Unsere Reise geht weiter, auf dem "Landweg" von Australien nach Europa

Reisezeit: November 2017 - Oktober 2018  |  von Anja & Wolfgang

Japan North von 02.05.bis 04.06.2018 6500km: Teil 2 Hokkaido 13.05.bis 21.05.2018 1650 km

Ziel: Ausgehend von Hakodate im Gegenuhrzeigersinn einmal rings um die Insel,
Hier: bis Cape Nosappu, mit N43º, E145º, der östlichste Punkt von Hokkaido,

Wetter: wenig Sonne, meist Wolken oder gar Regen, < 15º, nachts >5º.

Die See war spiegelglatt, die Überfahrt ruhig, ereignislos. Somit kommen wir pünktlich in Hakodate an, fahren erst mal zum Info-Center am Bahnhof um uns eine englisch-sprachige Karte und weiteres Info-Material über Hokkaido zu holen und machen einen weiteren Halt am ‚Tropical Garden‘ (E=JPY 300) wo sich angeblich Affen in einem Onsen vergnügen sollen. Tun sie auch – aber nur bis Mitte April, dann wird das Badewasser abgestellt, die Affen müssen zurück auf die Bäume. Wir fahren noch ein Stück die Küste entlang Richtung Osten, bevor wir uns auf einem SP direkt am Meer niederlassen.
Die Nacht war, vom Meeresrauschen abgesehen, absolut ruhig und am nächsten Morgen können wir es ganz langsam angehen lassen, denn unser erstes Ziel der kostenlose!! Mizunashi Kaihin Onsen (=Beach Hot Spring),

hat seine Badezeiten in Abhängigkeit von den Gezeiten, d.h. heute u.a. von 11h -13h. Wir geniessen das Leben in der warmen Brühe, freuen uns über jede Welle die über den Rand schwappt und kurze Abkühlung bringt und fahren nach Badeschluss weiter, grob Richtung Norden – Nord-Osten. Kommen dabei durch zahlreiche Fischerdörfer in denen Kelp = großblättriger Seetang zum Trocknen auf der Wäscheleine -

pardon Kelp-Leine hängt, besuchen diese Ausgrabungsstätte von Pit Dwellings, aus der Zeit von 2500BC,

die sehr an die etwa um die selbe Zeit entstandenen Dwellings in der Mesa Verde im Süden der USA erinnern, kommen an der Geyser Kitchen Rest Area vorbei,

wo man sein Essen (aber nur, wenn man es im Laden nebenan erworben hat!!!) im Dampf eines Geysirs zubereiten kann. In Onuma Park ein Blick über den Kratersee auf den gegenüberliegenden, derzeit ruhenden Vulkan, ein beliebtes Wanderziel in dieser Gegend.

Noch schnell diesen fliehenden Hirsch am Strassenrand fotografiert,

bevor wir uns auf dem SP am Lake Toya niederlassen.
Wir wandern den Lake Toya entlang, einem Kratersee mit gut 50km Umfang, sehen im Hintergrund den Yotei-zan, den kleinen Bruder des Mt. Fuji

und am Wegesrand einen Teil der 58 Skulpturen die hier aufgestellt sind,

teils recht realistisch,

teils eher ‚modernistisch‘, mal von blühenden Kirschbäumen umringt – ja, hier im Norden ist zu unserer grossen Überraschung die Kirschblüte etwa 2 Monate später dran - als drunten im Süden von Kyushu

und mal mit einem ‚Touristen über den See fahr Boot (JPY 1.600)‘ dekoriert.

Wir fahren die 30km bis zum Fuss des Yotei-zan, der ab Ende Juni im Rahmen einer 7-stündigen Wanderung mit 1.500Hm erklommen werden kann

und wieder zurück zum Usu-zan, nach einem Ausbruch vor einigen Jahren der jüngste Gipfel hier in der Gegend.

Weiter nach Muroran, über die riesige Brücke zum Cape Chikyu

mit seinen eigenartigen Felsformationen

und seinen ‚wohlriechenden‘ Industrieanlagen,

zum Lake Kuttara, auch Mystery See genannt, ein kleiner, fast kreisrunder Kratersee ohne Zu- und Ablauf.

Nun noch runter nach Noboribetsu Onsen, einer Ansammlung von Edel-Heisswasser-Bade-Hotels, die von dem im Hell Valley sprudelnden Geysiren gespeist werden.

Höllenduft, Schwefeldampf wohin man auch riecht.

Unser SP für heute im 30km entfernten, eher agronomisch duftenden Sobetsu.
Entlang der Hot Spring River

zum Sangai-taki Park, wo von solchen Totempfählen, Ergebnis einer Partnerschaft mit einer Gemeinde in BC, Canada,

einem frühstückenden Junghirsch

und natürlich der Attraktion hier, dem gut 10m hohen 3-stufigen Wasserfall erwartet werden.

