6 Monate zwischen SAL und LIM: Mittelamerika und Peru! Schubiduh.

Reisezeit: Februar - August 2006  |  von Georg Häfele

ECUADOR: Galapagos

Am 13. Juli 2006 setzte ich meinen Fuss auf San Cristobal.
Danach den andern auch noch. Ein kurzer Blick auf die wartende Menge hinter mir versicherte mir augenblicklich, dass ich das Richtige getan hatte!

Zurueck zur Realitaet:
Ich habe grade noch so eine 4Tage-Tour erwischen koennen.
Das war wirklich grosses Glueck, denn den letzten Platz auf einem serioesen Schiff erwischen nicht ein paar, sondern nur einer!

Die Kreuzfahrt auf der "Amigo" - ich hab auch einen Kreuzer mit dem voll coolen Namen "Galapagos Agressor" gesehen. Frag mich nur, wer da drauf gekommen ist und wie man das zu verstehen hat. Jeden Abend Schlidkroetensuppe? - fuehrte als erstes zu zwei Felsen, die einsam aus dem Meer in die Hoehe ragten. Sie heissen "Leon Dormido".

Anschliessend ging es zu einer Seeloewenkolonie, wo es - man kann es schon erahnen - Seeloewen gab
Was echt aufregend und wunderschoen war, war mit diesen Tieren anschliessend zu schnorcheln! Die Tiere hatten keinerlei Scheu und zeigten jede Menge Neugierde. Letzteres hat mich mehr gewundert, denn immerhin schwimmen die Tiere wohl fast jeden Tag mit den Touris.
Ich wuenschte mir mehr Beweglichkeit, als ich mit diesen hervorragenden Tauchern geschwommen bin. Denn mit ihr koennte ich auch besser mit ihnen spielen. Aber so haben die munteren Tierchen lediglich mit uns gespielt.
Jedenfalls hatten wir trotzdem unseren Spass. Aber volle, ey!

Naechsten Tages hammwer dann auf der Insel Santa Cruz die mehr oder weniger legendaere "Charles Darwin-Station" besucht, um dort Einzelheiten und Details ueber deren Arbeit und Forschung auf den Inseln zu erfahren, verschiedene Pflanzen erklaert zu bekommen, ebenso die Entstehung der Inseln. Die haben da eine Landschildkroetenaufzucht. Langes Wort. Vom winzigen Ei ueber 500 Gramm Baby-Schildkroeten bis hin zu 250 Kilo "Kampf-Schildis"(Wenn sie schneller waeren vielleicht...) war da alles vertreten. Und das fand ich so interessant, dass mein Finger mehr oder weniger auf dem Ausloeser meiner Kamera festgewachsen ist. Ein typisches Beispiel fuer Evolution?!
Der beruehmteste Bewohner der Station ist heisst "Lonesome Goerge", oder "Jorge Solitario".
Er ist das letzte, maennliche Exemplar einer der vielen Landschildkroetenarten (5?) auf Galapagos, und das nur, weil er keine Lust auf Poppen hat...verrueckte Welt!

Es rappelt im Karton!

Es rappelt im Karton!

Jorge Solitario hat sogar 2 Frauen, aber er rafft's einfach nicht!

Jorge Solitario hat sogar 2 Frauen, aber er rafft's einfach nicht!

...rrrrrrrrrrgh! Wirst Du wohl..***!!!

...rrrrrrrrrrgh! Wirst Du wohl..***!!!

Diskussionen ueber Evolution blieben natuerlich nicht aus. Schon zweimal nicht als ich mich "geoutet und bekannt" habe, dass ich von der Evolutionstheorie nichts halte. Mein Glueck (oder Pech) - das kann man jetzt sehen wie man will - war jedoch, dass Mitch zu leise gesprochen hat oder ich zu schwerhoerig bin, und Nyle zu schnell und ein Vokabular benutzte, dem ich nicht hinterher gekommen bin.
Deswegen habe ich lediglich etwas Benzin ins Feuer schuetten koennen, und das wars dann auch.

Ja, was noch? Die naechsten zwei Tage hatten wir nochmals "Schnorchelgaenge", sind durch einen Lavatunnel, ueber die relativ junge, noch kaum bewachsene Insel "Bartholome" gestiefelt und haben Leguanen, Blaufusstoelpen, Pelikanen, Fregattvoegeln, Seeloewen, Schildkroeten, Flamingos und anderen Stars dieser Inseln beim Relaxen und zugeschaut.

Schon seit ich ein kleiner Kerl war(...jetzt geht das schon wieder los!) haben mich diese Inseln immer fasziniert. Doch jetzt, da ich tatsaechlich da war, ist dieser Schleier des
Fantastischen ein Stueck gehoben worden:
Ausser dass die Galapagos-inseln ein einzigartiges und gleichzeitig so vielfaeltiges Oekosystem sind, und eine Tier.- und Pflanzenwelt beherbergt, die sonst nirgendwo auf der Welt(!) heimisch ist,
ist es inzwischen auch eine Inselgruppe, deren groesste Stadt, Puerto Ayora, schon 20. 000 Einwohner hat. Mit Touri-meile, 5 Schulen, Feuerwehr und Polizei, und gut ausgebautem, meist ziemlich teurem Tourismus. Der allerdings strengen Richtlinien unterliegt, und die Natur dort mit Samthandschuhen anfasst.

Hier bringen aber auch Samthandschuhe nichts!

Hier bringen aber auch Samthandschuhe nichts!

Ich waere gern noch laenger dort geblieben, um andere Inseln kennenzulernen und um einfach mehr zu sehen. Doch fuer 4 Tage 900$ US hinblaettern zu muessen, ist auch ein Argument - in Nicaragua hat mir das den ganzen Monat gereicht, und zwar locker. Ausserdem bin ich froh, dass es ueberhaupt geklappt hat und ich so kurzfristig noch einen Platz auf der Amigo bekommen habe. Mit ausgezeichnetem Guide, einer netten, zuvorkommenden Besatzung und interessanten und bunt zusammengewurfelten Passagieren. Was will man mehr?

Eine Frage hat es allerdings auch aufgeworfen, waehrend ich diesen Bericht schreibe.
Bekomme ich den Schleier wieder runter?
Die Inseln sind immer noch absolut fantastisch fuer mich, doch jetzt mit Sicherheit auf eine andere Art.
Ich habe lediglich die Befuerchtung, dass die Art, wie ich die Inseln in meiner Kindheit gesehen und seither in Erinnerung habe, die bessere war!

© Georg Häfele, 2006
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Die Reise
 
Worum geht's?:
...fest steht Ankunft und Abflug. In die 6 Monate dazwischen kann man zB. Honduras, Nicaragua, Costa Rica, Panama, Equador, Peru wunderbar reinpacken! Mal sehn...ich brauch noch Popcorn bevor der Film anfängt.
Details:
Aufbruch: 28.02.2006
Dauer: 6 Monate
Heimkehr: 28.08.2006
Reiseziele: El Salvador
Guatemala
Honduras
Nicaragua
Panama
Ecuador
Peru
Der Autor
 
Georg Häfele berichtet seit 18 Jahren auf umdiewelt.
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