Neuseeland 2011

Reisezeit: Januar - März 2011  |  von Silke Mahl

42.-46. Tag 14.02.-18.02.11

Bis 10 Uhr schlaf ich mich aus an diesem morgen. Die Party letzte Nacht und eine erkaeltung beuteln mich etwas und ich bin trotz langem schlafen immer noch k o. Mit Hilfe der netten Dame an der Rezeption buche ich einen uebernachtungs Ausflug in den Doubtful Sound. Dann geh ich einen Spaziergang im kompakten Stadtkern machen und geh noch in den Botanischen Garten der sich durchaus sehen lassen kann. Eine huebsche Parkanlage,auf einer Bank unter einem Baum mach ichs mir in der Sonne gemuetlich und schlaf prompt ein. Mit einem riesen Hunger wach ich nach einer guten Stunde auf und mach mich auf den Weg zurueck in die Stadt um zu "Fergburger" zu gehen. Hier soll es die besten Burger in Queenstown,ach was, in ganz Neuseeland, geben. Fuer 10 Dollar gekomme ich einen tellergrossen fausthohen Burger!Wahnsinn was ein riesen Teil. Ich brauch fuer den Rest des Tages nichts mehr zu esse so satt bin ich. Kugelrund geh ich zurueck ins Hostel und schau mir mit einigen noch einen Film an.

Heute fuehl ich mich wieder etwas besser,bin allerdings nervoes weil ich heute nach Te Anau trampen werde und bin sehr gespannt ob das alles gut klappt. Die Busse dort hin sind unverschaemt teuer.170 km sind zu bewaeltigen.
Wow, ich stehe keine 3 Minuten an der Strasse in Queenstown und schon sitz ich bei einem Englaender im Auto der auf dem Weg zur Arbeit ist. Er schmeisst mich auf halber Strecke raus und dann steh irgendwo in der Einoede und warte. Es vergehen manchmal fast 10 Minuten ohne das ein Auto an mir vorbei faehrt, die Sonne knallt und nach 1 Stunde steh ich immer noch da. Es ist halb 1 und ich bin etwas frustriert, wenn ich um 3 immer noch hier stehe werde ich wieder zurueck nach Queenstown trampen um evtl ein andere Moeglichkeit zu finden oder alles zu Canceln, in die Richtung sind mehr Autos unterwegs. Dann, endlich, haelt ein schicker Roter Wagen mit, ich glaub es kaum, einem Deutschen Paar darin die auch nach Te Anau gehen. Nach fast 1,5 Stunden warten komm ich endlich weiter.

Der Ort selbst ist klein und es gibt hier nicht viel ausser einer herrlichen Landschaft in der ich mir die Fuesse vertrete. Te Anau liegt auch an einem See,der tiefste in NZ,400 Meer tief. Auf dem Wasser sind Boote und Jetboats unterwegs. Insgesamt herrscht hier eine sehr ruhige Atmosphaere und die Ufer des Sees laden zum relaxen ein. Mein Hostel gehoert Rosie und man teilt hier alles mit der Familie des Hauses. Die Gaeste benutzten Rosies Kueche und das Wohnzimmer und sogar die Badezimmer! Ein Urgemuetlicher Ort zum Wohlfuehlen!

Am Mittwochmorgen kommt mich Mandy im Hostel abholen und faehrt mich in den naechsten Ort wo ich mit einem Boot ueber einen See fahre um dann wieder in einen Bus zu steigen der mich in die Gewaesser des Doubtful Sound bringt wo ein kleines Boot auf mich wartet auf dem ich ueber Nacht bleiben werde. Unterwegs lerne ich die restlichen Teilnehmer kennen, die alle meine Eltern sein koennten aber super lustig drauf sind. Amis, Hollaender und Schweden sind vertreten, wir sind insgesamt zu zehnt Plus die Crew bestehend aus 4 Personen. Um 11 Uhr legen wir ab und beginnen eine Reise ins Paradies! Das Wasser ist Pechschwarz, hohe Berge umgeben mich die mit dem dichtesten gruensten Wald bewachsen sind den ich je gesehen habe. Immer wieder fallen sie steil ab und ich hoere Wasser rauschen und kann manch einen Wasserfall sehen. Wir fahren weiter den Doubtful Sound entlang, die Wolken vom Morgen sind verschwunden und die Sonne scheint. Dann machen wir an einer Art Boje halt und ziehen ein Seil aus dem Wasser das scheinbar weit runter bis auf den Grund geht. Auf einmal wird es sehr schwer das Seil weiter noch oben zu ziehen und ich vermute das etwas an dem Seil haengt. 3 Maenner ziehen einen Kaefig, eine Falle, vom Grund hoch in dem Hummer sind, ein Teil unseres Dinners! Der etwas 80 cm lange Hai der in die Falle ging muss noch fuer einige Fotos herhalten bevor er wieder ins Wasser zurueck darf. An einer anderen Stelle in einer weiteren Falle sind noch ein 3 Hummer darin. Wir behalten 5 an Bord die anderen duerfen weiter Leben. In NZ ist es verboten Hummer oder Schalentiere in kochendem Wasser zu toeten, hier werden sie in Sueswasser ertraenkt, schrecklich, denn es dauert 10 Minuten bis sie nicht mehr zappeln.

