Neuseeland 2011

Reisezeit: Januar - März 2011  |  von Silke Mahl

35.-41. Tag 07.02.-13.02.11

Nachdem es gestern ja mit Souveniers kaufen nicht geklappt hat starte ich heute einen neuen Versuch und werde auch fuendig. Ich finde einen weiteren Hippiladen und eines der genialsten Schmuckgeschaefte die ich je gesehen habe. Es ist ein kleines Laedchen und man bekommt hier alles um Ketten und Ohringe usw selbst zu machen. In Regalen an der Wand stehen bis unter die Decke gestapelt kleine Dosen mit allerlei Inhalt. Von Perlen in allen Groessen und Formen ueber geschnitzten Knochen bis zu Natuersteinen ,ALLES! Auch das noetige Zubehoer, egal ob man ein Lederband oder einen Garn haben will, dann kommts noch auf den Verschluss an....und und und. Es dauert eine Stunde bis ich so ziehmlich alles auf den etwa 15qm entdeckt habe. Danach schau ich mir noch die Kirche von Nelson an die wie alle anderen die ich NZ gesehen habe nichts besonderes darstellt. Es gibt hier im Ort auch eine Kletterhalle die ich noch ausfindig machen will. Vorher geh ich zurueck zum Hostel um meine Einkaufe ab zu legen. Ich finde jemaden der mit zur Kletterhalle will und ich hab das Glueck das er ueber ein Auto verfuegt, ABER die Kletterhalle hat zu......., an einem Montag! Aus lauter Frust geh ich mir ein riesen Eis mit dicker Scjokosaosse drauf fuer nen Appel und nen Ei kaufen.... . Am Abend versuche ich einen von diesen Wuerflen mit den verschieden bunten Seiten den man drehen muss zu loesen, der Typ der mit zur Kletterhalle gefahren ist weiss wie es funktioniert und zeigt mir einige Zuege und ich bin auf dem richtigen Weg. Ich brauch unbedingt so ei Teil! Danach haben wir noch die Idee dass wir Tischbouldern koennten. Wir schmeissen uns nacheinander Baeuchlinks auf den riesen Esstisch und versuchen unter dem Tisch durch zu klettern ohne den Boden zu beruehren um dann auf der anderen Seite wieder auf den Tisch zu kommen. Super lustige Sache!

Heute nehm ich den Bus richtung Sueden, die naehste Station ist Westport. Ich werde nur eine Nacht hier bleiben weil es nur zur Durchreise dient. Als ich dort ankomme suche ich verzweiflet nach etwas das einem Stadtkern aehnelt. Alles sieht eher nach Industriegebiet aus, der definitiv haesslichste Ort an dem ich je war. Allerdings soll man hier super Surfen koennen und die Sonnenuntergaenge am Strand sind in NZ allerseits bekannt. Also nix wie raus zum Strand, es ist frueher abend und etwas kuehl geworden, am Horizont ziehen Wolken auf. Am Strand erwartet mich tatsaechlich eine super Brandung mit einer Handvoll Surfern im Wasser. Ich schaue Ihnen eine Weile zu und warte auf den Sonnenuntergang, vergeblich. Die Wolken kommen so schnell naeher das es keine Chance auf ein tolles Abendrot gibt. Die Surfer sind schneller weg als ich schauen kann und ich mach mich dann auch vom Acker weils dann auch noch anfaengt zu regnen... .

Lake Manahipuia. Mit dem Bus mit dem ich fahre findet dort heute eine "fancy Dress Party' statt. Ich kauf mir in einem Secondhandladen einen schrecklich haesslichen langen Rock und CrepePapier um irgendwie scheisse aus zu sehen... . Das Motto ist "Freaks". Steelt ja nicht wirklich ein Problem fuer mich dar.
Der See ist ein dunkel blaues Wasser mit herrlicher Temperatur. Einige vom Bus gehen schwimmen, ich leg mich auf die Wiese und doese. Das Hostel was gleichzeitig eine Bar an der Starsse ist wird von einem 87 Jahre alten Mann gefuehrt der uns mit den Worten " How is ist goining you bloody Bastards" begruesst. Der Typ hat einige solcher Sprueche drauf und warnt uns das um 7 das Barbeque beginnt und wir sollen ja puenktlich sein da wir sonst nix kriegen. Es gibt von allem reichlich und ich ess mich Pappdatt!