Noch mehr Bilder von den Totempfählen

bevor es am Lake Shikotsu vorbei zum Ausgangspunkt unserer für Heute geplanten kleinen Wanderung gehen sollte,

aber leider stehen wir vor verschlossenen Toren, auf der Strasse hoch zum Mt. Tarumae herrscht immer noch Wintersperre (wegen Lawinengefahr??).

Wir fahren halt ‘aussen rum’, bewundern diese Wildwasserfahrer die sich mutig einen Fluss der Stufe 1 – 2 runter schippern lassen,

(P.S. ab Stufe 3 fängt es auch für uns an interessant zu werden – und mehr als Stufe 5 wie wir bereits in Ecuador gefahren haben wird Touristen nicht angeboten)

aber die haben Ihren Spass dabei, schwimmen auch mal kurz im Fluss,…
In Furano besuchen wir die Farm Tomita, derzeit hübsch,

im Sommer eine Blütenpracht mit angeschlossener Lavendelfarm und Lavendeldestille. Nun geht es hoch bis auf 1300m, auf den Tokachidake,

wo der Fukiage Roten-no-yu = Blowing Air Onsen bereits auf uns wartet. Zwei Heisswasserbecken, droben am Berg,

deren Benutzung zur Belohnung für den, der es bis hierher geschafft hat, sogar noch kostenlos ist. Der nebenan liegende Parkplatz mit 2 TOI’s wird unser SP für heute.
Am nächsten Morgen erleben wir mal wieder ‘typisches Bergwetter’, 3 Jahreszeiten auf einmal. Beim Aufwachen Sonnenschein, zum Kaffee dann Starkregen, der sich zu einen Nieselregen abschwächt hat, als wir dann endlich zu unserem Freiluft-Onsen Besuch im Fukiage Roten-no-yu aufbrechen. 2 Stunden später sind wir durchgeweicht, die Sonne scheint und wir fahren runter ins Tal nach Biei wo wir auf den in keinem Führer bisher vermerkten Blue Pond stossen.

Im Rahmen einer Hochwasser-Schutzaktion wurde dieser kleine See als Überlaufbecken angelegt, dessen Wasser dank der Mischung aus verschiedenen mineralienreichen Zuläufen vor allem bei Sonnenschein tiefblau leuchtet. Der Ort ist um eine Touristenattraktion reicher, wie die Anzahl der am kostenlosen!!! Parkplatz abgestellten Reisebusse deutlich beweist. Wir fahren weiter nach Asahikawa, mit 350.000 Ew. die zweitgrößte Stadt auf Hokkaido, besuchen dort noch das Otokoyama (=men’s mountain) Sake Brewery Museum,

kaufen uns was Leckeres zum Abendessen und lassen uns dann auf dem SP in Toma nieder.
In Kamikawa erforschen wir, was der Ice Pavillion ist – eine Kältekammer für Touristen, die für JPY 1800 erfahren wollen, wie sich -41º, die bisher niedrigste in Japan gemessenen Temperatur, so anfühlen. – Nix für uns Warmduscher, wir gehen lieber nebenan in die Bären-Farm

und beobachten die hier gehaltenen Japanischen Braunbären bei Ihrer Morgengymnastik, bei ihren Bettel-Übungen.

Droben auf einem Hügel die ‚Bell of Hope‘, die dreimal am Tag geläutet wird

und deren Klang ins weite Umfeld schallt.

Vorbei am Sounkyo Onsen,

dem Ginga-no-taki Wasserfall

und dem direkt nebenan liegenden Ryusei-no-taki Wasserfall

geht es zum Lake Taisetsu.

Entlang der Strasse sehen wir die hier einheimischen Hirsche,

aus Stahlbeton in den 50-ern errichtete Bogenbrücken für die Eisenbahn

und mehrere dieser hier einheimischen Füchse,

die recht unverfroren um Futter betteln. Unser SP dann am Rand des Akan NP.
Am nächsten Morgen erst mal der nächste Bettel-Fuchs

bevor wir über die Berge runter zum Lake Kussharo fahren, einem weiteren dieser herrlichen Vulkan-Seen, die es hier auf Hokkaido gibt,

garniert mit diesem Open Air Onsen, der eigentlich kostenlos benutzt werden könnte –

aber bei heute nur noch 7º Lufttemperatur ist uns eher ‘an Weiterfahren’. Noch ein paar Hirsche am Wegesrand,

in Kawayu Onsen, ein schwefelhaltiges Fussbad,

das genauso wie die Thermalquellen hier von naheliegenden Lo-zan gespeisst wird, der kräftige Dämpfe ausstößt und unendliche Massen schwefelhaltigen Wassers von sich gibt.

