Thailand. Ein Abenteuer!

Reisezeit: Juli 2014 - Juni 2015  |  von Leonie K.

Ein Jahr Thailand: Kapitel 6: Willkommen zu Hause

Was einen so erwartet, wenn man ein Haus betritt

Viele Häuser sind unseren nicht unähnlich. Hochhäuser sind eher selten (außer z.B. bei Hotels). Ein-Zimmer-Wohnungen gibt es dennoch.
Was auch nicht so selten ist, sind Häuser auf Stelzen, bei denen man erst einige Stufen hochsteigen muss, ehe man das Haus betritt. Was man auch manchmal sehen kann, sind Häuser aus Holz. Beides ist jedoch weniger häufig, weshalb ich mich eher auf den Regelfall beschränke, Häuser aus Stein, die auf dem Boden stehen.

In vielen Fällen ist das erste, was man bemerkt, wenn man nach Hause oder zu Freunden kommt, ein oder mehrere Hunde, die einen begrüßen oder verscheuchen wollen. Dabei ist von größerem Wachhund bis zu kleinem Handtaschenhund häufig alles vertreten.

Haus in Nakornsrithammarat: Höher gelegt

Haus in Nakornsrithammarat: Höher gelegt

Der Garten

Und wenn man sich daran vorbei gekämpft hat, findet man sich häufig in einem Garten wieder. (In der Stadt kann es auch sein, dass lediglich ein Tor und eine Auffahrt, die häufig an eine Garage erinnern, als Eingang dienen). Größere Wohnungen oder welche außerhalb haben jedoch meistens einen Garten, und von überwuchert bis sauber und aufgeräumt kann alles dabei sein(also wie in Deutschland, nur mit anderen Pflanzen und manchmal mit Sitzbank). Die Pflanzen haben dabei meistens große Blätter, mit oder ohne Blüten und sie und ihr Duft machen mir immer wieder bewusst, dass ich hier in Thailand bin.
Oft gibt es auch jede Menge Früchte, auch Kokosnüsse, Mangosteen, Rambutan, Longgong und vieles mehr. Alle essbar und sehr lecker. Dafür ist es natürlich auch viel Arbeit, den Garten zu pflegen.

Garten meiner Gastfamilie

Garten meiner Gastfamilie

Mit Pflanzen, die mich immer wieder daran erinnern, dass ich auf der anderen Seite der Erde bin...

Mit Pflanzen, die mich immer wieder daran erinnern, dass ich auf der anderen Seite der Erde bin...

Im Garten der Schwester einer Freundin: Diesen Monat überquellende Longgong-bäume.

Im Garten der Schwester einer Freundin: Diesen Monat überquellende Longgong-bäume.

Und in einigen wenigen Gärten ist sogar so etwas zu finden: Kokospalmen (hier in Nakornsithammarat)

Und in einigen wenigen Gärten ist sogar so etwas zu finden: Kokospalmen (hier in Nakornsithammarat)

Erste Eindrücke

Bevor man das Haus betritt, heißt es erst einmal: Schuhe ausziehen. (Selbiges gilt übrigens auch für Tempel und zum Teil für Schulen oder diverse andere Einrichtungen, also besser Schuhe mitbringen, die man leicht an- und ausziehen kann).
Was einem vermutlich auch bald auffällt, ist, dass die meisten (bis alle) Räume gekachelt sind. Fußabtreter gibt es am Eingang, Teppich ist eher seltener.
In vermutlich jedem Haus (und fast jedem Zimmer) findet man ein Bild der Königsfamilie, oder zumindest des Königs, der auch in Schulen, Krankenhäusern und auch zum Teil in Tempeln vertreten ist. (Achtung: Die Thais sind sehr stolz auf ihren König (zeigt sich schon in der Flagge, bei der Rot für Nation, Weiß für Religion und Blau für Monarchie steht). Etwas gegen den König zu sagen ist eine schwere Beleidigung und kann ziemlich ärger geben).
Außerdem findet man fast überall einen größeren oder kleineren Schrein, der, wie die Gärten, von manchen gepflegt wird, von anderen nicht. Manche stellen auch Lebensmittel davor, die dadurch so etwas wie einen guten Segen erhalten.
Schreine können dabei ein kleiner Bereich innerhalb des Hauses sein, mit Kerzen, Blumen und z.T. Räucherstäbchen, oder manchmal außerhalb ein kleiner goldener "Tempel", mit (Plastik-) Blumen behangen und manchmal auch mit Kerzen und Räucherstäbchen oder was sonst noch schön ist.

Küchen

In vermutlich jeder Küche wird man neben den normalen Haushaltsgegenständen meistens eines finden: Einen Reiskocher. Ist recht praktisch, man schmeißt Reis und Wasser rein, wartet etwa 10 - 15 Minuten und der Reis ist fertig.
Was man dafür häufig z.T. findet, ist ein Ofen.
Es ist auch nicht so unüblich, einen Gaskocher in seiner Wohnung zu haben.

