Laos und Kambodscha

Reisezeit: Januar / Februar 2011  |  von Hartmut Laue

20 Tempel in 3 Tagen?

Das Inselparadies ist einfach traumhaft....

Das Inselparadies ist einfach traumhaft....

Cambodian belles

Cambodian belles

Angkor Wat at sunrise

Angkor Wat at sunrise

das beruehmte Motiv im Ta Promh

das beruehmte Motiv im Ta Promh

Die Tempel von Angkor Wat, Angkor Thom, Ta Prohm etc. sind von wirklich ueberwaeltigender Schoenheit und Detailtreue, ich will hier aber nichts naeher beschreiben, verweise hier auf die einschlaegige Literatur und mache mir nur so meine Gedanken. Was genauso ueberwaeltigend ist, ist die schier unglaubliche Masse an Touristen. Zum ersten Mal gehen mir die Japaner und Chinesen so richtig auf den Senkel. Jeder wird vor jedem Hintergrund abgelichtet, der letztere ist dabei eher egal. Das nervt tierisch!

Die Tempel praesentieren sich geradezu als steinerne Gebirge, die sich vor einem auftuermen. Ein Banause koennte sagen, mit jedem Tempel, der weiter von den gut restaurierten Haupttempeln entfernt ist, nehmen die Truemmerbegre geradezu biblische Ausmasse an, als wenn Zyklopen alles eingerissen haben. Das wird nie alles restauriert werden koennen. In Wirklichkeit waren es wie immer und ueberall die diversen Feinde ueber die Jahrhunderte. vor allem die Siamesen, die bei diversen Besetzungen die unwiederbringlichen Kunstschaetze zerstoert haben. Viele weitere Stuecke stehen z.B. in franzoesischen Museen, sie werden wohl auch heute noch mit Saegen herausgeschnitten und unter der Hand verkauft.....

Die Tempel erinnern zum einen an die mexikanischen Tempel wie Chichen Itza (das interessanterweise zur gleichen Zeit errichtet wurde!!) und Tikal in Guatemala, wo sie ja auch von Urwald ueberwuchert werden , zum anderen an Bagan am Irrawaddy in Myanmar, wo auch viele Dutzend Tempel ueber eine sehr grosse Flaeche verteilt sind.

Grundsaetzlich stellen sich mir zwei Fragen: Warum tun die Menschen das? Warum errichten sie immer wieder solche gigantischen Bauwerke, die ja einen unvorstellbaren Aufwand erforderten, nur, um den diversen Goettern zu huldigen, also quasi nutzlos (oekonomisch betrachtet). Warum errichten sie dann 100 Jahre spaeter ein paar Kilometer weiter einen weiteren Riesentempel, anstatt den vorhandenen ein wenig anzupassen und weiterzuverwenden. Die ganze Gegend ist jetzt voll davon (wobei sie viel weiter auseinanderliegen als ich dachte).

Zweitens: Wenn ich mir die vielen Friese z.B in Angkor Wat anschaue, dann sehe ich, dass es dort sehr sehr viel um Mord und Totschlag geht. Riesige Schlachten zu Lande und zu Wasser, grosse Heere, die aufeinander losgehen, ob das nun die Khmer und die Cham in grossen Booten sind, oder die (auch von Menschen erfundenen) buddhistischen und hinduistischen Sagenwelten um Rama, Krishna und ihre Affenarmeeen. Speere werden geschwungen, Katapulte in Stellung gebracht, Leute zerstueckelt, erstochen usw. uws. Warum muss man sich seit Bestehen der Menschheit dauernd die Koepfe einschlagen und das dann auch akribisch fuer alle Ewigkeit festhalten?????

Seit Vientiane hat der Altersdurchschnitt der Reisenden drastisch zugenommen, ich gehoere jetzt eher wieder zur juengeren Haelfte (gefuehlt). Jede Menge Rentnerehepaare im Hausfrauenlook, sie muessen gestuetzt werden, kommen die Treppen nicht mehr hoch.

Dazu kommen die Paedophilen, die hier ein grosses Problem sind, seitdem Thailand haerter durchgreift. Es gibt ein landesweite Hotline, wo Missbrauch gemeldet werden kann.

Dann sind da noch die "typischen" Deutschen ("wir haben hier nur ein Baguette bekommen, wir bezahlen auch nur eins (Preis ca. 20 ct.)", ''we want have a empty cup - ??(empty ist hier unbekannt) - eeemmmpty!!! - ?? - die wissen hier gar nichts..."). Ich vertiefe mich angelegentlich in meinen (englischen) John Grisham und hoffe, das mein deutscher Reisefuehrer nicht auffaellt .

Herrlich ist dagegen der Einfallsreichtum der Suedostasiaten, wenn es um Namen von Restaurants und Hotels geht und Werbung dafuer: Dead Fish Tower, Angkor What?, Sunset Love & Peace Bungalows, No Problem Villla, most frozen margerita in town, recommended by lonely planet since 2005 etc..

© Hartmut Laue, 2010
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Die Reise
 
Worum geht's?:
6-wöchige Reise durch Laos und Kambodscha.
Details:
Aufbruch: 06.01.2011
Dauer: 6 Wochen
Heimkehr: 19.02.2011
Reiseziele: Laos
Kambodscha
Thailand
Der Autor
 
Hartmut Laue berichtet seit 13 Jahren auf umdiewelt.