Die Party gebinnt um 9 und ich seh echt bekloppt aus, so wie Gott sei Dank alle! Es gibt Musik in der Bar, wenn man Gled in die Jukebox schmeisst. So entstehen immer wieder Pausen in denen es keine Musik giebt bis sich jemand erbarmt und wieder fuer Muke sorgt. Ich fuehl mich ein wenig wie auf einem Kindergeburtstag, ueber die haelfte der leute vom Bus ist 20 jahre jung und ausser unserer Gruppe ist sonst niemand da. Die Bar stinkt wie die Hoelle nach....,naja nach Erbrichenem... . Ich unterhalte mich nett mit einer Franzoesin die sich genau so unwohl fuehlt wie ich, wir trinken NZ Bier zusammen und verziehen uns gegen Mitternacht.

Ich bin total geraedert, das Bett war wie eine Haengmatte und die Leuts vom Nachbarzimmer haben ihre Party auf dem Zimmer weitergefuehrt.
Heute gehts zu meinem eigentlichen Ziel, dem Franz Josef Gletscher. Es gibt hier einen kleinen Ort der eigentlich nur da ist um die ganzen Touris zu beherbergen. Ich buche meine Ganztagesgletscherwanderung und geh schlafen. Ich bin so muede das es mir schwer faellt gerade aus zu schauen. Nach einem schoenen Nickerchen geh ich noch einen angenehmen Spaziergang im Wald machen der mich am Gletscherfluss entlang fuehrt. Das Wasser ist Grau und sieht aus wie Zement. Irgendwann dreh ich um weil ich nicht weiss ob ich hier irgendwo wieder raus komme. Es gibt ein kleines Pub auf der anderen Strassenseite des Oertchens, dort ist heute abend Karaoke. Ich geh mit der Franzoesin vom letzetn abend hin und wir singen 'Wonderwall" von Oasis. Es ist der erste Song an dem Abend und das ganze Pub groelt mit als dei ersten Toene beginnen. Ich hoere mir noch einige scheussliche und ein par wenige gute Lieder an und lass mir mein Tui Bier schmecken. Es schmeckt eigentlich wei Limo und nicht wie Bier... .

Ich bin puenktlich um 9 am Treffpunkt fuer den Gletscher, ich werde mit Ausruestung versorgt. Regenjacke und Hose, Stiefel und Steigeisen. Dann faehrt der Bus auch schon zum Fuss des Gletschers. Die ersten Meter sind noch auf Geroell zurueck zu legen. Der Guide, Justin aus Massachusets in den USA, ist ein lustiger kleiner Kautz mit feuerrotem Haar und zeigt uns, als es soweit ist, wie die Steigeisen anzubringen sind. Ich mach andauernd Fotos, die Sicht auf den Gletscher ist Irre. Justin sagt mir dass ich von hier unten nur einen Miniteil des Eis sehen kann. Es dauert ca eine Woche um zu Fuss bis zur haelfte Hoch zu kommen! Wir beginnen mit dem eigentlichen "auf dem Eis laufen" und ich traue den Steigeisen zu beginn ueberhaupt nicht und bewege mich sehr Vorsichtig. Immer wieder muessen wir stehen bleiben weil Justin die Lage checkt und mit einer Art Axt Stufen ins Eis schlaegt damit wir Laien es einfacher haben. Dann sagt er uns das wir jetzt zu seinem Lieblingteil kommen. Es haette 6 Wochen gedauert bis Berfuehrer diesen Weg begehbar gemacht haetten. Er fuehrt mich Steil in eine Gletscherspalte hinein. Es wird immer enger bis ich mich irgendwann nur noch im Gaensemarsch zwischen dem Eis durch schieben kann. Die Eiswaende ragen ca 30 Meter an der tiefsten/hoehsten Stelle in den Himmel und ganz unten quetscht sich meine Gruppe voller Freude zwischen nassen, tauenden Eisplatten durch. Justin ist genau so sehr begeistert wie wir! Immer weiter kommen wir nach oben in den Gletscher und es wird auch immer kaelter. Wir haben alle kurze Hosen an, einschliesslich Justin, aber es nicht so als dass jemand friert. Es ist nur krzfriestig wenn man in einer Spalte lauft sehr kalt, kaum kommt man wieder nach oben ist es wieder ok. Dann haben wir den hoehsten Punkt der Wanderung erreicht, etwa 9 Kilometer vom Fuss entfernt staune ich Baukloetze ueber die Sicht ins Tal. Wir machen kurze Rast und dann muessen wir auch schon wieder absteigen. Wir laufen nicht den gleichen Weg und kommen sehr schenll voran. Aber durch die ganz enge und tiefe Spalte kommen wir nochmal durch! Das ist so ein colles Erlebnis! Nach 7 Stunden auf dem Gletscher bin ich dann aber schon erschoepft und freu mich auf die Dusche! An diesem Abend werde ich nicht alt und fall recht frueh ins Bett.

