USA - Kanada 2010

Reisezeit: Juni - August 2010  |  von Uschi Agboka

3./4. Tag - Las Vegas, NM - Las Cruces, NM

Ordway - ein gemütlicher kleiner Ort mit einer Dorfkneipe, in der man alle Neuigkeiten erfährt.

Ordway - ein gemütlicher kleiner Ort mit einer Dorfkneipe, in der man alle Neuigkeiten erfährt.

Wir fuhren eine Zeitlang auf dem Santa Fe Trail bis Trinidad.

Wir fuhren eine Zeitlang auf dem Santa Fe Trail bis Trinidad.

Capulin Volcano NM - Blick vom Vulkan in die umliegende Landschaft.

Capulin Volcano NM - Blick vom Vulkan in die umliegende Landschaft.

Las Vegas (New Mexico) - schönes altes Hotel in der historischen Altstadt. Der Ort war eine wichtige Station des früheren Santa Fe Trails. Las Vegas liegt am Fuß der Sangre de Cristo Mountains.

Las Vegas (New Mexico) - schönes altes Hotel in der historischen Altstadt. Der Ort war eine wichtige Station des früheren Santa Fe Trails. Las Vegas liegt am Fuß der Sangre de Cristo Mountains.

Capulin Volcano NM - Salinas Pueblo MIssions NM

Dienstag, 15. Juni 2010 3. Tag Las Vegas, New Mexico

Nach einem guten Frühstück, starten wir um 8 Uhr, mit einem Ta-chostand von 5.648 Meilen. Zunächst geht es Richtung Walsenburg. Wir meiden Denver, denn dort hat es sehr viel Verkehr. Wir fahren bis Ordway. 218 Meilen durch Farmland und große Ranch-Gebiete. Am Horizont sehen wir die schneebedeckten Rocky Mountains. Obwohl schon so oft gesehen, ist es immer wieder faszinierend. Nur hin und wieder erblickt man ein Haus. Manchmal sehen wir die Kühe im Gänsemarsch einher marschieren. Seit Jahren frage ich mich, warum sie das tun! In Ordway, einem kleinen gemütlichen Ort, trinken wir in der Dorfkneipe Kaffee und tratschen mit den Wirtsleuten. Das gefällt mir besonders auf unseren Reisen, die Kommunikation mit den Menschen. Auf der weiteren Fahrt sehen wir einen jungen Fuchs, der auf der Pirsch ist und viele Antilopen. Das Motorrad läuft hervorragend. Rolf ist zufrieden. Das Wetter ist ideal zum Fahren, 24 Grad. So können wir den ersten Tag mit dem neuen Motorrad richtig genießen. Die Fahrt führt über den Natural Historical Trail / Santa Fe Trail bis Trinidad. Dort tanken wir. Landschaftlich ist die Strecke wunderschön, kaum Verkehr, aber sehr windig. Gegen 15.10 Uhr kommen wir nach New Mexico. Wir fahren über den Raton-Pass, 2.388 m, dessen Steigungen besonders hoch sind. Wir erreichen Capulin Volcano National Monument. Es ist schon spät, um 17 Uhr müssen wir den Park wieder verlassen. Rolf geht allein auf die Spitze des Vulkans, ich hab Rücken- und Poschmerzen. Es waren heute mehr als 8 Std. auf dem Motorrad, ein bisschen viel, da wir kaum Pause gemacht haben. Capulin Volcano NM (2.494 m) entstand vor 60.000 Jahren durch Hunderte von Explosionen, wobei Felsen weit in die Luft gesprengt wurden, welche dann erkalteten und einen Kegel bauten, fast so hoch wie das Empire State Building. Der Krater selbst ist 400 m tief. Vom Capulin Vulkan hat man eine phantastische Sicht auf ferne schneebedeckte Berge und Teile von New Mexico, Oklahoma, Texas und Colorado. In den Wäldern, die den Vulkan umgeben, leben Hirsche, wilde Truthähne, Bären und andere Wildtiere. Im Visitor-Center wird man wie überall hier in den USA gut mit Informationen versorgt und die Ranger geben gerne auf Fragen Antworten und Erklärungen. Bei der Abfahrt von dem schönen Ort, der nicht von vielen Touristen besucht wird, springen uns einige Rehe fast vor das Motorrad. Rolf kennt das schon und fährt ziemlich langsam. Wir sehen auch eine große Anzahl von Purgatoire-Antilopen, einige haben wunderschöne Geweihe. Das Hotel, welches wir zum Übernachten ausgesucht hatten, gefällt mir nicht besonders. So fahren wir weiter bis Springer, kein Hotel ist da zu finden und so müssen wir weiter bis Las Vegas, eine wichtige Station des früheren Santa Fe Trails. Hier findet man eine gut erhaltene historische Altstadt. Las Vegas, NM, liegt am Fuß der Sangre de Cristo Mountains. Der Film "Vampires" wurde hier gedreht. Es ist 20 Uhr, wir sind 533 Meilen = 858 km in 12 Std. gefahren, was ganz schön happig war. Im Days Inn finden wir Zimmer im 1. Stock. Schnell gebadet (die Wasserhähne waren mal wieder vertauscht!) und im Zimmer gegessen. Um 21.30 Uhr liegen wir im Bett, todmüde.

