Frankreich Bretagne 2014

Reisezeit: Juli 2014  |  von Stephan K.

Le Diben

Der Tag der netten Menschen

11. Tag
19.07.2014

Heute waren wir dann erneut in Morlaix, gestartet diesmal am Hafen, um uns danach über den Markt, der unterhalb des Viadukts aufgebaut wird, durch die bunten Stände treiben zu lassen. Aufgrund des heissen und schwülen Wetters brauten sich dann bald dunkle, graue Wolken am Himmel zusammen. Nach dem Stadtbummel durch die verschlungenen kleinen Gassen sind wir dann rechtzeitig vor dem Gewitter in ein kleines Strassencafé gegangen, um Crêpe beure sucré und einen petite café noir zu geniessen. Während wir so dasitzen und wieder mal über unsere Situation grübeln, sehen wir plötzlich Ants und Ben, unsere Stellplatznachbarn aus den Niederlanden von vor einigen Tagen in Tredrez, auf uns zu kommen. Die Freude ist auf beiden Seiten riesig und schnell sind die Neuigkeiten gegenseitig bei weiteren petites Cafés ausgetauscht. So erfahren wir auch von der Tragödie des Flugzeugabschusses über der Ukraine und den vielen Dramen die sich dort und in der Welt abspielen. Trotz krachendem Gewitter und Sturzbächen an Regen, die über die Treppen rauschen haben wir einen tollen Nachmittag, und wir haben das Gefühl, als würden wir die beiden schon ewig kennen.

Auf dem Jacosbweg in Morlaix.

Auf dem Jacosbweg in Morlaix.

Eine Patteriserie besser als die andere...

Eine Patteriserie besser als die andere...

Auf dem Rückweg decken wir uns dann mit frischen Lebensmitteln vom Markt ein und fahren zu unserer Schlepphütte erstmal heim. Gegen Abend wollen wir noch an den Strand von Le Diben und danach auf ein Fest mit Muschelessen am Hafen.

Der Strand von Le Diben.

Der Strand von Le Diben.

Während des Badens im Atlantik kommt Britta mit zwei ebenfalls badenden Bretonen in unserem Alter ins Gespräch. Mit sehr gutem Englisch erzählen uns die beiden dann, dass sie auch zum Fest im benachbarten Hafen wollen und wollen uns den Weg dorthin zeigen und voraus fahren. Coole Sache...Was dann kommt ist an Gastfreundschaft kaum zu toppen. Die beiden sind Segler, Maire und Luc, wohnen in Rennes, und nehmen hier an einer Art Regatta teil. Schnell haben wir ein gemeinsames Thema, da auch wir einige Jahre in der Segelbranche tätig waren. So haben uns die beiden zunächst auf einen Drink am Hafen an ihrem Boot eingeladen. Bei Wein, Oliven und Nüssen haben wir den Sonnenuntergang genossen und über unsere Reise, die Pannen und die vielen tollen Erlebnissen gesprochen. Anschliessend ging es dann zu Hafen und dem Volksfest, bei dem es bretonische Live-Musik und keltische Tänze gab. Die Musik war ein Mix aus Irland, allem Keltischen und das ganze in Französisch und Bretonisch gepackt. Sehr geil!!! Ruck zuck hatten die beiden alles an Essen und Getränke organisiert und uns auch noch ganz selbstverständlich eingeladen. "Wenn wir schon eine Panne haben, sollen wir wenigstens Finisteré, das Ende der Welt, wie es auch übersetzt heisst, gut in Erinnerung behalten". Wahnsinn. Ein anderer Segler, Gerard, ergänzte die lustige Runde und hej, er war schon am Bodensee in Sipplingen segeln, mein Nachbardorf damals. So klein ist manchmal die Welt. Ein traumhafter Abend mit super netten Menschen vor atemberaubender Küste geht zu Ende und wir waren für viele Stunden nett abgelenkt. Um 23 Uhr gehen hier die Lichter aus, die beiden verschwinden in ihrer Koje, und wir fahren auch nach Hause.

Das trailerbare Boot von Marie und Luc aus Rennes.

Das trailerbare Boot von Marie und Luc aus Rennes.

Party...und leckeres Essen.

Party...und leckeres Essen.

Merci beaucoup Luc und Marie für den tollen Abend mit euch!

Merci beaucoup Luc und Marie für den tollen Abend mit euch!

© Stephan K., 2014
Du bist hier : Startseite Europa Frankreich Le Diben
Die Reise
 
Worum geht's?:
Eine Rundreise in die Bretagne mit unserer kleinen "Schlepphütte" und unserem kleinen Hund Caspar, der Autofahren echt doof findet...
Details:
Aufbruch: 09.07.2014
Dauer: 3 Wochen
Heimkehr: 30.07.2014
Reiseziele: Frankreich
Der Autor
 
Stephan K. berichtet seit 14 Jahren auf umdiewelt.
Bild des Autors