: 3 Wochen
Heimkehr: 28.09.2019
Reiseziele: China
Der Autor
 
Katharina E. berichtet seit 24 Monaten auf umdiewelt.
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