Mittwoch, 16. Juni 2010 4. Tag Las Cruces, New Mexico

6.30 Uhr werden wir schon wach. Wir lassen es langsam angehen. Das Frühstück in diesem Days Inn ist sehr gut, es gibt zusätzlich Waffeln, Rolf genießt das. Nach dem Frühstück muss Rolf das Motorrad wieder beladen, was zurzeit noch in der Erprobungsphase ist. Das neue Motorrad hat ein anderes Gepäckrack und unser Gepäck ist auch anders. So experimentiert Rolf, bis er die optimale Art der Beladung gefunden hat. Um 8.30 Uhr fahren wir los. Unser Endziel heute ist Las Cruces, wo wir zwei Tage bleiben wollen. David und Elina, die Besitzer des Americas Best Value Inn, erwarten uns. Wir stehen mit ihnen seit Jahren in Email-Kontakt. Doch zunächst geht es in die historische Altstadt von Las Vegas, die im 16. Jh. von den Spaniern gegründet wurde. Doch Funde zeigen, dass der Ort schon vor Jahrtausenden von den Indianern besiedelt war. Es gibt einen schönen Platz, mit schattigen Bäumen, umsäumt von kleinen Geschäften und dem wunderschönen alten Plaza Hotel. Rolf lädt das Motorrad nochmals auf eine andere Weise. Irgendwie ist er noch nicht zufrieden. Unsere Tour führt uns dann durch die San Miguel / Sangre de Cristo Mountains, eine herrliche Strecke. Sangre de Cristo (Das Blut Christi) ist eine zu den Rocky Mountains gehörende Bergkette, sechs Berggipfel sind über 3.962 m hoch. Hier finden sich alpine Seen und Tundra-Regionen, riesige Kiefern- und Fichtenwälder, Grasebenen und Feuchtgebiete mit einer Vielzahl von Pflanzen und Tieren. Wir kommen auf eine unendlich erscheinende Hochebene, übersät mit pink- und gelbblühenden Kakteen. Die Luft ist erfüllt von dem Zirpen der Grillen. Rolf denkt zuerst, seine Reifen verlieren Luft! Die Landschaft wechselt, ca. 2 m hohe Sträucher / Bäume, durchzogen von blühenden Kakteen. So kommen wir nach Vaughn. Und hier ist die Landschaft total anders: Nur noch verbranntes Gras und Sagebrush. Die Gegend vermittelt ein Gefühl von Freiheit und unendlicher Weite. Wasserpause in Encino im Schatten, es ist sehr warm geworden. Und weiter geht die Fahrt. Zu beiden Seiten der Straße nur verdorrtes Gras, hin und wieder mal eine Kuh, die verloren aussieht in der Weite des Landes. An einem Salzsee - Laguna del Perro - machen wir Siesta im Schatten. Es ist heiß! Auf unserer Weiterfahrt sehen wir noch einen anderen großen Salzsee. In Mountainair muss erst einmal getankt werden, wir fahren mit dem letzten Tropfen Benzin. Dann geht es zum Visitor Center für das Salinas Pueblo Missions National Monument. Wir bekommen einige Informationen und kaufen zwei Pins. Inzwischen ist es mordsmäßig heiß, wenn der starke Wind nicht wäre, könnte man es kaum aushalten. Rolf macht das ja nichts aus, nur mir. Wir fahren zu den Abo-Ruinen. Von den drei erhaltenen Pueblos ist Abo das älteste, es geht bis 1100 zurück. Der Bau liegt am Fuß des Manzano Mountains an einem Bach. In unmittelbarer Nähe des Dorfes entspringen mehrere Quellen, von denen aber heute nur noch eine Wasser führt. In Abo wurde die Kirche San Gregorio de Abo um 1620 von Pueblo-Indianern, unter Anleitung eines Franziskaner-Mönches, erbaut. Mitte der 1660er Jahre setzten Unruhen in den Pueblos ein, ausgelöst durch eine langandauernde Dürrephase. Das Pueblo Abo bestand bis 1673. Erst ab 1800 siedelten sich wieder Spanier im Salinas Becken an. Aber die Orte waren der ständigen Bedrohung durch die Prärie-Indianer ausgesetzt, weshalb sie nach und nach wieder aufgegeben wurden. 1865 wurde Abo durch eine einzelne Farmerfamilie noch einmal besiedelt. Die Ruinen sind gut erhalten und die uns übergebenen Informationen beantworten alle Fragen. Ein einsamer Ranger in seiner kleinen Station freut sich über einen Plausch mit mir und Rolf hat eine längere Unterhaltung mit einer Frau aus Santa Fe, die mit ihrer Tochter die Ruinen besichtigt. Wir sind hier sonst ganz allein. Von Salinas aus geht es nun über die Interstate 25 gen Süden. Links von der Autobahn befindet sich ein riesiges Raketentestgelände. Es weht ein heißer starker Wind, der uns fast von der Straße bläst. Wir machen zweimal Trinkpause. Gegen 18.30 Uhr erreichen wir Las Cruces, NM, nach 387 Meilen = 623 km und das bei mörderischer Hitze. Elina im Americas Best Value erwartet uns schon und versorgt uns erst einmal mit kühlem Wasser. Rolf werkelt am Motorrad herum, während ich alles auspacke, denn wir bleiben zwei Tage in dem schönen Hotel. Wir haben wieder ein großes gemütliches Zimmer, zum Garten gelegen. Baden, Duschen und Waschen stehen als nächstes auf dem Programm, ehe wir um 20 Uhr in Elinas wunderschönem Garten sitzen und essen. Sie hat uns frisches Gemüse und Chips gebracht, wir selbst haben noch einige Reste von unseren Lebensmitteln, dazu gibt es alkoholfreies Bier mit Eis. Erst um 22.30 Uhr gehen wir schlafen. Elinas Garten ist eine grüne Oase in der lauten heißen Stadt Las Cruces. Seit unserem ersten Besuch 2008 sind die Pflanzen und Kakteen mächtig gewachsen. Elina hat inzwischen eine Auszeichnung für den schönen Garten, der viel Arbeit macht, bekommen.

