Südafrika - Das schönste Ende Afrikas

Reisezeit: November / Dezember 2015  |  von Kerstin Reimer

Mpumalanga: Panorama Route Part II

07.11
Panorama Route Part II

Wetter: strahlender Sonnenschein mit 3-4 Schäfchenwolken 32Gräten

Heute also unser zweiter Tag auf der wunderschönen Panorama Route.
Wieder sind wir entgegen aller Erwartungen ( am allerwenigsten unserer eigenen) um 6:00 ausgeschlafen aus dem Bett gesprungen. Den obligaten Morgenkaffee auf der Terrasse getrunken, und schon da, das Gefühl, heute wird es noch heißer als gestern.
Wasserfälle standen auf der To-do-Liste.
Begonnen wurde mit dem Lisbon Fall. Den hatten wir gestern mangels Motivation ausgelassen. Dafür war er heute um 8:00 der Erste. Wir waren sogar noch vor dem 10 Rand- Kassierer da. Leider war die Tageszeit ungünstig gewählt und so hatten wir diesen wirklich schönen Fall im direkten Gegenlicht. Das machte aber nichts. Kurzerhand wurde Andreas mit dem Fotoapparat in die Pampa geschickt, mit dem Auftrag, bloß nicht ohne brauchbares Foto wieder auf zu tauchen.
Die kleine Natural Bridge haben wir quasi im Vorbeifahren auf dem Weg zu den Mac Mac Falls mitgenommen. Schön aber unscheinbar war sie und leicht zu übersehen.
Der Mac Mac Fall hingegen war eindrucksvoll und tatsächlich mehr als nur ein klägliches Rinnsal. Aber wollen wir uns über Rinnsale beschweren? Nein, natürlich nicht. Bedeuten sie doch, dass es nicht ständig wie aus Eimern schüttet.
Weiter ging die Fahrt nach Sabie, denn dort lauerte eine ganze Armada von Wasserfällen. Alle wollten wir uns dann aber doch nicht ansehen, und so haben wir uns die vermeintlich schönsten rausgepickt. Den Sabie Fall haben wir direkt von der Baustellenbrücke aus besichtigt. Schöner Fall, hässliches Drumherum. Von Teergestank und Straßenbaumaschinen begleitet, fiel es schwer den Wasserfall ausreichend zu würdigen. Wunderschön hingegen sind die Straßen, die mit den zur Zeit üppig blühenden lila Jacaranda Bäumen gesäumt sind. Unsere wunderbare Herbergsmutter Lucinda hat uns auch den Spar in Sabie empfohlen, um Lebensmittelvorräte für die nächsten Tage im Kruger Nationalpark einzukaufen. Gesagt getan. Ein großer Parkplatz vor dem Spar lud uns ein, dass Auto abzustellen. Sofort stürzen mindestens zwei wild winkende Menschen in Warnwesten aus den Nichts hervor, bugsieren dich in eine freie Lücke und beteuern nach dem Aussteigen, einen Blick aufs schmucke Mietwägelchen zu haben. Parkuhren auf zwei Beinen. Dieser Service kostet dann die Kleinigkeit von 5 Rand. ( dafür gibt es kein Tier, zu kleine Werteinheit) Aber die Redewendung: "erzähle es der Parkuhr" bekommt eine ganz neue Bedeutung. Der Spar Markt ist riesig und wir kaufen wie üblich zu viel. Mit diversen Tüten kehren wir zurück und die nette Parkuhr kassiert ihren Obolus. Im Service mit inbegriffen, ist das gefahrlose herauswinken aus der Lücke, ein breitet Grinsen und ein "have a nice Day".

