Peru und Bolivien

An diesem Morgen genossen wir das Fruehstueck mit der wohl schoensten Aussicht unserer Reise. Wir konnten den Titicacasee mit seinen intensiven Farben in voller Pracht bestaunen. Ueberhaupt drehte sich der heutige Tag vollends um die wunderbare Natur, in der wir uns befanden. Wir umrundeten die Insel naemlich zu Fuss. Motiviert machten wir uns in der morgendlichen Kaelte, in meinem Fall eingemummt von Kopf bis Fuss, auf den Weg. Der Trampelpfad fuehrte uns - huegelhinauf und huegelhinab - durch Inkaterrassen, Felder und Eukalyptuswaelder an wunderbaren Straenden und Buchten vorbei.

In einem kleinen Weiler im Sueden der Insel, Cha'llapampa genannt, assen wir unser Mittagessen. Charmant bediente uns der Sohn der Besitzerin, der schon ein richtiger Geschaeftsmann war.

Auf dem Weiterweg wollten wir einen Sonnentempel, welcher die Inkas erstellt hatten, besichtigen. Trotz einem halbstuendigen Umweg, auf einen Huegel hinauf und wieder hinunter, an Eseln und Rindern vorbei, blieb uns dieser verborgen - allerdings hat sich diese Zusatzschlaufe der einmaligen Aussicht wegen mehr als gelohnt.

Als wir den richtigen Pfad endlich wieder gefunden hatten, wurden wir von einem zahnlosen Insulaner einige Minuten aufgehalten. Er wollte uns weis machen, dass unsere Billete, welche wir zuvor gekauft hatten, geklaut gewesen seien, und nun er die richtigen Tickets verkaufe. Allerdings stellte sich dann, nach einigem Erklaeren und Wiederholen in Spanisch, heraus, dass unsere Eintrittskarten eben doch die richtigen waren. Unbekuemmert liefen wir weiter und besichtigen die auf der Insel ansaessigen, und sehr gut erhaltenen, Inka-Ruinen.

Bevor wir den Rueckweg antraten, bestiegen wir noch einen weiteren Berg, welcher der noerdlichste Punkt der Insel markierte. Die Aussicht von der Hoehe war schlichtweg phaenomenal.

Vom Winde fast verweht!

Ueber Stock und Stein fuehrte uns der Rundweg wieder Richtung Norden. Vom Winde wurden wir ueber die Bergkante gestossen, und beobachteten das wunderbare Geschehen der Wolken und der Sonne am Himmel. Muede und sehr erschoepft, begleitet vom Sternenhimmel, denn die Sonne hat sich schon laenger verabschiedet, besuchten wir ein Restaurant. Dort staerkten wir uns mit Suppe und Fruchtsalat. Kaputt aber uebergluecklich legten wir uns schlafen - und traeumten vom Inkaschatz am Titicacasee.