Es ist auch nicht so ungewöhnlich, auf dem Boden zu kochen, wenn man etwas zerschnippelt oder im Mörser zerstampft. (Der btw auch ein Standartwerkzeug in der Küche ist)

Was viele womöglich auch nicht wissen, ist, dass hier üblicherweise mit Löffel und Gabel gegessen wird. Auch interessant: Oft sehen die Löffel etwas anders aus als in Deutschland (kleiner und fester) und die Gabeln, die weniger wichtig sind, haben oft Metallzinken, die so dünn sind, dass man sie verbiegen kann. Messer gibt es klar, aber nur zum zerschneiden und finden beim Kochen, nicht beim Essen Verwendung.
Hin und wieder findet man auch Stäbchen, vorallem wenn man in Restaurants ist. (Wobei ich immer noch der Meinung bin, dass Reis und Nudelsuppe mit Stäbchen etwas unpraktisch ist)

Wohn- und Esszimmer

... ist natürlich immer unterschiedlich. Viele sind unseren nicht unähnlich, mit Fernseher und was man so braucht, viele mit Klimaanlage, andere "nur" mit Ventilatoren.
Hier ist es auch nicht so unüblich oder unhöflich, auf dem Boden zu essen, vorallem, wenn man mehr Gäste als Plätze am Tisch hat. Und natürlich gibt es auch hier Wohnungen, die toll ausgestattet sind, modern eingerichtet und kaum anders als die Wohnzimmer in Deutschland, und welche, die eher klein und spärlich sind und teilweise auch als Schlafzimmer genutzt werden.
Es gibt jedoch auch viele Tais, sie recht "faul" sind, was das kochen angeht. So gibt es viele Schüler, die bei 7eleven "frühstücken", und häufig wird das Essen beim nächsten Laden gleich um die Ecke gekauft.

Schlafzimmer

Klar gibt es Häuser und Wohnungen, deren Schlafzimmer den unseren recht ähnlich sind. Man findet jedoch auch oft Schlafzimmer, die keine Betten, sondern mehrere Decken auf dem Boden haben. (Hatte jetzt bisher noch keine Probleme damit, sondern eher das Gefühl, ich kann sogar besser schlafen).
Was man auch hin und wieder findet, sind Moskitonetze (was ich persönlich sehr cool finde, weil ich mich darin fast wie eine Prinzessin fühle )
Ansonsten gibt es in Thailand, wie in Deutschland, geräumige oder einfache Schlafzimmer, kleine bis riesige Betten, je nach Geschmack, Platz und Einkommen.

Badezimmer

Was man nicht in jedem Badezimmer hat, ist warmes Wasser. Nun, warum auch? Ich für meinen Teil bin bisher sehr gut mit dem Wasser hier klar gekommen.
Was ich manchmal etwas vermisse, ist Toilettenpapier. Gibt es manchmal, aber nicht immer, kann man aber im Supermarkt kaufen. (Achtung: Klopapier wird NICHT ins Klo geworfen, sondern in den Mülleimer).
Was man dafür aber in der Regel immer findet, ist ein Schlauch mit Düse daran (fast wie ein verkleinerter Duschkopf). Wenn man diesen nicht hat, gibt es häufig einen Eimer, bzw. Bottich mit Wasser und eine Schöpfkelle. Als weiteres Hilfsmittel dabei dient die linke Hand. (Oder man kauft sich Klopapier)
Duschen gibt es häufig, manchmal gibt es auch eine große Wanne, die unwissende Farangs (Europäer oder sonstige Ausländer) vermutlich erst einmal für eine volle Badewanne halten (falsch geraten). Diese ist nicht zum reinstellen gedacht. Sie ist mit klarem Wasser gefüllt, dass man sich mit einer Schöpfkelle über den Kopf kippt. (Und das ist manchmal das schönste Gefühl, das man sich vorstellen kann, wenn man verschwitzt nach Hause kommt)

Mein Badezimmer: in meinem Fall keine Wanne, sondern eine Tonne, die mit Wasser gefüllt ist (links). Außerdem eine Dusche (nur kaltes Wasser), Toilette und Waschbecken (hat nicht mehr aufs Bild gepasst).

Mein Badezimmer: in meinem Fall keine Wanne, sondern eine Tonne, die mit Wasser gefüllt ist (links). Außerdem eine Dusche (nur kaltes Wasser), Toilette und Waschbecken (hat nicht mehr aufs Bild gepasst).

Noch zum Abschluss...

... zu sagen gibt es, dass es natürlich große Unterschiede zwischen den Häusern gibt, je nach Wohnort, finanzieller Lage und Arbeit.

Dennoch sind die Thais sehr gastfreundlich und spontane Besuche sind in den meisten Fällen auch kein Problem, sondern im Gegenteil gerne willkommen.

Noch kurz als Anmerkung: Die Hunde als Haustiere habe ich ja schon erwähnt. Was ich leider viel zu viel in meinem Zimmer hab, sind Ameisen. Und, was für mich eher willkommene Haustiere sind, sind Jingjok (kleine Eidechsen), von denen ich aktuell 3-4 in meinem Zimmer hab und von denen ich ja noch immer hoffe, dass sie endlich mal die Ameisen auffressen!)

© Leonie K., 2014
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Am 14. Juli bin ich losgeflogen, am nächsten Tag angekommen. AFS sandte mich nach HatYai, im Süden von Thailand, nahe Songkhla. Ich lebe bei meiner Gastmutter und arbeite Mo und Fr in der Schule und Di bis Do im HatYai-Hospital. Ich bin das erste Mal längere Zeit alleine weg und lerne hier ein völlig neues Leben kennen. Und das ist meine Story.
Details:
Aufbruch: 14.07.2014
Dauer: 11 Monate
Heimkehr: Juni 2015
Reiseziele: Thailand
Der Autor
 
Leonie K. berichtet seit 10 Jahren auf umdiewelt.