viereinhalb Monate, kein Ziel aber die Suche nach einem Weg

Reisezeit: März - August 2007  |  von Tom Spitze

Myanmar...Willkommen in der Vergangenheit: Tage in Taungoo und Fahrt zum Inle See

Am nächsten Tag fuhren wir über Bago zum unserem nächsten Zwischenstop Richtung Norden: Taungoo. Der Ort war früher ein mächtiges Königreich, ist heute aber bloß noch ein Ort in dem die durchfahrenden Busse eine nächtliche Essenspause einlegen. Da wir aber die 16 Stunden zum Inle See nicht durchfahren wollten und der Reiseführer von idyllischer Lage schrieb, haben wir beschlossen diesem Gerücht von Idylle mal nachzugehen. Abends angekommen, war unsere letzte Amtshandlung die Guesthouse-Suche und das erschöpfte Ins-Bett-Fallen.

Nach einem richtig gutem Frühstück vor toller Aussicht auf die versprochenen Reisfelder haben wir uns am Freitag Fahrräder (oder was vor 40 Jahren halt so als Fahrrad bezeichnet wurde) ausgeliehen um die Gegend zu erkunden.

nach dem Ausleihen erstmal zur Generalinspektion
(hat aber nix genutzt)

nach dem Ausleihen erstmal zur Generalinspektion
(hat aber nix genutzt)

Und mal wieder lag der Reiseführer goldrichtig: abgelegene dörfliche Idylle, genau das Richtige um die Seele mal baumeln zu lassen.

Pause am Fluss

Pause am Fluss

Der Höhepunkt war das Zusammentreffen von uns mit den Kindern eines Dorfes während einer unserer Pausen. Echt phantastisch wie offen und freundlich die meisten Leute und vor allem die Kinder hier sind. Leider zwang uns ein aufziehendes Unwetter zurück ins Guesthouse.

ein Teil der Kids
(insgesamt waren es an die 30)

ein Teil der Kids
(insgesamt waren es an die 30)

Samstag war mal wieder Zugfahrt angesagt, erst mal nach Thazi und von dort aus weiter zum besagten Inle See. Doch zu unserem Pech kamen wir über Thazi nicht hinaus, obwohl von dort aus ständig Züge und vor allem Minibusse fahren sollten, warteten wir 3 Stunden vergebens, bis wir uns ein Zimmer nahmen.

Bahnhof von Taungoo
(oder eher ein Karavanenlager)

Bahnhof von Taungoo
(oder eher ein Karavanenlager)

Landschaft auf dem Weg nach Thazi

Landschaft auf dem Weg nach Thazi

Sonntag in der Früh (das hieß diesmal um 3.00 Uhr) aufgestanden um den ersten Zug zu erwischen. Laut den Aussagen der Betreiber unseres Guesthouses sollte besagter erster Zug um 5 Uhr fahren und die Tickets ab eine Stunde vor Abfahrt verkauft werden, doch Pustekuchen! Der erste Zug des Tages fuhr planmäßig erst um 7 Uhr (genau wie der erste Bus), naja was sind schon zwei Stunden Schlaf...
Also bis um 6 Uhr gewartet, Tickets gekauft und irgendwann in den Zug gestiegen, der schon vor der Abfahrt restlos überfüllt war. Da man als Tourist Zugtickets grundsätzlich in US-Dollar zu zahlen hat und dafür auch ein Handgeschriebenes Ticket bekommt, hat man reservierte Plätze. Dies ändert aber nichts daran, dass auf den eigenen Plätzen vorher schon andere Leute saßen, die ja auch irgendwo hin müssen (im Zweifel auf den Boden). Dauern sollte die lustige Bahnfahrt (laut Aussage Ticketverkäufer) 5 bis 6 Stunden für etwa 140 km Strecke. Und zum zweiten mal Pustekuchen an diesem Tag. Die Bahnfahrt dauerte keine 5 Stunden und auch keine 6 Stunden, nein sie dauerte 10,5 Stunden. Über 10 Stunden in der Ordinary Class (und hier ist die Holzklasse wörtlich zu nehmen) und dabei hatte mein Hinterteil noch nicht mal die 6 Stunden vom Vortag verkraftet. Zu allem Übel hatte der Tilo mal wieder Magenprobleme, so dass die Fahrt für ihn der doppelte Alptraum wurde. Eins muss man der Zufahrt allerdings lassen, die Landschaften waren irre.

Berge und richtig viel gruen

Berge und richtig viel gruen

Reis- und Gemuesefelder
(meistens Kohl, falls es jemand wissen will)

Reis- und Gemuesefelder
(meistens Kohl, falls es jemand wissen will)

sobald der Zug einmal steht (und das tat er oft) kommen sofort Verkaeufer mit ihren Leckereien, damit die Fahrgaeste bloss nich verhungern

sobald der Zug einmal steht (und das tat er oft) kommen sofort Verkaeufer mit ihren Leckereien, damit die Fahrgaeste bloss nich verhungern

schaukelnd gehts in die Berge

schaukelnd gehts in die Berge

der Knirps hat uns die Fahrt ueber unterhalten

der Knirps hat uns die Fahrt ueber unterhalten

Nach der Ankunft ging es nur noch ins Guesthouse, und dort die erste anständige Mahlzeit des Tages einwerfen und anschließend ins Bett fallen.

© Tom Spitze, 2007
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Süd-Ost-Asien... Freundliche Menschen, phantastische Landschaften, unvergleichliche Kulkturschätze und nicht zuletzt (hoffentlich) traumhaftes Wetter. Meine Erfahrungen mit all diesen Reiseprospekt-Ansagen, lassen sich jetzt mit einem einfachen *Klick* auf den folgenden Button live verfolgen.
Details:
Aufbruch: 27.03.2007
Dauer: 5 Monate
Heimkehr: 15.08.2007
Reiseziele: Thailand
Myanmar
Laos
Vietnam
Kambodscha
Der Autor
 
Tom Spitze berichtet seit 17 Jahren auf umdiewelt.