Hawaii - Big Island, Ostern 2007

Reisezeit: April 2007  |  von Mirko Donie

Auf nach Big Island

Jetzt aber erst mal von Anfang an... wir sind ganz entspannt um 02:45 in der Nacht von Hyde Park, NY zum JFK-Flughafen abgefahren und gaaaanz entspannt nach knapp 24 Stunden in unserem ersten Ferienhaus auf Big Island, Hawaii, angekommen. Soll noch einer auf die Deutsche Bahn schimpfen... dem sei ein Flug mit einer amerikanischen Fluglinie nahegelegt. Wir das ist unsere Family of 4 (Kids 5 und 7), die wir für 3 Jahre in Amerika weilen, bevor es uns wieder in die Heimat verschlagen wird. Jetzt aber zurück zur Anreise.... wir sind mit Zwischenstop Phoenix geflogen, dort standen wir erst mal eine 3/4 Stunde auf dem Flugfeld in der ankommenden Maschine rum, weil das Terminal vorübergehend wegen Sicherheitsalarm gesperrt war. Einmal im anderen Flugzeug trat das typische technische Problem auf... wie üblich war eine Toilette ausgefallen. Schon nach 75 Minuten war die dann repariert und es konnte weitergehen. Auf Hawaii sind wir dann auf dem "international" Airport von Kona gelandet. Sehr malerisch... die Gates und die Gepäckbänder waren in offenen Pavillons im Freien... palmengesäumt... hach.

Der nächste Schreck kam bei der Autovermietung.... ich hatte ein recht großes Auto gemietet, damit wir unsere ganzes Gepäck unterbringen konnten. Wie jedes zweite mal habe ich einen kostenlosen Upgrade bekommen, aber nicht auf eins der großen 4-Radantriebs-Monster wie erhofft, sondern auf einen amerikanischen Straßenkreuzer namens Mercury Grand Marquis. Lang, breit, schwer, V8, 320 PS... verbrauchte so ungefähr 80 Liter auf 100 km. War zwar erst ein Jahr alt, sah aber aus wie 10. Wenn wir nicht so müde gewesen wären und nicht noch 3 Stunden fahren hätten müssen, hätte ich ihn umgetauscht. Habe ich aber zum Glück nicht. Das Auto war nämlich klasse. Hat zwar etwas (tatsächlich nur etwas) mehr Sprit geschluckt, wie normal aber hatte Traktionskontrolle und allen anderen denkbaren Schnick-Schnack. Wie ihr später seht, war die Traktionskontrolle Gold wert. Und die Ledersitze und der Platz waren auch nicht schlecht...

Weiter gings also zu unserer ersten Unterkunft im hübschen Örtchen mit noch hübscherem Namen Volcano. Der Ort verdient seinen Namen auch voll ganz, er sitzt nämlich genau auf dem derzeit aktivsten Vulkan Hawaiis. Der spuckt seit nunmehr 24 Jahren ununterbrochen Feuer. Also eigentlich spuckt er nicht, sonder er lässt dauernd Lava aus einem seiner zahlreichen Krater blubbern. Und die fließt dann ganz gemächlich Richtung Meer. Meistens unterirdisch in riesigen Röhren, deshalb sieht man häufig auch keine glühende Lava. Und dieser gemütliche Lavafluss erzeugt soviel Lava-Gestein, dass 50 Fußballfelder 5 Meter hoch bedeckt werden (pro Minute!!!). Ich habe mich immer gefragt, für was die Hawaiianer so viel Fußballfelder brauchen... zurück zu Volcano: das liegt etwas oberhalb der zahlreichen Krater und ist deshalb bestens vor der Lava geschützt (außer der Vulkan bricht weiter oben aus), ganz entgegen zu den (ehemaligen) Dörfern die unterhalb der Krater lagen. Davon ist aber auch gar nichts mehr zu sehen. Auf ca 20km Breite gibt es dort nur noch Lavawüste. Bis auf ein paar kleinere Stellen, die auf wundersame Weise verschont blieben. Und da lebt es sich dann ohne fließendes Wasser, Strom und Gebäudeversicherung bis die Lava halt doch mal einen anderen Abzweig nimmt... aber ich war eigentlich ja noch bei der Anreise. Irgendwann mussten wir ja mal auch was vernünftiges in den 24 Stunden essen. Und da es im Flieger nix gab (jedenfalls nix was die Kinder gemocht hätten und sowieso nur gegen Knete), hing uns allen der Magen durch. Aber so richtig hat man um 2:00 nachts dann doch auch kein Hunger. Wir haben uns also ein hübsches Restaurant im Reiseführer rausgesucht... 5 Minuten vorher ist Calvin (unser Kleiner) dann fest eingeschlafen. Nachdem wir ihn wach hatten, stellten wir fest dass das Restaurant zu hatte. Und dem nächsten waren die Nudeln ausgegangen. Das heißt bei Calvin die Sirene anstellen. Also sind wir dort wieder raus, ins Auto und weiter ins Ferienhaus namens Oma's Hideaway. Das lag total malerisch und wunderschön eingerichtet am Ortsrand, mitten im Regenwald. Regenwald? Yep! Und da ihr das noch nicht gewusst habt, hier ein erster kleiner Ausflug (kleine Drohung ) in Hawaiianische Geografie: Hawaii liegt nördlich des Äquators in der Passatwindzone. Da weht jahraus-jahrein der Wind aus Osten (außer er kommt aus Westen, Norden oder Süden). Und an den Osthängen der hohen Vulkangipfel stauen sich die Wolken und es regnet. Ziemlich genau 365 Tage im Jahr, alle 4 Jahre auch einen Tag mehr pro Jahr. Der Hauptort der Insel auf der wir waren (Big Island), Hilo, ist der regenreichste Ort der USA. 50 Meilen Luftlinie davon entfernt an der Westküste herrschen fast wüstenartige Bedingungen mit 365 Tagen Sonne im Jahr (außer wenn es regnet). Also, Volcano liegt auf der Ostseite = Regen. Jetzt aber wieder zurück zur Anreise: wir sind allesamt direkt nach der Ankunft (6 Stunden Zeitverschiebung zu New York, 12 zu Deutschland) ins Bett gefallen. Nichts war es mehr mit Essen. Die Kinder haben wir einfach angezogen aufs Bett gelegt.

© Mirko Donie, 2007
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Unser "Trip of the Lifetime": Lava (flüssig, fest und in allen Formen), Regenwald, Traumstrände, Fische und Riesenschildkröten in Massen und... tja... Angstschweiß auf dem höchsten Berg der Welt.
Details:
Aufbruch: 03.04.2007
Dauer: 15 Tage
Heimkehr: 17.04.2007
Reiseziele: Vereinigte Staaten
Der Autor
 
Mirko Donie berichtet seit 17 Jahren auf umdiewelt.
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