Ruhrgebiet - unterschätztes Reisegebiet

Reisezeit: September / Oktober 2014  |  von Herbert S.

Bergarbeitersiedlungen: Siedlung Teutoburgia - Herne

Im Stadteil Herne-Börnig entstand aus Anlaß des Beginns der Kohleförderung auf der (neuen) Zeche Teutoburga (1911) zwischen 1909 und 1923 die zughörige Bergarbeitersiedlung Teutoburgia.

charakteristisch für diese Siedlung sind die geschwungenen Straßenzüge

charakteristisch für diese Siedlung sind die geschwungenen Straßenzüge

Es entstand eine Siedlung mit allen Gestaltungselementen einer typischen Gartenstadt.

Auf vier Grundtypen aufbauend, realisierte der Architekt insgesamt 21 verschiedene Hausentwürfe.

Doppelhäuser - heute z.T ansprechend modernisiert

Doppelhäuser - heute z.T ansprechend modernisiert

aber noch als einer der vier Grundtypen erkennbar

aber noch als einer der vier Grundtypen erkennbar

Einzelhäuser

Einzelhäuser

Reihenhäuser mit individueller Ausgestaltung

Reihenhäuser mit individueller Ausgestaltung

oder auch ganz einfacher Bauart

oder auch ganz einfacher Bauart

Die unter Denkmalschutz stehende Siedlung, in der etwa 1.400 Menschen wohnen, wurde von 1989 bis 1998 im Rahmen der Internationalen Bauausstellung EmscherPark vorbildlich modernisiert.

Nach nur 14 Jahren stellte die Zeche Teutoburgia die Förderung ein und diente danach der Zeche Erin in Castrop-Rauxel als Wetter-und Seilfahrtschacht. 1984 wurden schließlich nach dem Torhaus auch die übrigen Gebäude bis auf das Schachtgerüst und die Maschinenhalle abgerissen. Auf der Zechenbrache entstand der Kunstwald Teutoburgia.

Das Fördergerüst dieser Zechenanlage wird nach seiner Bauart als „deutsches Strebengerüst" bezeichnet. 1874/75 hatte der Ingenieur Promnitz diese Bauweise entwickelt. Sie besteht aus nur einer Strebe, einem Führungsgerüst und den Seilscheibenträgern, die beide Teile miteinander verbinden. Im Vergleich zu älteren Fördertürmen brachte diese Konstruktion eine einfachere Bauart und damit eine beachtliche Verringerung des Materialaufwandes mit sich. Wegen dieser Vorteile wurde die Bauart des deutschen Strebengerüstes zu der am häufigsten im Ruhrgebiet angewendeten Gerüstform.

Schachtgerüst im Kunstwald

Schachtgerüst im Kunstwald

Die Maschinenhalle wurde mithilfe der NRW-Stiftung in seiner für das Ruhrgebiet typischen Backsteinarchitektur restauriert und so als Beispiel der kulturellen Identität erhalten.

© Herbert S., 2015
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Die Reise
 
Worum geht's?:
regelmäßiger Besuch bei Freunden nördlich des Ruhrgebietes machte uns einzelne Sehenswürdigkeiten schmackhaft - außerdem gibt es dort auch mehrere Sterneköche! Nicht alle Kapitel entstanden auf einer Reise! es könnte eine Fortsetzungsreihe werden!
Details:
Aufbruch: September 2014
Dauer: circa 4 Wochen
Heimkehr: Oktober 2014
Reiseziele: Deutschland
Der Autor
 
Herbert S. berichtet seit 18 Jahren auf umdiewelt.
Reiseberichte von Herbert sind von der umdiewelt-Redaktion als besonders lesenswert ausgezeichnet worden!
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