Andalusien - Mai 2012

Reisezeit: Mai 2012  |  von Andreas Schneidenbach

Andalusien pur!


Andalusien - Reisetipp #7:

Selbst der beste Reiseführer kann dich nicht auf die eine oder andere Überraschung vorbereiten!

Es hieß Abschied nehmen aus Granada, ein letztes Frühstück im Sulayir, in der Tapas-Bar unseres Gastgebers, verbunden mit ein paar netten Worten zum Abschied.
Ich möchte gar nicht wissen was ich da auf Spanisch zusammenbrabbel. José Luís, unser Gastgeber, macht jedenfalls - genauso wie alle anderen Spanier mit denen wir bis dato Kontakt hatten - gute Miene zum bösen Spiel, lächelt und versucht meine kryptischen Worte bestmöglich zu deuten...

Unser Tagesziel war Córdoba. Nichts hat diese Stadt zu tun mit dem von uns Österreichern oft beschworenen "Wunder von Córdoba" doch dazu später mehr.

Zuerst machten wir auf dem Weg dorthin im Städtchen Priego de Córdoba Rast. Im Info-Büro am Rathausplatz wurden wir vom freundlichsten Infobeamten ever zuerst über "seine" Stadt aufgeklärt, danach über alle sehenswerten Ziele in der näheren Umgebung.
Dann wurden wir auch noch mit Prospekten, Tipps und Infos über alle unsere weiteren Etappen bis zum letzten Urlaubstag versorgt - der gute Mann wollte uns fast gar nicht mehr gehen lassen!

Jedenfalls, Priego de Córdoba ist allenfalls einen Abstecher wert. Die Stadt hat einiges mehr zu bieten als freundliche und kompetente Beamte!

Ob ihres Wasserreichtums wird Priego de Córdoba auch "Stadt der Brunnen" genannt. In Andalusien ein besonders kostbares Gut!

Im kleinen Altstadtviertel der Stadt (diesmal zu Fuß und nicht mit dem Auto erkundet!) erfreuen wir uns an den liebevoll geschmückten Fassaden, den Balcones, genauso wie am Ausblick übers Land.

Hier und in weitem Umkreis prägen die in Reih und Glied wachsenden Olivenbäume die Landschaft, man meint beinahe dass die Menschen sich hier von nichts anderem ernähren mögen.

Viele andere historische Sehenswürdigkeiten des Ortes müssen links liegen bleiben, denn wir müssen dann!
Und zwar wollen wir unbedingt noch Zuheros, ein Bergdörfchen in den Sierras Subbéticas, ansteuern. Anziehend für uns zum einen wegen der auf einem Felsen thronenden maurischen Burg, zum anderen soll hier ein schöner Wanderweg rund um den Ort führen.

Die Burg ist da, auch der Wanderweg - von der Begehung desselben müssen wir aber wegen der Nachmittagstemperaturen jenseits der 35°C absehen...

Eine Jause am Dorfbrunnen im Schatten eines Baumes muss reichen!

Eine Jause am Dorfbrunnen im Schatten eines Baumes muss reichen!

Es sind dann noch einige Kilometer nach Córdoba zu fahren, die Anfahrtsbeschreibung zu unserem Apartment in der Altstadt wird, genauso wie vor 3 Tagen jene von Granada, minutiös befolgt.
Diesmal aber trafen wir direkt hin, nur einmal mussten wir nach dem Weg fragen. Da standen wir aber praktisch schon vor der Haustür an der Tierra Andaluza, nette Wohnung an einem ruhigen Innenhof neben einer Kirche (Iglesia de schlag mich tot...).

So, jetzt passt auf: Córdoba ist genauso wie Granada ein Ort mit reicher Geschichte, unter anderem war es im 10. Jahrhundert zur Zeit der Kalifen eine der größten Städte der Welt und die hier lebenden Muslime, Juden und Christen kamen (zum Unterschied zur heutigen Zeit) damals friedlich miteinander aus, zumindest eine Zeit lang.
Wie immer kann auch hier Wikipedia mit näheren Informationen dienen

In der Regel besucht man Córdoba hauptsächlich wegen seiner prachtvollen Mezquita, geht eine Runde in der Judería, lässt sich in einem der Restaurants rund um die Mezquita abziehen und fährt dann weiter nach Sevilla oder Granada.

Das wäre allerdings schade, denn hier lässt es sich doch ganz gut aushalten. Mit etwas Glück kommt man vielleicht gerade dann hierher wenn gerade das alljährliche Patio Festival abgehalten wird, was nichts anderes heißt als dass es einen Wettbewerb um den prächtigsten Innenhof der Privathäuser in der Stadt gibt. Diese Patios sind in dieser Zeit für Besucher geöffnet und zugänglich.

Nur einige Beispiele unter vielen, wir jedenfalls staunen nicht schlecht!

Nur einige Beispiele unter vielen, wir jedenfalls staunen nicht schlecht!

Oder es gibt zufällig eine jener pompösen katholischen Prozessionen bei denen eine schwere Marienstatue durch die Gassen geschleppt wird, begleitet von Weihrauch, jeder Menge Gläubigen und Kirchenmusik.

Am Ende könnte es gar sein dass auf einem der vielen Plätze der Stadt eine Fiesta läuft und du eine kleine Flamencodarbietung sehen kannst.

All dies kann dir, lieber Freund, passieren wenn du nach Córdoba kommst!

Es heißt zwar dass die Stadt nicht mit dem mondänen Charme von Sevilla oder der studentischen Unbeschwertheit Granadas konkurrieren kann.
Ich sehe das anders.
Ich mag Córdoba jetzt schon, so viel mehr gibt es hier zu erleben als nur die Mezquita!


"Glück ist, zu bemerken, dass nichts allzu wichtig ist. "

Antonio Gala, spanischer Schriftsteller

Du bist hier : Startseite Europa Spanien Andalusien pur!
Die Reise
 
Worum geht's?:
Flamenco, Fiestas und Tausendundeine Nacht im Okzident
Details:
Aufbruch: 05.05.2012
Dauer: 14 Tage
Heimkehr: 18.05.2012
Reiseziele: Spanien
Der Autor
 
Andreas Schneidenbach berichtet seit 16 Jahren auf umdiewelt.