Wir sind bereits auf der Rückseite von Lo-zan,

fahren hoch zu den Aussichtspunkten auf den Lake Mashu, der als einer der schönsten (Krater-) Seen Japans gilt

und beziehen dann für heute Nacht den SP in Teshikaga.
Von einem Aussichtspunk an der Strasse können wir einen kurzen Blick durch die Bäume auf den Lake Panketo werfen, der angeblich die Form der Insel Hokkaido hat, auf der wir uns derzeit befinden –

aber ohne größere Holzfällerarbeiten bleibt der Nachweis schwierig. Angekommen am Lake Akan, ein kurzer Besuch im Ainu Village, einer Art Museumsdorf der Ureinwohner von Hokkaido mit einem recht modernen Theater (Showbühne)

in dem mehrmals täglich ‚Volkstanzaufführungen‘ (E=JPY 1.000) abgehalten werden, einem nachgebauten Lagerhaus

und der Dorfstrasse in der Kunsthandwerk,

meist Holzschnitzereien ausgehend vom Zahnstocher bis zum lebensgrossen Holz-Bären verkauft wird. Eine weitere Besonderheit hier sind diese Algenkugeln,

die da draussen im See wild vor sich hin wachsen, so gross wie ein Fussball werden können und natürlich, da so schön kuschelig, DAS beliebtes Souvenir von hier sind. Im Einmachglas so gross wie eine Murmel ab JPY 500, tennisballgrosse ab JPY 5.000, bei regelmäßigem Wasserwechsel weiterwachsend und ‚unbegrenzt‘ haltbar. Ach hätten wir doch nur mehr Platz im Auto, alle unsere Freunde könnten sich früher oder später über so ein echt lebendes Tamagotchi freuen.
Noch ein kurzer Besuch am Lake Akan, Brutstätte dieser Kugeln,

die ansonsten weltweit nur noch an einer handvoll weiterer Seen auftreten und der am Ufer auch noch ein paar kleine Schlammgeysire hat (100qm Yellowstone Feeling), bevor wir dann zum Kushiro Wetland NP weiterfahren. Hier ein etwa 20x30 km grosses naturbelassenes Moor/Sumpfgebiet,

Rückzugsgebiet für allerlei Wasser-Vogelarten und besonders hervorzuheben im Winter Haupt-Brutplatz der Japanischen Kraniche,

von denen die meisten derzeit aber schon weitergezogen sind. Nur noch an dieser Wasserstelle

gelang es uns einen weiteren Vogel zu sichtigen.

Nochmal ein neugieriger Fuchs am Wegesrand

bevor wir unseren heutigen SP in Akkeshi

einem wirklich netten Küstenstädtchen erreichen.
Der Iris Garden, ein Park der Provinzverwaltung liegt noch im Winterschlaf,

nur Fotos am Eingang zeugen von der Blütenpracht die hier in etwa 2 Monaten anzutreffen sein wird.

Die Kiritappu Wetlands, eine weitere Sumpf/Moorlandschaft,

im Winter Durchzugsgebiet der Schwäne, jetzt im Frühling aber absolut ‚tote Hose‘. Dafür sind die Fischer hier mit der Kelp- (=Seetang) Ernte beschäftigt, ganze Straßenzüge,

Uferböschungen sind als Trockenstellen ausgewiesen, für den Normalverkehr gesperrt.

Wir umrunden das Cape Kiritappu,

besuchen kurz das Cape Ochiishi (=Falling Rock),

dessen Strasse zum Leuchtturm für den Kfz-Verkehr gesperrt ist und wir aber keine Lust darauf haben bei diesem Frühlingswind gute 3km (einfach) die Klippen entlang zu wandern. Daher nur ein kurzer Blick runter auf den Ort

und weiter nach Nemuro Wheel Rock, eine seltsam anmutende Basaltformation am Meeresrand.

Nun noch raus zum Cape Nosappu, mit N43º, E145º der östlichste Punkt von Hokkaido,

bevor es dann den Lake Furen entlang

zu einem SP direkt am See Ufer geht. Mit der Erreichung des Ost-Pols von Hokkaido schliessen wir auch dieses Kapitel ab, morgen geht es dann weiter Richtung Norden wo der Nord-Pol von Hokkaido, der letzte Wendepunkt auf unserer Japan Reise bereits auf uns wartet.

© Anja & Wolfgang, 2018
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Nochmals 3 Monate Australien, dann während unser Auto nach Japan verschifft per Flug, Bus und Boot durch Kambodscha und Vietnam. Mit dem Auto durch 4 Monate durch Japan, weiter nach Russland und dann auf den üblichen Umwegen durch Kasachstan, Kirghistan, Tajikistan, Richtung Westen, um nach 340 Tagen, 56.000km) dann Mitte Oktober in Deutschland anzukommen.
Details:
Aufbruch: 12.11.2017
Dauer: 11 Monate
Heimkehr: 15.10.2018
Reiseziele: Australien
Malaysia
Kambodscha
Vietnam
Japan
Russland / Russische Föderation
Kasachstan
Kirgisistan
Tadschikistan
Estland
Lettland
Litauen
Polen
Tschechische Republik
Slowakei
Österreich
Der Autor
 
Anja & Wolfgang berichtet seit 13 Jahren auf umdiewelt.