Thailand. Ein Abenteuer!

Reisezeit: Juli 2014 - Juni 2015  |  von Leonie K.

Ein Jahr Thailand: Kapitel 7: Hobbies, Freizeit und co

Klar, das Leben besteht nicht nur aus Arbeit (zumindest für die meisten) und viele Thais sind, was Hobbys und so weiter angeht, auch nicht so anders als wir. Natürlich gibt es Unterschiede, aber auch sehr viel Ähnliches.

Shoppen

Klar, was viele Thais gerne machen, ebenso wie Deutsche, ist Shoppen gehen. Wer an Kleidung grosse Auswahl zu meistens wirklich unvorstellbar billigen Preisen will, sollte zum Greenway-Markt (Freitag bis Sonntag Abend).
Wer ein wenig herum sucht, findet dort so ziemlich alles an Klamotten, was er sich wünschen kann. (Wobei es mir ja noch immer ein Rätsel ist, ob wirklich jemand die Winterjacken kauft...)
Klar, vieles davon sind gebrauchte Sachen, die dennoch haeufig nicht weniger gut sind.
Ich bin zwar eigentlich niemand, der gerne shoppen geht, aber bei den Preisen... Das letzte Mal habe ich, obwohl ich eigentlich nichts kaufen wollte, doch vier hübsche Oberteile für umgerechnet nicht einmal 3,50 gekauft.
(Und wer grad keine Anziehsachen will; gibt auch Bücher, Werkzeuge, Make-up und Schmuck recht günstig. Ein Besuch lohnt sich auf jeden Fall)
Neben Greenway findet man natuerlich immer und überall Märkte, die Kleidung und ähnliches verkaufen. Die meisten sind jedoch Lebensmitteln vorbehalten.
Hier gibt wenige kleine Shops wie zu Hause, sondern diese sind eher in Malls versammelt.

Die thailändischen Buchstaben über "Greenway Guard Center" sollen das gleiche heißen, so gut man die Worte ins Thai übersetzen kann.

Die thailändischen Buchstaben über "Greenway Guard Center" sollen das gleiche heißen, so gut man die Worte ins Thai übersetzen kann.

Robinson:
Wer lieber auf Markenartikel steht, kann zum Beispiel zu Robinson gehen. Ist für thailändische Verhältnisse recht teuer, für deutsche sind die Sachen natürlich noch immer sehr günstig. Robinson ist eine mehrstöckige Einkaufsmall, in der die Läden fließend ineinander übergehen und alles über Schuhe, Handtaschen, Sportartikel, Anzüge und was es sonst noch so an Kleidung und anderem gibt, angeboten wird.

Ging Yong-Market:
Ist vielleicht nicht unbedingt ein Hobby, aber wenn ich grad bei Märkten bin...
Ist außerdem immer einen Besuch wert.
Ich denke, dieser Markt symbolisiert ungefähr das, was viele sich unter Thailand vorstellen (zumindest die, die Thailand hauptsächlich aus "Hangover 2" kennen): Voll, eng, jede Menge Waren und keinen Plan, wo man als erstes hinschauen kann. Obwohl ein Teil der Märkte draußen ist (hauptsächlich Lebensmitteln und Süßigkeiten), ist der interessantere Teil drinnen: Man quetscht sich zwischen Ständen hindurch, die gerade so weit auseinander sind, dass mit Mühe und Not zwei Menschen vorbei gehen (nichts für Leute mit Klaustrophobie). Dabei findet man meistens immer wieder die gleichen Läden: Süßigkeiten à la Honigtopf, Kleidung und schöne Tücher, Computerspiele und Elektroartikel oder sehr günstige DVDs. Im oberen Stockwerk (wer noch nicht genug hat), Uhren oder Kinderspielzeug.
Viele Leute und Waren kommen dabei, wenn ich das richtig verstanden habe, aus Malaysia.
Es ist auf jeden Fall sehenswert und wer Geschenke braucht, findet dort auch meistens immer irgendwas.
Doch Achtung: Wer dort einkauft: Auf jeden Fall Handeln. Man kann den Preis auch mal um gut und gerne 50% runterhandeln (wenn man denn handeln kann...)