Hinter Sabie wartete noch der Lonecreek Wasserfall auf uns. Dieser wurde in Reiseführer als besonders sehenswert beschrieben und aus diesem Grunde, war es der unsere. In der Tat, der Reiseführer hat nicht gelogen und wir fanden nach kurzem Fußmarsch einen wirklich schönen Wasserfall vor. Diesmal schauten wir nicht von oben drauf, sondern von ganz unten nach oben. Ein bisschen Gischt hüllte uns ein, was die inzwischen sehr hohen Temperaturen erträglicher gestaltete.
Nach dem Lonecreek- Fall war meine Sehnsucht nach weiteren Wasserfällen gestillt. Und so einigten wir uns auf den Longtom Pass. Auf dessen fast höchsten Punkt eine sogenannte Long Tom Kanone steht. Sie ist die letzte ihrer Art, die im Burenkrieg noch benutzt wurde. Gleichzeitig ist der Long Tom Pass der Höchste hier weit und breit. Immerhin bringt er stolze 2150müNN auf's Zentimetermaß. Leider standen wir Punkt Highnoon dort oben was den super heißen Tag noch unerträglicher machte. Na gut, Kanone gesehen, nichts wie wieder runter. Auf halber Höhe ereignete sich das wohl schlimmste Ereignis des heutigen Tages. Kurz vor uns, ist ein PKW schwer verunglückt. Direkt gesehen haben wir es zwar nicht, aber über die Staubwolke hinter der Kurve hatten wir uns schon gewundert. Jedenfalls waren wir das erste Fahrzeug am Unfallort. Andreas stieg ziemlich abrupt auf die Bremse und meinte nur: da ist noch mindestens einer drin. Oh jee, das Auto lag auf dem Dach und sah auch sonst ziemlich ramponiert aus. Was nun? Erste Hilfe in einem fremden Land, ohne Verbandskasten und Handschuhe? Ne,nun wirklich nicht. Aber den Notruf, den konnte ich zumindest tätigen. In Deutschland noch nie machen müssen, erschwert es die Sache ungemein, mangels Routine. Und dann erklär mal auf englisch was passiert ist, wo genau du dich befindest und.... Ach ja, die Mobilfunknummer der Südafrikanischen Prepaid Karte, die hätten sie Bitteschön auch noch gerne gewusst!?!
Lange Rede, als wir 10 Kilometer später wieder in Sabie eintrafen, bog gerade die Ambulanz an uns vorbei, Richtung Unglücksstelle.
Nicht das ihr glaubt, wir haben uns. einfach so vom Unglücksort entfernt. Wir sind erst gefahren, als genug einheimische Helfer vor Ort waren. Das war mal ein Schreck zum Mittag. Wir hoffen natürlich sehr, dass für die Unfallopfer die Sache einigermaßen glimpflich ausgegangen ist.
Wir hingegen setzten unseren Weg in Richtung Graskop fort. Das letzte Ziel des heutigen Tages waren die Mac Mac Pools. Natürliche Wasserbecken, in denen man schwimmen kann. Andreas stürzte sich in die Fluten, mir hingegen reichte es auf einem Stein zu sitzen und die Füße ins Wasser hängen zu lassen. Denn gefühlte Wassertemperatur lag bei geschätzten 10 Grad.
Relativ früh waren wir zurück bei der Unterkunft, denn es hieß noch einige Vorbereitungen für den morgigen Tag zu treffen. Und zu spät zum Abendessen erscheinen wollten wir heute auch nicht. Hatte doch der gestrige Abend gezeigt, wer zu spät kommt, kriegt keinen Platz mehr!
Das ist uns heute nicht passiert.

Gefahrene Kilometer 148
Fazit des Tages: fool your life-Speed kills....

Nur zur Orientierung...

Nur zur Orientierung...

Lisbon Fall

Lisbon Fall

Und Umgebung

Und Umgebung

Lisbon Fall im Gegenlicht

Lisbon Fall im Gegenlicht

Natural Bridge

Natural Bridge

Mac-Mac Fall

Mac-Mac Fall

Sabie Fall

Sabie Fall

Und nochmal.

Und nochmal.

Strasse in Sabie mit blühenden Jacaranda Bäumen.

Strasse in Sabie mit blühenden Jacaranda Bäumen.

Lone Creek Fall

Lone Creek Fall

Longtom Pass mit gleichnamiger Kanone.

Longtom Pass mit gleichnamiger Kanone.

Aussicht vom Pass.

Aussicht vom Pass.

Mac-Mac Pools

Mac-Mac Pools

Wilde Tiere im Pool.

Wilde Tiere im Pool.

Webervogel Nest

Webervogel Nest

© Kerstin Reimer, 2015
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Dieses Jahr wird alles anders. Wir Wechsel den Kontinent. 3000 Kilometer Küste,9 Provinzen,11 Amtssprachen. Südafrika, die Regenbogennation, beeindruckt mit seinen Kontrasten gleich jeden Besucher - auch uns?
Details:
Aufbruch: 04.11.2015
Dauer: 5 Wochen
Heimkehr: 08.12.2015
Reiseziele: Südafrika
Der Autor
 
Kerstin Reimer berichtet seit 13 Jahren auf umdiewelt.
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