Solo durch Jamaika

17. November 2007

Heute ist definitiv mein letzter Tag auf Jamaika, morgen in aller Herrjahsfrühe werde ich meine Heimreise antreten. Ich sortiere erst mal behutsam meinen Krempel. Was muss ins Handgepäck, was in den Rucksack? Die fünf Pfund Kaffee stopfe ich in den Rucksack, dafür packe ich den Daypack wieder aus, den ich für das Handgepäck verwenden werde. Ich durchsuche sorgfältig meine Hosentaschen nach Ganja-Resten, denn ich möchte keinesfalls Bekanntschaft mit irgendwelchen Kötern an einem der vier Flughäfen machen, die ich in den nächsten zwei Tagen ansteuern werde.

Draußen ist strahlender Sonnenschein und ich überlege, mir heute mal das Bob-Marley-Museum reinzuziehen. Dafür bin ich aber dann doch zu faul, außerdem ist es schon Nachmittag und das Museum schließt nach meinem Wissensstand um 16 Uhr. Ich entscheide mich für einen kleinen Spaziergang durch Uptown. Ich watschele durch den Emancipation Park in Richtung New Kingston. Dort schaue ich mir mal bei Tageslicht an, wo hier nach Einbruch der Dunkelheit die Post abgehen soll. Ich finde den Quad-Club und das New-Kingston-Shoppingcenter, welches keinesfalls mit einem Einkaufszentrum zu verwechseln ist, wie der Name vermuten lässt, sondern eine recht bekannte Bar ist. Auch am New Chelsea Hotel laufe ich vorbei, welches laut meinem Reiseführer ein Low-Budget-Hotel inmitten New Kingstons sein soll.

New-Kingston erinnert sehr stark an die USA, es verfügt über ein paar sehr gut ausgebaute Straßen ohne ein einziges Schlagloch und auch die Straßenbeschilderung sind hier American Style. Hier sehe ich sogar auch einige Mercedes und BMW moderner Bauart, die außerhalb dieses Viertels jedoch wohl kaum sinnvoll zu gebrauchen sind.

Nach meinem Rundgang setze ich mich noch ein paar Stunden in den Emancipation Park und halte meinen pelzigen Bierbauch in die Sonne, während ich diese Reise noch einmal Revue passieren lasse. Auf dem Rückweg werde ich dann noch von einem Ganja-Mann vollgelabert und kaufe bei ihm die Zutaten für meinen definitiv letzten Joint dieser Epoche.

Ich rufe fix noch mal bei Jimmy an, ob er mich morgen zum Flughafen fahren kann. Um 7:40 Uhr werde ich jamaikanischen Boden verlassen und denke, dass ich hier so gegen sechs Uhr die Fliege machen muss. Jimmy überzeugt mich dann aber davon, dass ich auf jeden Fall auf der sichereren Seite läge, wenn wir um 5:30 Uhr schon los fahren und er würde mich dann abholen kommen. Kurz darauf steht mein Wecker auf 4:30 Uhr.