Hawaii - Big Island, Ostern 2007

Reisezeit: April 2007  |  von Mirko Donie

Volcanoe National Park zum Ersten

Am nächsten Morgen waren wir dann alle um 5 Uhr auf und Calvin hat sich zur Begrüßung erst einmal übergeben. Na klasse, was für ein toller Start. Zum Frühstück wollte er dann trockene Nudeln. Gut dass der einzige Laden des Ortes schon 5:30 aufmacht, so dass es bei uns pünktlich um 6 Uhr Nudeln gab. In der Zwischenzeit hat Calvin noch einmal gespuckt und wir waren uns sicher dass er sich pünktlich einen Virus eingefangen hatte. Hatte er aber nicht, denn nach dem ersten Teller Nudeln war er ganz der alte und vor Tatendrang kaum zu bremsen. Ihm war nur Zeitumstellung, Reisestress und Essensmangel auf den Magen geschlagen. Und daher sind wir auch gleich wie geplant zur ersten Wanderung bei strahlender Sonne in einen erloschenen Vulkankrater aufgebrochen. Vorher sind wir noch bei unseren Wirten vorbei. Die haben uns gesagt, es regne in Volcano immer, wir sollten uns also sputen die Sonne auszunutzen. Unnötiger Hinweis, denn es hat die ganzen 5 Tage nicht geregnet. Regenwald in der Sonne ist ja auch viel netter als Sonnenwald im Regen.

Die erste Wanderung war unglaublich... Mitten im Regenwald tut sich plötzlich der Blick auf und man schaut in eine Caldera (häh?) hinab, das ist ein riesiger, mehrere Kilometer durchmessender Kratereinbruch der sich bildet, wenn die Magma raus ist. Und der Boden der Caldera ist komplett aus nachtschwarzer erkalteter Lava.

Ganz so kalt ist sie aber nicht, überall dampft es raus. Regenwasser, das in den Boden eindringt, verdampft nämlich durch Spalten und Risse, weil das Gestein in mehreren Metern Tiefe noch über 100 Grad heiß ist. An einer der Dampfquellen habe ich mir mit meinem Forscherdrang natürlich gleich mal die Finger verbrannt. Wenn wir unsere Frühstückseier mitgebracht hätten, hätten wir die wunderbar kochen können. Vor 100 Jahren war die ganze Caldera noch ein einziger Lavasee, heute bilden sich schon die ersten Pflänzchen und in ein paar Hundert Jahren ist auch da Dschungel (falls der Vulkan sich nicht mal wieder überlegt genau da auszubrechen).

Dann kamen wir auch noch an ein paar tieferen Spalten vorbei, aus denen stinkende, giftige Vulkandämpfe austraten. War aber alles halb so schlimm, wenn man auf dem Weg blieb. Überall waren Warnschilder mit Geschichten, wie unvorsichtige Touristen zu (H)Eisbein verarbeitet wurden, nachdem sie in Spalten eingebrochen waren. War schon sehr beeindruckend die Wanderung. In Volcano hatte es glücklicherweise auch eine Reihe klasse Restaurants, so dass wir dort schon um 5 eingefallen sind, lecker italienisch (ja, kein Schreibfehler) gegessen haben und um halb 9 der letzte ins Bett gefallen ist.

© Mirko Donie, 2007
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Unser "Trip of the Lifetime": Lava (flüssig, fest und in allen Formen), Regenwald, Traumstrände, Fische und Riesenschildkröten in Massen und... tja... Angstschweiß auf dem höchsten Berg der Welt.
Details:
Aufbruch: 03.04.2007
Dauer: 15 Tage
Heimkehr: 17.04.2007
Reiseziele: Vereinigte Staaten
Der Autor
 
Mirko Donie berichtet seit 17 Jahren auf umdiewelt.
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