Ja, das sind Süßigkeiten. Ungefähr dieses Format haben die meisten Stände dort und sind ebenso vollgepackt. (Sorry für die schlechte Qualität...)

Ja, das sind Süßigkeiten. Ungefähr dieses Format haben die meisten Stände dort und sind ebenso vollgepackt. (Sorry für die schlechte Qualität...)

Entspannung

Viele Thais arbeiten auch hart, und viele haben Entspannung nötig.
Je nachdem, ob man es sich leisten kann (und nicht immer sind es die, die es sich leisten können, die, die es am nötigstens haben) gibt es verschiedene Arten von Entspannung. Obwohl ich nicht der Typ für Entspannung bin, gibt es trotzdem einige, die ich schon ausprobiert habe:

Thaimassage:
In Deutschland hoch gelobt und teuer, hier gang und gäbe und recht günstig. Für etwa 250 Baht (etwa 6€) kriegt man hier ´ne nette Auszeit. Natürlich gibt es neben entspannender Fuß- oder Ganzkörpermassage auch solche für medizinische Zwecke, wie z.B. für Lähmungen.
Viele halten sich dabei an die traditionelle Methode entlang der Energielinien, und das kann von angenehm bis schmerzhaft gehen.
Was dabei auch zum Teil genutzt wird, ist Wärme oder Kräuter oder Kräuterbälle.

Fußmassage ist soweit sinnvoll, da verschiedene Teile des Fußes mit anderen Körperteilen "in Verbindung stehen". So stehen zum Beispiel die Zehen für Kopf, Gesicht, ect und die Ferse für den Unterleib. (Fragt das lieber die Profis)

Fußmassage ist soweit sinnvoll, da verschiedene Teile des Fußes mit anderen Körperteilen "in Verbindung stehen". So stehen zum Beispiel die Zehen für Kopf, Gesicht, ect und die Ferse für den Unterleib. (Fragt das lieber die Profis)

Fußmassage zum mal-ausprobieren wie die Profis. Denn, wie jeder weiß, stehen "Farangs" (Europäer oder allgemein Nicht-Thais) auf Fußmassage.

Fußmassage zum mal-ausprobieren wie die Profis. Denn, wie jeder weiß, stehen "Farangs" (Europäer oder allgemein Nicht-Thais) auf Fußmassage.

Kopfmassage:
Zuerst dachte ich ja, sie nimmt mich mit zum Friseur, doch nein, es geht dabei wirklich um eine Kopfmassage. Mir wurde dabei ´ne Stunde lang der Kopf gewaschen. Und am Ende haben sich meine Haare wirklich unglaublich geschmeidig und sanft angefühlt. (Hat leider nur ein paar Tage gehalten). Ich war vorallem sehr erleichtert, dass sie mir hinterher nicht auch noch die Haare geschnitten hat (was ich befürchtete), die für meine Verhältnisse eh schon etwas kürzer waren...

Meine "große Schwester" Pee-Nudiuw

Meine "große Schwester" Pee-Nudiuw

Hobbies

Eine recht interessante Frage: Was machen eigentlich Thaischüler, -studenten oder -jugendliche in ihrer Freizeit? (Gut, ich hab auch schon Studenten erlebt, die keine Zeit für Freizeit haben).
Ich hab mich etwas rumgefragt und die Antwort ist eigentlich recht einfach: Nicht viel anderes, als wir.
Viele Thais spielen gerne Computer, teilweise die gleichen Games wie viele andere Jugendliche auch.
Bei Handygames ist vorallem "Candy Crush" und "Farm Hero Saga" angebracht (was ja beides im Prinzip so ziemlich das gleiche ist). Ansonsten hängen viele Thais auch gerne einfach nur am Handy und chatten mit Line oder checken Facebook.

