Andalusien - Mai 2012

Reisezeit: Mai 2012  |  von Andreas Schneidenbach

…und nochmal was mit Tieren!

(Keine Angst, heute blutet niemand, es werden auch keine Menschen verletzt oder Tiere umgebracht!)


Andalusien - Reisetipp #12:

Wer dem Navi blind vertraut ist (trotzdem) niemals ganz verloren.

Wieder einmal war es an der Zeit Adíos zu sagen, am Montag verließen wir Sevilla Richtung Süden.
Das nächste Ziel, gleichzeitig die letzte Station auf unserer Reise heißt Sanlúcar de Barrameda.

Nur dort, am westlichen Ende des Sherry-Dreicks, nur dort ist der Ort wo der herrliche Manzanilla gemacht wird. Der Fino, der aus den gleichen Trauben mit vergleichbarer Herstellung gemacht wird darf bestenfalls als kleiner Luschenbruder des Manzanilla bezeichnet werden. Der Vergleich macht euch sicher!

La Gitana, ein hervorragender Manzanilla aus einer der wenigen Bodegas von Sanlúcar.

La Gitana, ein hervorragender Manzanilla aus einer der wenigen Bodegas von Sanlúcar.

Manzanilla ist EIN Grund warum wir (respektive ich!) dorthin wollen, darüber hinaus beginnt just am Tag unserer Anreise die Fería de la Manzanilla, das große jährliche Fest zu Ehren des trockenen Sherrys, das die ganze Stadt in einen Ausnahmezustand versetzt.

Vorher aber musste die Strecke ab Sevilla bewältigt werden, weil wir Zeit haben nehmen wir den kleinen Umweg über Arcos de la Frontera in Kauf. DAS Paradebeispiel eines andalusischen weißen Dorfes (obwohl es eigentlich eine Stadt ist), deshalb wird dieser Ort auch bei vielen pauschalen Andalusien-Rundreisen angesteuert.

Das Navi weist uns zeitweise den Weg über Nebenstrassen, wir erfreuen uns an der menschenleeren andalusischen Hügellandschaft.

Dann erreichen wir Arcos, erhaben thront die Festung ganz oben auf dem Felsen, umgeben von Kirchen und unzähligen weißen Häusern. Es scheint direkt einem Andalusien-Reiseprospekt entsprungen zu sein!

An diesem Tag ist recht wenig los, es sind auch nur eine Handvoll Touristen unterwegs.
Wir spazieren durch die Gassen zum Aussichtspunkt, der Ausblick ist grandios.

Nach einer kurzen Pause nehmen wir das letzte Wegstück in Angriff. Mein Navi war heute nicht so gut drauf, es hat ein wenig rumgezickt, daher kurvten wir irgendwo zwischen Jerez und Sanlúcar auf einer schmalen Schlaglochpiste in der Pampa herum.
Wir hatten ja Zeit, deshalb war es halb so schlimm. Nur einige Bauern störten wir bei ihrer Arbeit weil sie uns mit ihren Traktoren auf der schmalen Straße Platz machen mussten.

Es führen viele Wege nach Sanlúcar, so also auch die Schlaglochpistennebenstraße auf welcher wir gefahren sind...

Unser Apartment in Sanlúcar jedoch fanden wir (fast) auf Anhieb, die freundliche Reiseagentin Beatríz hat uns direkt vor der Tür erwartet. Sie versorgte uns gleich nach der Wohnungsbesichtigung mit jeder Menge Anregungen und Tipps um einen zweiwöchigen Urlaub hier ohne Langeweile zu verbringen, leider bleiben uns nur noch 3 Nächte...

Ein fixer Programmpunkt jedenfalls, einer Empfehlung des Spanienforums folgend, ist das Acampo Abierto. Es handelt sich hierbei um eine Kampfstierzucht von Alvaro Domeq in der Nähe von Medina Sidonia.
Mehrmals wöchentlich werden Vorführungen für Besucher abgehalten, damit soll den Besuchern die beinahe schon heilige Tradition der Kampfstierzucht in Andalusien nähergebracht werden.

Die Hirten auf ihren Pferden

Die Hirten auf ihren Pferden

Wir bekommen einen Einblick in diese hohe Kunst der Stier-, dazu auch der Pferdezucht, sowohl in der Jetztzeit wie auch aus historischer Sicht.

Zuchtkühe und Kälber

Zuchtkühe und Kälber

Abgerundet wird das Ganze durch kleine Vorführungen der ländlichen Pferdedressur, der Doma Vaquera.

Das Ende des Programms, gleichzeitig Highlight der Show bildet der Einlauf der ausgewachsenen Kampfstiere. Ein erhabenes Spektakel, alleine durch die schiere Masse und Kraft der Tiere!

Ein lohnenswerter Besuch, wärmstens zu empfehlen für jeden der auch an Hintergrundinfos zum andalusischen "Way of Life", zu dem die Stiere und Pferde einfach dazugehören, interessiert ist.

Noch eine gute Nachricht: Die große Hitzewelle ist endlich vorbei, die Temperaturen gehen zurück auf andalusisches Mai-Normalmaß, so um die 25°.


"Wer sehr alt werden will,
muss beizeiten damit anfangen"

aus Spanien

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Die Reise
 
Worum geht's?:
Flamenco, Fiestas und Tausendundeine Nacht im Okzident
Details:
Aufbruch: 05.05.2012
Dauer: 14 Tage
Heimkehr: 18.05.2012
Reiseziele: Spanien
Der Autor
 
Andreas Schneidenbach berichtet seit 16 Jahren auf umdiewelt.