viereinhalb Monate, kein Ziel aber die Suche nach einem Weg

Reisezeit: März - August 2007  |  von Tom Spitze

Zwischenstop Bangkok

Nach dem Abenteuertrip in Myanmar gings Samstag zurück in die Zivilisation nach Bangkok. Früh aufgestanden, zum Flughafen gedüst, eine Stunde geflogen und schon waren wir wieder im Moloch Süd-Ost-Asiens. Ich kenne viele Leute, die Bangkok nicht mögen, doch ich muss sagen nach ein paar Tagen in Yangon kommt einem die Stadt viel moderner und komfortabler vor als bei beim ersten Besuch. Es gibt wieder Strom, Highspeed-Internet und 7-Elevens.
Nachdem wir im Hotel eingecheckt und einen kleinen Bummel durch diverse Malls (um einfach mal zu schauen was man so alles kaufen kann) gemacht hatten, trafen wir Oy, eine Freundin Nats. Mit ihr sind wir dann völlig typisch nicht-thai Essen gegangen.

im  Bierstuebl lecker Currywurst gegessen
(auch wenn die Bedienung irgendwie so gar nicht bayrisch wirkt)

im Bierstuebl lecker Currywurst gegessen
(auch wenn die Bedienung irgendwie so gar nicht bayrisch wirkt)

Sonntag haben wir uns China-Town angeschaut, sind über einen Flohmarkt geschlendert und anschließend zum Chatuchak Wochenenmarkt. Wer Klamotten brauch ist hier genau richtig, es sollen hier pro Tag um die 300.000 Menschen drüber pilgern. Wenn man dort gewesen ist, glaubt man es gern.

Welcome to Chinatown...

Welcome to Chinatown...

Weil Umziehen so schön ist, sind wir Montag früh für einen Tag in Oys Apartment (inklusive Gym und Swimming Pool) gezogen und anschließend ins Bangkoker Zentrum gefahren um (wer hätte was anderes erwartet) zu shoppen und ins Kino zu gehen.

nein kein Stau, nur bangkoktypischer Verkehr
(auch gern mal 3-etagig)

nein kein Stau, nur bangkoktypischer Verkehr
(auch gern mal 3-etagig)

Dienstag sind wir in der Nähe unseres Guesthouses umherspaziert und haben nachmittags ein Boot nach Nana (dem Inder- und Araberviertel Bangkoks) genommen um endlich mal wieder das deutsche Nationalgericht schlechthin zu essen: Döner. Ich muss sagen, er war ausgezeichnet. Wer die Multikulti-Gesellschaft Bangkoks wirklich mal kennen lernen will, der sollte sich mal nach Nana wagen, dem Stadtviertel, dessen Einwohner sich in erster Linie auf englisch unterhalten. Auf der Rückfahrt zum Guesthouse haben wir noch auf dem Span Phut Night-Market halt gemacht (aber irgendwann wird man der unzähligen Marktstände auf den unzähligen Märkten dieser Stadt überdrüssig.

Nats erster Doener
(ich weiss, es ist eher ein Dueruem)

Nats erster Doener
(ich weiss, es ist eher ein Dueruem)

Da alle Welt so sehnsüchtig auf einen Reisebericht von Myanmar gewartet hat, war der Mittwoch der Internet-Arbeit gewidmet. Am Abend sind wir mit dem Bus noch ziellos in Bangkok umhergefahren um mal andere Ecken dieser Stadt zu sehen.

Donnerstag war Feiertag in Thailand, so dass alle Museen und öffentliche Einrichtungen geschlossen waren. Aus diesem Grund sind wir mit Boot und Bus nach Ko Kret gefahren einer Insel im Mae Nam Chao Phraya. Die Insel ist autofrei und die schmalen Wege waren dank des Feiertages recht überlaufen. Ein entspanntes Mittagessen am Fluss und ein Bummel über die ruhige Insel waren dennoch ein angenehmer Kontrast zum ewig lärmenden Rest Bangkoks.

Ueberfahrt

Ueberfahrt

Freitag Nachmittag ging es nach Hua Hin, neben Pattaya DEM Badeort nahe Bangkok. Mit von der Partie waren Nat, Oy, Oys Schwester, Tilo und meine Wenigkeit, gefahren wurden wir von Oys Schwester. Obwohl wir vor 15 Uhr losfuhren, so kamen wir erst 4 Stunden später in Hua Hin an (was wahrscheinlich am bescheidenen Fahrstil unserer Fahrerin lag). Genächtigt wurde im Hotel eines Bekannten Oys, was den Vorteil hatte, dass wir kostenlos dort wohnen durften und zur Krönung des Abends lud er uns auch noch zum Seafoodessen ein.

ach ja, friedliche Idylle...

ach ja, friedliche Idylle...

Den einzigen Wermutstropfen bot am nächsten Tag der Anblick Hua Hins. So wurde unsere Vorstellung vom romantischen Fischerörtchen abrupt zunichte gemacht von den Massen an ausländischen Touristen und den Hotelburgen. Nichts desto Trotz war der Stadtstrand recht schön und das Meer hatte Badewannentemperatur.

feiner Sand, warmes Wasser, was will man me(e)hr!?!

feiner Sand, warmes Wasser, was will man me(e)hr!?!