Um 8 in der Frueh muss ich schon wieder in den Bus steigen um einen Zwischenstopp in Wanaka auf meinem Weg nach Queentown zu machen. Der Bus haelt einige mal an um kurze Walks zu machen und Fotos zu schiessen. Wir fahren zum "Haast Pass" hinauf, der hoechste Pass auf den Suedlichen Alpen in NZ. Die Alpen ziehen sich auf der Suedinsel von Nord nach Sued an der Westkueste entlang. Als wir den Pass ueberquert haben aendert sich sich die Landschaft schlagartig. Die dichten Regenwaelder verschwinden und die Landschaft wird immer karger und Steppenartig. Wir fahren Talwaerts, ich geniesse die Aussicht. Ein rieser See taucht auf, der von hohen Bergen umgeben ist die allen Gruen und Brauntoenen in der Sonne leuchten. Ganz unten im Tal liegt Wanaka, ein 6000 Seelen Ort, das direkt am See liegt; der 4. Groesste See in NZ. Wir erreichen das Ziel am spaeten Nachmittag, es bleibt nich mehr viel Zeit um die Gegend zu erkunden. Ich waere gerne laenger hier geblieben um etwas mehr von dieser schoenen Ecke zu sehen.

Esgeht recht frueh auf ins "Puzzle World". Keine 10 Minuten zu fahren von Wanaka aus ist diese Freizeitattraktion zu finden, hier gibt es ein super Labyrinyth dass man bewaeltigen muss um in die anderen Gebaeude zu kommen. Ich brauch fast 45 Minuten um da durch zu kommen. Danach gibts eine Hologramme in einem Raum zu sehen. Je nach dem von wo aus man drauf schaut, laechelt z.B. Marilyn Monroe oder sie schaut mich ganz ernst an. Dann kommt der Raum mit den "folgenden Gesichtern" Ein Kuppelartiges Gebaeude wo mich Nelson Mandela, Einstein, die Queen und einige andere meine Schritte scheinbar ununterbrochen verfolgen. Dadurch das die Gesichter bis unter die Kuppel reichen kann man hier schon etwas unter Verfolgungswahn leiden! Der fuer mich beste Raum ist ein schraeg stehendes Haus. Man muss steil aufwaerts laufen um rein zu kommen. Hier gibt es einige interresante Sachen zu entdecken. An einer Seite steht ein Billardtisch, scheinbar schraeg nach oben, man kann eine Kugel darauf positionieren und -HUCH- die Kugel rollt Berauf! Ich muss aufpassen das mir nicht schwindelig wird, an einer anderen Wand laeuft Wasser aus einem Hahn und fliesst in in stufenartig angeordeneten Schalen nach oben...... . Ich bin sehr verwirrt und versteh nicht recht wie das geht.

In der Einganshalle sind einige Tische auf denen allemoeglichen Spiele und Puzzel liegen. Man muss Wuerfle zusammen setzten oder Steine in einer Fassung hin und her schieben bis sie an der richtigen Position sind.
Dann gehts weiter nach Queentstown, nur etwa 100 Kilometer entfernt. Auf dem Weg dort hin gibt es die Moeglichkeit einen Bungee Sprung zu machen. Einige machen es und ich setz mich auf die Aussichtsplattform und schaue und lausche den schreienden Jungs und Maedels zu, die sich von einer Bruecke in einer Schlucht mit einem Fluss, stuerzen. Ich kann das Spektakle von ewas 30 Meter Entfernung aus betrachten und bin froh das ich das nicht machen will!Lieber nochmal Fallschirmspringen!
Queenstown selbst in eine nette Stadt mit vielen Shops, Bars und Cafes. Sie liegt an einem schoenen See, der sogar sowas wie einen Strand hat. Mein Hostel ist ein genau so tolles Ding wie das in Nelson, nur 18 Betten! Super gemuetlich und freundliche Atmosphaere!
Ich treff mich spaeter noch mit einigen Maedels aus dem Bus um den Geburtstag von jemanden zu feiern. Queenstown gilt zu recht als die Partyhauptstadt in NZ. Es ist Sonntag abned, vor jeder Bar stehen Leute die versuchen die Passanten bis Specials zu koedern. Wir gehen in die World Bar wo man Cocktails in Teekannen bestellen kann. Man bekommt kleine Schnapsglaeser grosse Plastikbecher dazu. Die Musik ist zwar nicht so mein Fall, aber die Leute sind alle gut drauf und die Stimmung ist ansteckend. Ein super abend, die Bars haben hier sogar laenger als 1 Uhr nachts auf!

© Silke Mahl, 2011
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Die Reise
 
Worum geht's?:
2 Monate NZ , danach 1 Monate Japan
Details:
Aufbruch: 04.01.2011
Dauer: 12 Wochen
Heimkehr: 29.03.2011
Reiseziele: Neuseeland
Der Autor
 
Silke Mahl berichtet seit 13 Jahren auf umdiewelt.