Philippinen

Reisezeit: April / Mai 2012  |  von Georg Hoffmeier

Palawan

San Raffael Beach auf Palawan.

San Raffael Beach auf Palawan.

Die nette Frau von meinem Hotel empfiehlt mir einen Ausflug zu San Rafael Beach. Ein Traumstrand! Nur die vielen Krabbeltiere haben mich von einem Bad abgehalten. Unglücklicherweise habe ich mir allerdings einen Platten an Hinterrad meines Scooters eingehandelt. Fabelhaft, denke ich mir. Mitten in der Pampas! Eine unscheinbare, mir verlassen erscheinende Holzhütte, etwa 200 Meter entfernt, entpuppt sich als Werkstatt. Allerdings muss der Mechaniker aus dem Nachbardorf herbeigeschafft werden. Der kam nach einer Stunde, montierte das Hinterrad ab und verschwindet damit eine weitere Stunde. Was für ein Aufwand denke ich mir. Ich habe umgerechnet 20,-€ bei mir, denke - damit komme ich bestimmt für die Reparatur nicht hin. Der nächste Geldautomat ist etwa 60 Kilometer weit weg. Als der Mechaniker mit dem geflickten Reifen wiederkam, grinste er mich mit seinen strahlendweißen Zähnen an und knüpfte mir umgerechnet 2,50€ ab.

Kaum noch Verkehr: auf dem North Palawan Highway.

Kaum noch Verkehr: auf dem North Palawan Highway.

Der Nogtabon Beach an der Westküste soll der Schönste der Insel sein. Ich sehe fix in der Karte nach. Etwa 50 km von hier und Rechner aus, dass ich dorthin etwa anderthalb Stunden brauchen würde. Doch der Reiseführer warnt mich: Straßenverhältnisse in Palawan können sehr abenteuerlich sein.

Ich verlasse in Richtung Norden Puerto Princesa. Bis zur neuen Robinson Mall ist der Verkehr noch ziemlich dicht. Ich befinde mich auf dem North Palawan Highway, die am besten ausgebaute Straße der Insel. Es geht in Serpentinen über die zentrale Bergkette.

Hier ist kaum noch Verkehr und mich überkommt ein großes Freiheitsgefühl durch diese atemberaubende Landschaft mit dem Motorrad zu fahren. Im Dorf Bacungan nehme ich den Abzweig nach Westen in Richtung Meer. Die Straße besteht jetzt nur noch aus brüchigen Betonplatten. Dafür ist die Landschaft noch eindrucksvoller und erinnert mich an meine Touren durch Bali.

Ich fahre durch winzige Dörfer, die nur aus ein paar Häusern bestehen...

Ich fahre durch winzige Dörfer, die nur aus ein paar Häusern bestehen...

...und komme an ausgetrockneten Reisfeldern vorbei. Die freundlichen Leute winken mir am Wegesrand zu.

...und komme an ausgetrockneten Reisfeldern vorbei. Die freundlichen Leute winken mir am Wegesrand zu.

Nach einigen Kilometern weicht der Straßenbelag aus Beton einer Schotterpiste. Ich kann kaum schneller als 20 km/h fahren. Immer wieder werden Steine gegen die Karosserie meines Motorrads geschleudert.

Nach einigen Kilometern weicht der Straßenbelag aus Beton einer Schotterpiste. Ich kann kaum schneller als 20 km/h fahren. Immer wieder werden Steine gegen die Karosserie meines Motorrads geschleudert.

Der Schotterbelag wird immer gröber und ich befürchte eine Reifenpanne und ich brauche nicht lange um mir die Folgen einer solchen auszumalen. Auf Hilfe kann ich in dieser Pampas nicht hoffen. Ich kehre lieber um.

Der Schotterbelag wird immer gröber und ich befürchte eine Reifenpanne und ich brauche nicht lange um mir die Folgen einer solchen auszumalen. Auf Hilfe kann ich in dieser Pampas nicht hoffen. Ich kehre lieber um.

Vielleicht ist der Strand von Sabang eine gute Alternative. Immerhin gehört er zum Subterranean National Park, zur touristischen Hauptattraktion von Palawan. Ich hoffe die Straßen sind bis dorthin besser ausgebaut. Also geht es wieder zurück auf den North Palawan Highway bis zum Dorf Santa Cruz. Ich habe Glück! Hier ist es keine Schotterpiste. Die Straße wird sogar noch ausgebaut. Nach der Ortschaft Baheli muss ich durch mehrere Baustellen. Natürlich hier ist der Straßenbelag wieder Schotter und es geht langsam voran.

Die Straße schlängelt sich über die Berge, bis ich die Westküste sehen kann.

Die Straße schlängelt sich über die Berge, bis ich die Westküste sehen kann.

"Seaside" an der Westküste von Palawan.

"Seaside" an der Westküste von Palawan.

Ich halte an einer kleinen Siedlung, deren Häuser bis an einen palmenbewachsenen Strand heranreichen.Die Dorfjugend mustert mich neugierig. Schon nach kurzer Zeit wagen sich die kühnsten von Ihnen mich anzusprechen. Sie freuen sich da-rüber ihr Englisch auszuprobieren und erzählen Sie mir dass ihre Ortschaft einfach "Seaside" genannt wird. Die zahlreichen Touristenbusse nach Sabang brettern hier einfach nur vorbei. Nach einer halben Stunde verabschiede ich mich von den Jungs von Seaside. Es geht noch einmal über einen bewaldeten Bergkamm.

Der Weg bergab ist sehr steil. Ich kann nur sehr langsam fahren damit die Bremsen nicht überhitzen. Vor mir erstreckt sich eine grüne Ebene aus der grün-bewachsene Kalksteinklippen ragen. Die Straße führt schnurgerade bis an den Horizont. Es sind noch etwa fünfzehn Kilometer bis Sabang. Ich gebe Vollgas, wie es alle hier tun.

Noch 15 Kilometer nach Sabang.

Noch 15 Kilometer nach Sabang.

© Georg Hoffmeier, 2014
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Die Reise
 
Worum geht's?:
ein Reisebericht über Manila, Cebu und Boracay
Details:
Aufbruch: April 2012
Dauer: circa 4 Wochen
Heimkehr: Mai 2012
Reiseziele: Philippinen
Der Autor
 
Georg Hoffmeier berichtet seit 15 Jahren auf umdiewelt.
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