Couchsurfing in Canada

Reisezeit: Juli 2008  |  von Andreas Görlich

Tag 1 Carsey und Ed

Etwa um neun Uhr bin ich aus Buende losgefahren, was eigentlich recht zeitig ist. So war ich ca. zwei Stunden vor Abflug in Hanover und hatte theoretisch genuegend Zeit einen Kaffee zu trinken und mich ein wenig zu aklimatisieren. Das Problem war allerdings Lufthansa. Die haben heute gestreikt, was dazu fuehrte, dass ich ich nicht ordentlich einchecken konnte. Zwei Mitarbeiter haben zwei Kaffee lang versucht, meinen Namen in ihren Computer einzutippen und mir einen ordentlichen Platz zu reservieren. Aber das war noch nicht mal das schlimmste an diesem Streik. Der Flieger Hanover Frankfurt hatte schonmal eine halbe Stunde Verspaetung, was meinen Aufenthalt in Frankfurt um eine halbe Stunde verkuerzt hat. Wer Frankfurt kennt, der weiss, dass man teilweise recht lange braucht, um von einem Gate zum naechsten zu gelangen. So bin ich denn aus dem Flugzeug raus und Richtung Gate gesprintet (okay ist ein wenig uebertrieben...) Mein Flieger sollte um 13.20 Uhr gehen, ich erreichte das Gate um 13.15 Uhr. Das ist knapp, hab ich mir gedacht, bis ich auf die Anzeige ueber dem Gate geschaut habe: Flug LH 470 verpaetet, Erwartete Abflugzeit: 15.50 Uhr. Das heisst zwei Stunden auf dem Terminal rumgammeln... Aber es kommt noch dicker! Als es dann endlich soweit war, dass wir im Zubringer-Bus standen, bekam einer der Reisenden ploetzlich einen Hitzschlag, wir mussten anhalten und auf den Notartztwagen warten. Wieder 20 Minuten Verspaetung. Aber es kommt sosgar noch dicker!! Endlich im Flugzeug drin, gibt es eine Durchsage: Laut Bestimmungen muss das Gepaeck des Kranken, also der mit Hitzschlag, ausgeladen werden. Zum Glueck war dieses nicht ganz hinten im Flugzeug verstaut, kostete allerdings erneut eine halbe Stunde.

So bin ich dann mit rund vier Stunden Verspaetung endlich doch in Toronto angelangt. Zum Glueck hatte ich meinem ersten Gastgeber die Flugnummer gegeben, so dass er meinen Flug im Internet verfolgen konnte. Am Airport selbst musste ich dann noch zwei unwissenden Sicherheitsbeamten erklaeren, was denn eigentlich Couchsurfing bedeutet und dass ich wirklich nur zum Urlaub hier bin und nix boeses geplant habe...

Soweit zu den schlechten Nachrichten. Nun zu den guten: Die Bushaltestelle, von der aus ich in die Stadt gelangen konnte, war schnell gefunden. Dort standen bereits zwei andere Typen, mit denen ich recht schnell ins Gespraech kam. Einer von den beiden war Carsey Yee, ein chinese, der in Harvard seinen Doktor in chinesischer Geschichte macht.

Carsey und ich in der U-Bahn

Carsey und ich in der U-Bahn

Er war es, der mich bis fast zur Haustuer von Ed (meinem ersten Gastgeber) gebracht hat und mir, da ich kein Kleingeld hatte, die erste Busfahrt spendiert hat. Mit ihm werde ich mich morgen treffen, ein wenig essen und mir von ihm Chinatown zeigen lassen.

Ed, bei dem ich geschlafen habe, ist ein scheinbar recht zurueckhaltender Typ, aber dennoch ziemlich freundlich. Ich sitze hier gerade an einem extra Computer, den er fuer so Leute wie mich zur Verfuegung gestellt hat. Auch hat er mir gleich einen Schluessel fuer seine Wohnung hinterlassen und mir eine eigenen Schrank zugewiesen... Die Leute hier in Toronto sind tolle Menschen!

Die erste Couch

Die erste Couch

© Andreas Görlich, 2008
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Zehn Tage Toronto, zehn Tage Vancouver, acht verschiedene Couches
Details:
Aufbruch: 01.07.2008
Dauer: 3 Wochen
Heimkehr: 22.07.2008
Reiseziele: Kanada
Der Autor
 
Andreas Görlich berichtet seit 16 Jahren auf umdiewelt.