Wüstenlandschaft auf dem Weg zum Salinas Pueblo Missions NM

Wüstenlandschaft auf dem Weg zum Salinas Pueblo Missions NM

Blühende Kakteen am Wegesrand

Blühende Kakteen am Wegesrand

"Laguna del Perro" - ein Salzsee in der Wüstenlandschaft auf dem Weg nach Mountainair.

"Laguna del Perro" - ein Salzsee in der Wüstenlandschaft auf dem Weg nach Mountainair.

Abo-Ruinen - Teil des Salinas Pueblo Missions NM

Abo-Ruinen - Teil des Salinas Pueblo Missions NM

So sah das Pueblo früher aus.

So sah das Pueblo früher aus.

Las Cruces, NM - Americas Best Value - Kakteengarten im Innenhof.

Las Cruces, NM - Americas Best Value - Kakteengarten im Innenhof.

© Uschi Agboka, 2010
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Eine Reise mit dem Motorrad zwei Monate durch den Westen der USA und Kanada - British Columbia und Alberta.
Details:
Aufbruch: 13.06.2010
Dauer: 9 Wochen
Heimkehr: 14.08.2010
Reiseziele: Vereinigte Staaten
Kanada
Der Autor
 
Uschi Agboka berichtet seit 17 Jahren auf umdiewelt.
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