Dann gehts weiter raus aus dem Sound, das Wasser wird unruhiger und der Wind kaelter, wir kommen in die Tasman See. Hier koennen wir eine Seehundkolonie auf einem Felsen beobachetn, viele Babys sind dabei. Ein kleines Stueck weiter duerfen wir noch fischen um das Abendessen zu verfollstaendigen. Blue Cod, ein blauer Kabeljau gibt es hier reichlich, es ist aber auch immer wieder ein kleiner Hai an der Angel, sie duerfen alle wieder ins Meer, sie sind giftig fuer den Mensch sagt der Skipper.
Zurueck in den waermeren Gewaessern des Sounds gehen wir vor Anker und paddeln mit den Kayaks am Ufer entlang, die Sandflies fressen mich voermlich auf! Das Wasser ist nicht wiklich kalt, gerade noch ok zum schwimmen. Ich krabbel wieder auf Boot zurueck und geh auf die Helicopter Pattform, etwas 4-5 Meter ueber dem Wasser und springte mit anlauf und mortz Gebruell ins Wasser. Ich wiederhol das ganze noch 2 mal dann hab ich genug. Nach einer heissen Dusche ist das Abendessen fertig. Eine Gemuesesuppe macht den Anfang und dann hab ich doch tatsaechlich einen halben Hummer auf meinem Teller liegen! Einen ganzen halben Hummer! LECKER!!!!!!! Ich bin danach eigentlich schon satt aber der Kabeljau kommt ja auch noch! Er wird mit fantastischem Gemuese seviert und ich hab das Gefuehl ich platze wenn ich noch was essen muss. Es ist mittlerweile fast Nacht geworden, die Sonne geht unter, der Skipper bittet uns nochmal aufs obere Deck um die Sicht zu geniessen. Der Mond steht schon fast voll, gross und Hell am Himmel waehrend auf der anderen Seite die Sonne hinter den Bergen verschwindet, ein tolles Licht entsteht. Dann, um 10 Uhr gibts tatsaechlich noch Nachtisch. Ein warmer Schokomuffin in warmer Karamelsauce...... . . . . . . . .! Himmel ist das lecker! Ich hab danach einen klebrigen Mund, will aber nichts trinken um den Geschmack nicht zu verlieren.

Um halb 12 verzieh ich mich in meine Kabine auf dem oberen Deck, unter den Sternen, mit eigener Toilette ganz fuer mich alleine! Ich geniese mein Glueck mit einem Bier und schaue von meinem Bett aus in den Sternenhimmel!

Der morgen beginnt frueh, um 7 schmeisst der Skipper den Motor des Boots an und es ist vorbei mit der Ruhe. Der Himmel ist mit dichten Wolken bedeckt, ich gehe runter zum fruehstuecken. Toast, Eier Muesli, Flakes....alles was das Herz begehert steht auf dem Tisch. Waehrendessen fahren wir langsam wieder in die richtung des Ausgangspunktes, auf einmal kommt der Skipper zu uns gelaufen und sagt: " Schnell, geht schnell hoch! Da draussen sind Delphine!"
Wie von der Tarantel gestochen sprinten wir nach oben um besser zu sehen und koennen eine grosse Gruppe Delphine am Ufer ausmachen, die gemuetlich daher schwimmen und scheinbar gar nicht in Eile sind. Sie kommen hier her um ihre Jungen zu saeugen, deswegen koennen wir nicht wirklich nahe ran, aber es sind so viele das es eigentlich auch nichts macht denn man kann sie dadurch gut sehen. Der Himmel klart immer mehr auf und ich mach hunderte Fotos von der tollen Sicht und des Lichts. Ich kann ganz oben vor mir einen riesigen Berg ausmachen dessen Fuss in Wolken verschwindet bevor er kurz ueber dem Wasser wieder aus der Wolke auftaucht. Dann ist auch schon das Ende dieses Tripps gekommen und ich lass das Paradies hinter mir.
Zurueck bei Rosie erzaehle ich ihr begeistert wie schoen es war. Spaeter geniesse ich noch ein Eis am See, abends gesell ich mich zu den anderen im Hostel dazu und wir verbringen einen netten Abend in einigen Nationalitaetn der Welt.

Ich sehe zu das ich um 10 auf der Strasse stehe um wieder zurueck nach Queentstown zu trampen. Ich hab wieder Glueck, ein aelteres Ehepar aus Schottland haelt kurze Zeit spaeter an, sie koennen mich wieder die haelfte der Strecke mit nehmen, ich hab Probleme sie zu verstehen, dieses Schottische Englisch ist seltsam. Sie versteh ich halbwegs aber bei ihm hab ich keine Chance und sie wiederholt alles was er sagt damit ich es hoffentlich verstehe. Immer laecheln und Nicken! Die naechste mitfahrgelegenheit ist eine Neuseelaenderin, sie ist unglaublich nett, aber sie redet permanent davon das ihre Gebete erhoert worden sind und sie mich und meine Reise in ihre Gebete einschliessen wird. Zum Abschied gibt sie mir noch einen Flyer mit der Aufschrifft " der Herr ist mein Hirte".......ich bin froh als ich mich verabschieden kann.
Ich geh spater noch ins Kino, sonst mach ich an diesem Tag nichts mehr. Ich hab soviel hier zu schreiben.

© Silke Mahl, 2011
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Die Reise
 
Worum geht's?:
2 Monate NZ , danach 1 Monate Japan
Details:
Aufbruch: 04.01.2011
Dauer: 12 Wochen
Heimkehr: 29.03.2011
Reiseziele: Neuseeland
Der Autor
 
Silke Mahl berichtet seit 13 Jahren auf umdiewelt.