"Shanghai'd in Shanghai" oder "In China wasch´ ich Waschmaschinen"

Reisezeit: September 2011 - März 2012  |  von Fanny Schmidt

24.11.2011 Monkey business

Banana woman aus "Alles Banane im Affenfreizeitpark"

"Da! Ein Mensch! Um Himmels Willen, fangt das Biest wieder ein!"

Es ist Donnerstagmorgen etwa 08.30 Uhr und ich entscheide mich, mit der grünen Ratte zum auserkorenen Supermarkt, dem Carrefour, zu "fahren" in der Hoffnung, diesen etwas weniger überlaufen vorzufinden und in Ruhe Nahrung zu besorgen.

Trugschluss. Böser Fehler. Auch chinesische Hausfrauen und Rentner halten es wie ihre Gleichgesinnten auf diesem Erdenrund. Uff. Wie haben sie es nur ohne I-Phone und Apps und Hipps und Hopps hierher geschafft? Und mögen sie es wirklich nicht alleine zu sein und müssen deshalb auch hier schon ihre "Wer schreit am lautesten-Wettbewerbe" austragen?

Gemüse/Obstabteilung: Gute Idee, Vitamine sind wichtig und die Auswahl ist mehr als genug. So genug, dass die untersten Schichten der Riesenboxen eher vergammeln als gekauft werden können.

Was kaufen? Apple har har Wortwitz oder Bananen? Es zieht mich zu den Bananen. Ja klar - Klappe man - als Ex-Ossi muss ich zum Affenobst - logisch und maaan ja sie ist krumm, weil se vierzig Jahre nen Bogen umme DDR gemacht hat (gähhhnnn)

Ich komme nur nicht weit denn was nun geschieht, ist filmreif und ich kann nur mit offenem Mund dastehen und
glotzen. Und am Ende vor Lachen im selbstgeklöppelten Röckchen (siehe Bild) in den nächsten Gang pinkeln. Dummerweise habe ich weder meine Kamera noch einen anderen Zeugen dabei.

Die Banenauspackfrau kommt ins Spiel, beginnt Frucht um Frucht (eine schöner als die andere ohne braune Flecken) auf den bereits wankenden Stapel zu stapeln.
Noch ist sie relaxt - noch - nun beginnen meine Hausfrauen und Ömekens die Relaxte zu stubsen und schubsen, wollen unbedingt die gelben Dinger, die sie gerade aus dem Karton holt. Nur die. Nicht die anderen. Eine Weile lässt sie es sich gefallen, ihr Kopf wird langsam rot und dann...daaaannnn platzt ihr der Kragen. Sie fängt an zu kreischen und zu brüllen wie ein kleiner Schimpanse, holt aus und ........tadaaaaa....fängt an, eine Banane nach der anderen mitten in den Saal, ganz wahllos, auf andere Kunden zu schmeißen.
Sie landen an Hosenbeinen, Rücken, Röcken. Platzen auf, verschmaddern die Klamotten der anderen und das irrwitzige daran: Niemand regt sich auf oder schimpft. Einmal kurz umgeschaut, ahhh da hab ich jetzt also Matschepampe an mir kleben naja ich halt mal den Mund und falle bloß nicht auf....und weiter geht's.
Nur eine schreit immer noch, verliert ihr Gesicht ´grad einhundertmal...Mein Tagesstar. Herzlichen Glückwunsch, sie haben ihrem Herzen Luft gemacht und bewiesen, dass sie am Leben sind! Eine Seltenheit.

Ich kann nicht mehr, lache laut und schwitzend und vergesse, was Fremdschämen ist. Scheiß drauf. Neee, pinkel ´drauf. Im Nudelsektor.
Incredible China

"Ihr Wahnsinnigen! Ihr habt die Erde in die Luft gesprengt. Ich verfluche Euch! Ich verfluuccchheee Euch!"

PS: Die Banane ist eine sehr nahrhafte Südfrucht, deren Erfinder durch und durch von Bosheit durchzogen war und nur von seinen Dienern des bösen Gorillas verspeist werden.

ICH...im Carrefour

ICH...im Carrefour

...es täuscht

...es täuscht

© Fanny Schmidt, 2011
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Denn das Leben ist wie eine große Autobahn, Lass uns nicht lange überlegen, sondern los fahr'n. Wohin is egal und wo lang werd'n wir sehn, es wird immer weiter gehn...(Ohrbooten) Dieses Mal: Experiment China - Ein halbes Jahr Shanghai
Details:
Aufbruch: September 2011
Dauer: 6 Monate
Heimkehr: März 2012
Reiseziele: China
Der Autor
 
Fanny Schmidt berichtet seit 16 Jahren auf umdiewelt.
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