Südostasien für Greenhorns

Reisezeit: April - Juni 2013  |  von Jörg Przybyla

Zuhause in Klein-Zermatt (Sa Pa)

Anreise

Ab dem Finnegan's Hotel ging es los per Taxi zum Hanoi Bhf. Schnell noch ein paar Infos zur Reise abgeholt, natürlich wurde einem nicht alles gesagt. Paul und Julia aus den Staaten kennengelernt, die das gleiche Ziel haben. Die machen eine 2-tages Wandertour auf den höchsten Berg Vietnams, den Phan-xi-ping.
Im Bhf Hanoi herrscht natürlich Chaos vor. Zum Glück wurde man von zwei der Hotelangestellten eskortiert und zu der Schlafkoje gebracht. Gescheit angeschrieben ist natürlich nix. Gelandet ist man in einer 4er Koje zusammen mit 2 Neuseeländer und 1 Vietnamesen. Die Fahrt ueber Nacht war sehr unruhig und rumpelig, die Schienen scheinen wohl nicht mehr die besten zu sein. Irgendwie fand man doch noch ein paar Std. Schlaf. Um 5 am Morgen klopft es ploetzlich ein paar mal an der Türe: wir sind da! Als ersten stürmen natürlich die Bauernfänger in den Zug um einen davon zu überzeugen, nur bei ihnen im Minibus mitzufahren.
Tatsächlich hat das Hotel das schon organisiert und es steht zur Abholung einer mit Namensschildchen am Ausgang. Wir sind erst in Lao Chia, 38km weg vom Ziel, der Endstation der Bahnlinie. Es geht per Minibus 1 Std weiter nach Sa Pa. Das Hotel freilich, die Sa Pa Lodge ist wirklich ausgezeichnet mit ganz tollen, neuen Zimmern! Dass man um 6h in der Früh noch etwas auf das Frühstück warten musste, ist hingegen verzeihlich. So kann man sich mit Paul und Julia zusamen mit Quatschen die Zeit vertrieben.

Der Touristenspaziergang in Klein-Zermatt

Ein kurzer Rundgang durch Sa Pa bescherte einem gleich neue North Face Trekkingschuhe. Eigentlich wollte man noch gar keine kaufen, aber die waren inkl. Socken mit 30 USD so billig, dass man einfach zuschlagen musste.
Überhaupt ist Sa Pa überversorgt mit Outdoor-Läden, die gefälschte Goretex und andere Markenware zu Spottpreisen verhökern. Neue Hotels scheinen auch wie Pilze aus dem Boden zu schiessen und Massagesalons gibt's an jeder Ecke. Somit hat die ganze Touristenkulisse hier den Anschein wie ein vietnamesisches Zermatt. Echte Backpacker, wie man später erfahren hat, meiden Sa Pa und gehen mit lokalen Bussen weiter westlich in die Lao Cai Provinz.

Mit Diego, einem lustigen Guide ging es nach Cat-Cat, einem kleinen Dorf in der Nähe eines Wasserfalls. Schon den Hinweg säumten touristische Souvenierbuden. Wenn es die gerade nicht gab, wurde man von einheimischen Frauen begleitet, die irgendwelche Handarbeiten verkaufen wollten. Der Weg war auch ziemlich begangen. So kam man bald, sozusagen Ellbogen an Ellbogen, ins Gespraech mit anderen Nationen. Zudem waren in unserer kleinen Gruppe 5 malaysische Chicks, teilweise in Flipflops, die ziemlich rumtrödelten. Dann noch ein älteres Päärchen aus Kanada und ein Mädel aus FR. Der Wasserfall ganz unten hingegen war zwar nix besonderes aber zumindest ganz nett. Ausserdem wurden in einem kleinen Saal nette Volkstänze aufgeführt. Der Rueckweg war eher etwas zaeh mit den Flipflop-Tussies im Schlepptau. Dafuer entschaedigt in Sa Pa ein sehr gutes Mittagessen fuer die kleinen Unannehmlichkeiten.

Der 'Wanderweg' geht direkt an Touristenbuden vorbei

Der 'Wanderweg' geht direkt an Touristenbuden vorbei

Die Landschaft ist trotzdem schoen

Die Landschaft ist trotzdem schoen

Frisch gepresster Zuckerrohrsaft schmeckt gar nicht so schlecht!

Frisch gepresster Zuckerrohrsaft schmeckt gar nicht so schlecht!

Trekking für Extrembergsteiger

Na ja, die Überschrift ist nicht ganz ernst gemeint. Die Trekkingtour am nächsten Täg führt hauptsächlich auf schmalen Betonwegen durch 3 Dörfer. Schon am Anfang des Weges wird man von einer Horde traditionell bekleideter Dorffrauen gemustert und "auserwählt". Jedem Touristen werden 2 Ladies zugeteilt, die einen sodann den ganzen Weg begleiten werden. Ziel ist es, das Englisch aufzupolieren und am Ende mit dem wandelnden Geldbeutel "Business" zu machen. Um Missverständnisse bei manchen zu fantasievollen Lesern zu vermeiden: Business heißt hier kleine Handarbeitswaren zu verkaufen! Abgesehen sind diese wandelnde Meter (viel grösser sind die wirklich nicht) sehr nett und wollen nur ein bisschen Smalltalk machen.
Die Tour wird später zum Glück etwas alpiner und man läuft über matschige Trampelpfade an tollen Reisterrassen vorbei und durch Bambuswälder.

Die Reisterrassen sind genau so wie im Werbeprospekt

Die Reisterrassen sind genau so wie im Werbeprospekt

Alleine schon der Ausblick von meinem Hotelzimmer aus ist wunderschön. Die höchsten Berge im Hintergrund sind um die 3000m!

Alleine schon der Ausblick von meinem Hotelzimmer aus ist wunderschön. Die höchsten Berge im Hintergrund sind um die 3000m!

© Jörg Przybyla, 2013
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Thailand, Vietnam, Kambodscha, Laos... in 3 Monaten. Ist das möglich für ein Asien-Greenhorn oder vielleicht doch etwas zu überambitioniert? Wir werden sehen... :-)
Details:
Aufbruch: 02.04.2013
Dauer: 13 Wochen
Heimkehr: 30.06.2013
Reiseziele: Thailand
Vietnam
Kambodscha
Laos
Der Autor
 
Jörg Przybyla berichtet seit 11 Jahren auf umdiewelt.
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