Bücher

Viele Jugendliche lesen auch gerne.
Recht beliebt sind dabei unter anderem diese japanischen Comics, auch "Mangas" genannt. Die findet man hier auch in fast jedem Buchladen. (Leider meistens nur in Thaisprache).
Und, was bei uns inzwischen nicht mehr so interessant ist, ja inzwischen leider schon fast vergessen, man hier aber wirklich in fast jeder Bücherei oder Buchladen findet, sind die Harry Potter-Bücher. Während man sie zu Hause zwar noch kennt, aber nicht mehr so interessant sind, so sind sie hier noch immer präsent und werden oft als Lieblingsbücher angegeben.

Fernsehen

Gibt es hier natürlich auch (ich habe nur oft das Gefühl, die Sender sind sich alle recht ähnlich).
Was man jedoch immer sieht, ist, dass sehr viel zensiert wird. (Zuerst habe ich mich gewundert, was bei "One Piece" auf einmal los ist, bis mir klar wurde, dass Sanjis Zigarette überall zensiert wurde).
In den Nachrichten werden häufig echte Bilder gezeigt, bei denen neben Blut und Tote sogar Handschellen und Nadeln zensiert werden.

Serien/Sitcom/Seifenoper (?)
Was man im Fernsehen auch häufig sieht, sind Serien. Bei diesen bin ich mir jedoch ehrlich gesagt nicht ganz sicher, ob diese ernst zu nehmen sind.
Ich habe welche gesehen, die so schlecht synchronisiert wurden, dass ich dachte, Bild und Ton stimmen nicht überein.
Andere habe ich gesehen, die derart "überdramatisch" sind, dass ich sie nicht ernst nehmen kann (ich war mir auch nicht sicher, was ich davon halten soll, als der Mönch in einer Serie auf einmal verpufft und an anderer Stelle wieder aufgetaucht ist, aber seines Blickes nach war es sein voller ernst...)
und viele andere haben einfach entweder schlechte Schauspieler oder schlechte Kameraführung (Und das merke ich, obwohl ich keine Ahnung von Schauspielerei oder Kameraführung habe).
Dennoch lieben viele Thais diese Serien (und wenn man ehrlich ist, die deutschen Sitcoms sind doch fast das gleiche).

Animes und Cartoons...
...sind natürlich vorallem bei Jugendlichen beliebt. Und es ist echt toll zu sehen, dass man hier auch Naruto, Pokemon, One Piece oder Scooby-doo kennt. Was anscheinend wirklich sehr im Trend ist, ist "Ben 10" (der Cartoon mit dem Jungen, der sich mit seiner "Uhr" in Aliens verwandeln kann). Es gibt kaum einen Tag, an dem ich nicht ein Kind mit einer Jacke, Hose oder Tasche dieser Serie sehen kann.

Nachrichten findet man im Fernsehen natürlich auch immer, muss ich jedoch etwas kritisieren, weil in den meisten Morgenmagazinen beinahe ausschließlich über Thailand informiert wird. Und um eben die Sendung voll zu bekommen, werden dabei häufig (nach meiner Ansicht nach) eher uninteressante Nachrichten gebracht (früher auch lustige YouTube-Videos).
Was man jedoch im Moment (leider) häufig hört, sind Schießereien und Mord (aufgrund der hier sehr lockeren Waffengesetze) und Flut in verschiedenen Teilen Thailands.

Und wenn wir gerade beim Fernsehen sind:
was man im Fernsehen auch (je nach Definition) häufig sieht (zwei Mal am Tag um 8:00 Morgens und um 18:00 Abends) ist die Nationalhymne Thailands, um dessen Stärke und Einigkeit zu demonstrieren. Dabei ist es angebracht, aufzustehen, bzw. stehen zu bleiben (wird jedoch von einigen nicht so streng gesehen). Dennoch ist es für mich immer wieder interessant zu beobachten, wie beispielsweise auf dem Greenwaymarkt alle Leute stehen bleiben, sobald die Hymne über Lautsprechern zu hören ist.