Da der Ozean sich aus diesem Grund nicht zum Abkühlen eignete, sind wir einfach vom Strand ins 5-Sterne-Sofitel-Ressort gezogen und haben uns dort im Pool erfrischt. Ein weiterer Vorteil von Ausländern in Thailand ist, das sie selten vom Personal angesprochen werden, wenn sie nur selbstbewusst genug auftreten (Leider haben wir das Frühstücksbuffet am nächsten Morgen verschlafen).
Doch zu allem Übel musste mein liebstes Brüderchen beim Planschen im Wasser in einen Seeigel treten und mal wieder ein neues Krankenhaus besichtigen. Da wir uns vor seinem Unfall noch Motorroller ausgeliehen hatten, sind wir nach besagten Krankenhausbesuch zum Einheimischen-Strand nach Cha-am gefahren. Der ist zwar nicht so idyllisch gelegen, doch dafür nicht von dickbäuchigen Ausländern mit ledrigen rot-braunen Gesichtern überlaufen. Leider machte uns das Wetter mal wieder einen Strich durch die Rechnung, weswegen wir auch im Regen zurück nach Hua Hin fahren mussten.

die zwei mit dem Sonnenbrand und die liebe Oy

die zwei mit dem Sonnenbrand und die liebe Oy

Sonntag ging es nach unserem Kurztrip wieder zurück nach Bangkok. Auf dem Weg machten wir einen Stopp bei Oys Familie zum Mittagessen, außerdem besuchten wir noch ihre Oma im Krankenhaus, was doch ein wenig befremdlich war (aber das Omilein hat sich über die beiden rothaarigen Freaks gefreut).

besagte Chaufeurin (mit Auto) und schlichte "Huette" der restlichen Familie

besagte Chaufeurin (mit Auto) und schlichte "Huette" der restlichen Familie

Montag waren wir im Songkran Niyosane Forensischem Museum, das im Lonely Planet unter bizarres Bangkok angepriesen wird. Und bizarr trifft die ganze Geschichte nicht richtig, es ist eher beängstigend, weil ein solches Museum (ich würde es eher als pathologische Ausstellung bezeichnen) in Deutschland wahrscheinlich niemals öffentlich zugänglich wäre. In Bangkok sieht die ganze Sache anders aus. So werden gleich hinter dem Eingang die Resultate verschiedener Explosiv-, Schuss-, Hieb- und Stichwaffen auf großformatigen Farbfotos präsentiert. Im Raum dahinter werden verschiedene Mordwerkzeuge und Kleidungsstücke von Mordopfern gezeigt, genau wie diverse Mumien (unter anderem eine von einem berühmten Serienmörder). Dann folgen endlose Regale voller Gläser mit eingelegten Organen, die die Einwirkungen der gezeigten "Werkzeuge" eindrucksvoll demonstrieren. Wer zu diesem Zeitpunkt noch nicht zusammengebrochen ist, der kann sich an der fröhlich umhertollenden Grundschulklasse erfreuen, die zwischen den Exponaten fangen spielt. Am Nachmittag sind wir zur Abkühlung in einen Park in der Nähe des Victory Monument gefahren, haben dort ordentlich Mini-Dishes gefuttert und den Schock des Vormittags verdaut.

JA, es war sehr spicy, da darf man auch mal beim Essen schwitzen
(am Ende waren es 18 Schaelchen)

JA, es war sehr spicy, da darf man auch mal beim Essen schwitzen
(am Ende waren es 18 Schaelchen)

Dienstag wollten wir einen Teil der Sehenswürdigkeiten abarbeiten, die wir in Bangkok noch nicht besichtigt hatten und was eignet sich dazu besser als eine TukTuk-Fahrt. Also Preis und Menge der Shops ausgehandelt und auf ging zum Standing Buddha und Golden Mountain (außerdem in die berühmte Manhatten-Schneiderei und in zwei TAT-Reisebüros).

wir drei Globetrotter und der "nette" TukTuk-Driver

wir drei Globetrotter und der "nette" TukTuk-Driver

Standing Buddha

Standing Buddha

ja, die Jugend weiss hier was sich gehoert...

ja, die Jugend weiss hier was sich gehoert...

© Tom Spitze, 2007
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Süd-Ost-Asien... Freundliche Menschen, phantastische Landschaften, unvergleichliche Kulkturschätze und nicht zuletzt (hoffentlich) traumhaftes Wetter. Meine Erfahrungen mit all diesen Reiseprospekt-Ansagen, lassen sich jetzt mit einem einfachen *Klick* auf den folgenden Button live verfolgen.
Details:
Aufbruch: 27.03.2007
Dauer: 5 Monate
Heimkehr: 15.08.2007
Reiseziele: Thailand
Myanmar
Laos
Vietnam
Kambodscha
Der Autor
 
Tom Spitze berichtet seit 17 Jahren auf umdiewelt.