Work and Travel in Australien

Reisezeit: August 2005 - August 2006  |  von Melanie Krauss

Magnetic Island

Ich verlasse Mission Beach und fahre mit dem Bus weiter - nach Townsville, wo ich die Faehre nach Magnetic Island nehme. Dort angekommen, nimmt mich der zauberhafte Charme der Insel sofort in Besitz. Der Bus schleppt sich keuchend die Huegel hinauf, um die Leute an die verschiedenen Buchten zu bringen.
Schon wieder habe ich Glueck in meiner Hostel-Auswahl. Es ist nahe der Horseshoe Bay und nennt sich Bay Bungalow. Die Dorms bestehen hier aus einzelnen Bungalows (mit eigenem Badezimmer - hach, wielange ich das nicht mehr hatte) und das gesamte Areal ist inmitten von atemberaubender Natur - samt der dazugehoerigen Tierwelt. Tagsueber sieht man die farbenpraechtigen Regenbogen-Papageien auf den Baeumen, und wenn die Dunkelheit hereinbricht, kommen neugierige Possums auf das Gelaende - teilweise sind sie schon so an die Menschen gewoehnt, dass sie frech unter den Tischen der Open Air Bar durchlaufen. Ach ja, und dann waren da noch andere Lebewesen...so konnte es schon mal vorkommen, dass ploetzlich ein Pfau vorbeimarschierte, waerend man seine Waesche machte. Irgendwie surreal. Aber definitiv ein Erlebnis.
Die Insel ist ein kleines Wanderparadies. Ich wandere einen Trail, der einen zu drei verschiedenen Buchten bringt (als Tipp: von Horseshoe Bay aus beginnen... Balding Bay, Radical Bay und Florence Bay) - eine schoener als die andere, und meistens sind nicht mehr als 10 Leute dort!
Ein anderer empfehlenswerter Trail ist der "Forts Walk", der einen auf die Spitze der Insel fuehrt, wovon man einen atemberaubenden Ausblick in die verschiedenen Buchten hat. Auf dem Weg dorthin kann man mit etwas Glueck sogar Koalas erspaehen (ich habe eine Mutter mit ihrem Kleinen gesehen).

Horseshoe Bay auf Magnetic Island

Horseshoe Bay auf Magnetic Island

...der Beweis: ein Koala in der Nähe des "Forts-Walk"

...der Beweis: ein Koala in der Nähe des "Forts-Walk"

Besteigung des "Hausbergs" in Townsville, im Hintergrund Magnetic Island

Besteigung des "Hausbergs" in Townsville, im Hintergrund Magnetic Island

Das Yongala-Wrack

Na gut, billig ist der Spass nicht, aber die Gelegenheit muss ich einfach beim Schopf packen. Eine bekannte Attraktion in dieser Gegend ist das Wrack des Schiffes Yongala. Es sank 1911 waehrend eines Sturms mit 121 Passagieren an Bord und ist somit das groesste Schiffsunglueck in der Geschichte Australiens. Die australische "Titanic" sozusagen. Lange Zeit galt die Yongala als vermisst, erst ca. 50 Jahre spaeter wurde sie auf dem Meeresgrund entdeckt. Heute zaehlt sie zu den besten Tauchplaetzen Australiens (sogar in der Welt, wie die Australier behaupten). Das Schiffswrack liegt in relativ seichtem Wasser, der Meeresgrund ist an dieser Stelle nur 30m tief.
Es geht mit einem kleinen Boot raus aufs Meer, was fast 3 Stunden dauert. Dort angekommen, darf jeder 2 Tauchgaenge machen, die weniger erfahrenen (wie ich) nur mit Guide, was aber eine hilfreiche Sache ist, da er unter Wasser auf seine Tafel schreibt, wo wir gerade sind (z.B. am Anker) oder was fuer ein Fisch da gerade vorbeischwimmt.
Was soll ich sagen - wow!!! Von dem Wrack ist nur noch eine vage Silhouette zu erkennen, es ist mittlerweile von Korallen und anderen Meerespfanzen ueberwachsen und bietet einen einzigartigen Lebensraum fuer die Unterwasserwelt. Diese Dichte an Fischen usw. habe ich noch nicht einmal am Great Barrier Reef erlebt. Alles gibt es hier - grosse Fische, kleine Fische, Schildkroeten, Meeresschlangen, Haie... eine faszinierende Welt.
Das Wrack steht unter Denkmalschutz und man darf weder hineintauchen noch in irgendwelche Hoehlen tauchen. Jedoch kann man von aussen teilweise in die Badezimmer, den Maschinenraum oder die Kabinen blicken - was einem manchmal einen leichten Schauer ueber den Ruecken treibt...haben hier doch so viele Menschen ihr Leben gelassen.
Es ist definitiv ein besonderes Erlebnis, da hier nur wenige Touristen herkommen (da man erstens ein Tauchzertifikat braucht, um hier zu tauchen, schliesslich geht es teilweise bis runter auf 25m, und zweitens sind es kleinere Boote).

Ein gelungener Tag...

© Melanie Krauss, 2005
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Die Reise
 
Worum geht's?:
"Der Sinn des Reisens besteht darin, die Meinung mit der Wirklichkeit auszugleichen, und anstatt zu denken, wie die Dinge sein könnten, sie zu sehen, wie sie sind." (Samuel Johnson)
Details:
Aufbruch: 15.08.2005
Dauer: 12 Monate
Heimkehr: August 2006
Reiseziele: Thailand
Australien
Town Of 1770
Der Autor
 
Melanie Krauss berichtet seit 19 Jahren auf umdiewelt.
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