Sport

Sport gibt es klar auch noch, jedoch nur recht früh oder eher spät abends (um die Mittagszeit ist es auch einfach zu warm dazu).
Und mit "recht früh" meine ich wirklich früh: Einige Freunde treffen sich am Wochenende um halb sechs morgens auf dem Sportplatz, laufen ´ne Stunde und gehen danach frühstücken. Ist aber auch irgendwie gemütlich.
"Eher spät" bedeutet so ab halb sechs, wenn die Sonne langsam untergeht.

Aerobic:
Einfach der Musik nachgehen. Gibt es vor "Big C Superstore", in der Universität (fünf Stationen weiter), auf dem Parkplatz von "Tesco Lotus" (gegenüber der Uni) und wer weiß wo noch alles. Zum Teil kostenlos, zum Teil recht günstig (bei der Schule in der Nähe meines Hauses für 10 Baht, also nicht mal 30 Cent).
Klar, es sind nicht alle gleich gut und ist sicher nicht für jeden etwas, sich eine Stunde lang abzukämpfen, aber mir macht es immer wieder aufs neue Spaß.

Fußvolleyball:
Ich weiß nicht, wie der offizielle Name ist (wenn meine Recherche stimmt: Sepak Takraw, breitete im 19. Jhd von Malaysia über Thailand hin aus) und ich hab diese Sportart auch bisher erst einmal im Fernsehen gesehen, aber es ist tatsächlich so: Die Leute spielen Volleyball, spielen sich den Ball hin und her. Mit den Füßen! (Kopf ist auch erlaubt).
Gut, das Netz hängt ein wenig tiefer, das Spielfeld ist, glaube ich, etwas kleiner und in jeder Mannschaft sind nur 3 Personen. Dennoch ist es für mich unglaublich zuzuschauen. Und ich hab schon einiges gesehen, aber das ist für mich echt krass.

Muay Thai:
Muay ist Thai für Boxen. Nicht umsonst heißt es jedoch "Kampfkunst". "Boxen" ist jedoch eher irreführend, da hierbei auch Kopf, Fäuste, Ellenbogen, Knie und Schienbeine zum Einsatz kommen. Wer es mal ausprobieren will, sollte sich auf ein hartes Training einstellen. Dabei geht es nicht nur ums kämpfen, sondern auch der Geist sollte mitgeschult werden.
Richtig traditionelles Muay Thai beginnt damit, dass die Kontrahenten (aus unserer Sicht) eine Art "Tanz" im Ring aufführen, wobei sie früher oft noch mit Amuletten und ähnlichem geschmückt waren (Mein Amulett: Ein Hufeisen im Handschuh ). Wird heutzutage jedoch immer nebensächlicher.
Traditionell ist man recht wenig bekleidet (kurze Sporthose, Boxhandschuhe, Stirnband), inzwischen gibt es aber immer mehr Schutzmaßnahmen.
Für alle, die es mal ausprobieren wollen: Sucht euch ´nen guten Trainer! (Und am besten jemand, der englisch spricht). Und stellt euch schon mal auf Muskelkater ein.

Sonstige Sportarten:
Na ja, wenn man etwas sucht, findet man fast alles. Am besten im Sportzentrum der Uni nachsehen. Die haben eine Schwimmhalle, Tennisplätze, Boccia und keine Ahnung was noch alles.

Essen

Ist doch auch irgendwie eine Freizeitbeschäftigung, oder? ;D
Und Thais stehen auch auf gutes Essen.
Wie ihr seht, ist das auch nicht so viel anders als in Deutschland.

© Leonie K., 2014
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Am 14. Juli bin ich losgeflogen, am nächsten Tag angekommen. AFS sandte mich nach HatYai, im Süden von Thailand, nahe Songkhla. Ich lebe bei meiner Gastmutter und arbeite Mo und Fr in der Schule und Di bis Do im HatYai-Hospital. Ich bin das erste Mal längere Zeit alleine weg und lerne hier ein völlig neues Leben kennen. Und das ist meine Story.
Details:
Aufbruch: 14.07.2014
Dauer: 11 Monate
Heimkehr: Juni 2015
Reiseziele: Thailand
Der Autor
 
Leonie K. berichtet seit 10 Jahren auf umdiewelt.