Argentinien Trip

Reisezeit: Oktober - Dezember 2006  |  von Karl Angerermann

Valles Calchaquies

Es geht weiter in die Valles Calchaqies (exkurs in der argentinischen Aussprache: Vasches oder doch Basche?). Ein Tal das bald hinter Cafayate anfaengt und sich dann vielleicht 100 km. oder etwas mehr zieht. Der Bus bringt mich auf staubiger Schotterstrasse nach Angastaco in der Mitte des Tals. Ab der Haelfte wird die Fahrt super. Rauhe, beeindruckende Felsen zu beiden Seiten. Man muesste ein Auto haben um aussteigen zu koennen. In Angastaco beschliesse ich, es mit trampen zu versuchen und laufe einfach mal weiter. Hier ist die Landschaft zwischenzeitlich nicht mehr so roh, eher erdiger und es erstreckt sich das weite Gruen des Tales - mit Wein und Bauemen. Ich komme an winzigen Ortschaften vorbei, deren Haueser aus Lehm geziegelt sind. Manche Kinder laufen mir hinterher, manche Menschen gruessen freundlich, andere sind sehr schuechtern. Verdammt, dass ich kein spanisch kann. Die Leute hier sind wesentlich dunkler, als im Osten - Buenos Aires ist gar nicht mehr zu vergleichen.
Jedenfalls laufe ich 5-6 Stunden - und keines der Fahrzeuge die etwa im Stundentakt vorbeikommen haelt. Da es natuerlich nun mit ca. 15 km viel zu weit nach Angastaco ist, suche ich mir ein lauschiges Plaetzchen unterm Himmelszelt und uebernachte einfach draussen im Sand zwischen Kakteen und Baumen. Das geht eigentlich ganz gut - der Mond scheint hell und irgendwann tauchen Gluehwuermchen auf. Nur die zwischenzeitlichen Laute und Konturen irgendwelcher Tiere in der Umgebung beunruhigen mich etwas, sie sind aber nach ner halben Stunde vorbei. Kurz vor der Daemmerung erlebe ich noch einen phantastischen Sternenhimmel mit Schnuppen, bevor ich mit dem Morgengrauen losziehe.
Diesmal habe ich mehr erfolg. Es dauert zwar 2 std. bis mich der erste Pickup mitnimmt, aber diese sind total schoen - mit Sonnenaufgang, angenehmer Morgenfrische und schoener, stiller Landschaft. Ich fahre noch mit einen fetten Jeep und einem Ambulanz Wagen bis Cachi - meinem Zielort. Zwischenzeitlich wird die Umgebung wieder Rauer - irgendwann oeffnet sich ein herrliches Tal voller Kakteen.
Cachi dann ist ein reizender Ort - ziemlich klein, aber sehr angenehm und im Museum erfahre ich noch etwas ueber die Kultur der Calchaqies Indianer die das Tal urspruenglich Bevoelkerten. Am fruehen Abend erlebe ich noch wie sich scheinbar das ganze Dorf auf die Strassen begiebt, total viele kleine Tanta Emma Laeden aufmachen und an jeder Strassenecke Leute sitzten um die wenigen wirklich angenehmen Minuten zwischen Hitze und Frische gemeinsam zu verbringen - sicherlich ein Teil der Kultur.
Die Herberge ist bei weitem nicht die beste, aber fuer ne Nacht reichts.
Freue mich schon auf morgen und die Fahrt nach Salta!

im Morgengrauen

im Morgengrauen

endlich im Pickup

endlich im Pickup

Blick auf Cachi

Blick auf Cachi

der bunte Friedhof

der bunte Friedhof

und der Ort mit seinen gepflasterten Strassen und erhoehten Gehsteigen

und der Ort mit seinen gepflasterten Strassen und erhoehten Gehsteigen

© Karl Angerermann, 2006
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Bericht zu meiner zweieinhalb monatigen Tour durch Argentinien und nachbarlaender
Details:
Aufbruch: 17.10.2006
Dauer: 11 Wochen
Heimkehr: 29.12.2006
Reiseziele: Argentinien
Bolivien
Chile
Der Autor
 
Karl Angerermann berichtet seit 17 Jahren auf umdiewelt.