Honeymoon: Backpacking in Kambodscha und Vietnam

Reisezeit: April / Mai 2016  |  von Paula & Andreas Soundso

Phnom Penh Tag 3

Phnom Penh Tag 3 - Nationalmuseum und Tuol Sleng

Heute starteten wir sehr früh in den Tag, um der Mittagshitze nach Möglichkeit zu entfliehen. So waren wir bereits um 8:30 Uhr am Nationalmuseum, das viele Skulpturen und andere Artefakte der Angkorianischen Zeit beherbergt. Da kleinere Skulpturen oder auch Wandgemälde aus Angkor hier ausgestellt sind, sahen wir dies als wunderbare Vorbereitung für unsere morgige Tour nach Siem Reap, von wo aus wir uns die Tempelanlagen ansehen möchten. Das Museum war zu der Zeit noch fast menschenleer, was sehr schön war. Wir hatten erst damit geliebäugelt, eine Führung zu buchen, haben uns dann jedoch dagegen entschieden. Später überholte uns dann ein Pärchen mit einer zum Museum gehörenden Führerin und wir stellten fest, dass wir die richtige Entscheidung getroffen haben. Sie sprach zwar Englisch aber wirklich verstanden haben wir sie trotzdem nicht. Das Museum lohnt sich und dürfte zeitlich so ca mit 60-90 Minuten einzuplanen sein. Richtig schön, auch einfach zum Entspannen, ist der grün angelegte Innenhof.

Wir haben mit unserem TukTuk-Fahrer dieses Mal einen Pauschalpreis ausgehandelt, da wir anschliessend direkt weiter zum Tuol Sleng und danach zurück ins Hotel wollten. Somit wartete er auf uns vorm Nationalmuseum bis wir wieder raus kamen und das Gleiche dann nochmal vorm Tuol Sleng - das Geld wollte er erst am Schluss haben, was wir als Vertrauensvorschuss empfanden. Bei der Masse an TukTuk-Fahrern hätten wir auch längst weg sein können bis er gemerkt hätte, dass wir das Museum verlassen haben. Andersherum wurden wir allerdings auch schon gewarnt, nicht im Voraus zu bezahlen, da es dann sein kann, dass du aus der Sehenswürdigkeit raus kommst und dein Fahrer ist weg - also von irgendeiner Seite muss beim Pauschalpreis schon Vertrauen vorhanden sein. Und um es vorweg zu nehmen: natürlich haben wir am Ende wie vereinbart gezahlt und waren das Vertrauen wert.

Das Tuol Sleng war eine Besichtigung etwas anderer Natur, ist es doch ein Gefängnis /Folterareal, in welchem zumeist Intellektuelle von den Roten Khmer unter dem Regime von Pol Pot zu Tode gefoltert und zunächst auch auf diesem Gelände und später in den Killing Fields bei Phnom Penh in Massengräbern "beerdigt" wurden. Tuol Sleng ist mitten in der Stadt gelegen, sodass wir völlig überrascht waren, als unser Fahrer plötzlich mitten im städtischen Leben anhielt und uns gen Eingang wies. Grund hierfür ist, dassTuol Sleng vor seiner Umfunktionierung eine Schule war. Wir haben uns hier für eine Audioguide-Tour entschieden, die sehr hilfreich war, um die Räumlichkeiten besser einzuordnen und das Geschehen nachzuvollziehen. Besonders bedrückend war die Besichtigung, da nicht nur die Folterinstrumente in den Räumlichkeiten mit ausgestellt waren, sondern alles mit Fotos hinterlegt war, da die Roten Khmer ihre Gräueltaten sehr akribisch dokumentiert haben. Von vielen Gefangenen gab es Fotos, die zumTeil auch ausgestellt waren.

Nach einer Erholungspause im Hotel (wir haben schon wieder 37 Grad - wenn man bei 6 Grad und Regen raus schaut kommt einem das vielleicht traumhaft vor aber es ist definitiv zu heiss) sind wir dann zu Fuss los gezogen, weil wir meinten, in unserer Strasse etwas zu Essen (in klimatisierten Räumen) und einen Massagesalon zu finden. Nach 30 Minuten (gefühlten 130) sind wir immernoch nicht fündig geworden und haben uns in das erstbeste klimatisierte Restaurant gesetzt, das auf dem Weg lag. Anschliessend war uns weder nach Massage noch nach weiterem Fussmarsch in der prallen Sonne, sodass wir ein TukTuk zum Central Market nahmen. Der Markt war das, was wir uns von einem südostasiatischen Markt erwartet haben - wahnsinnig viele Klamottenstände, Schmuck ohne Ende (sicherlich echte Diamanten), Handtaschen (Louis Vuitton - ganz sicher original), diverse Körperpflegeprodukte (hier hab ich endlich die Eukalyptus-Massagecreme gefunden, die meine Masseurin immer aus Thailand importiert) und natürlich Lebensmittel jeglicher Art. Insbesondere die Auswahl an frischem Fisch war wirklich bemerkenswert - grenzwertig war allerdings die Haltung der noch lebenden Muscheln, Fische und Krebse in den viel zu engen Plastikschalen. Um hier ein paar Fotos zu machen haben wir stets gefragt und alle Verkäufer haben uns dies erlaubt. Im Vergleich: gestern Abend an der Promenade wollte eine Verkäuferin 1$ kassieren, damit ich ein Foto von ihrem Essensstand mit frittiertenGrillen, Fröschen, Käfern etc. schiesse - soll nochmal einer sagen, die Leute wären nicht geschäftstüchtig.

Im Vergleich zum Russischen Markt hat uns der Central Market definitiv besser gefallen und wenn wir noch mehr Zeit hätten, würden wir dort vielleicht sogar nochmal vorbei schauen wollen. Da uns morgen allerdings zwischen 6:45 und 7:30 Uhr der Mekong Express Richtung Siem Reap am Hotel abholen wird, müssen wir das wohl für unseren nächsten Besuch in Phnom Penh aufheben.

Noch ein Tipp, den uns glücklicherweise jemand vor unserer Reise gegeben hat: in Kambodscha (vielleicht auch in Vietnam) sollte man stets mit vielen 1$-Scheinen reisen. Viele Dinge sind sehr günstig und es kann nicht immer auf grössere Beträge raus gegeben werden. Heute im Restaurant haben wir einen Chinesen gesehen, der mit einem 50$-Schein bezahlen wollte - war eine schwierige Sache. Wir haben daher frühzeitig bei unserer Bank um eine diverse Anzahl an 1$-Scheinen gebeten, was sich hier schon mehr als rentiert hat.

Nationalmuseum

Nationalmuseum

Innenhof des Nationalmuseums

Innenhof des Nationalmuseums

Tuol Sleng

Tuol Sleng

Tankstelle für Mopeds und TukTuks

Tankstelle für Mopeds und TukTuks

Fischstand am Central Market

Fischstand am Central Market

Lebende Krebse am Central Market

Lebende Krebse am Central Market

Riesige Muscheln am Central Market

Riesige Muscheln am Central Market

Noch ein Fischstand am Central Market

Noch ein Fischstand am Central Market

Und noch ein Fischstand

Und noch ein Fischstand

Kabelsalat an jeder Ecke - ein Albtraum eines jeden Elektrikers (oder wie Andreas fragt: Ist das normkonform?)

Kabelsalat an jeder Ecke - ein Albtraum eines jeden Elektrikers (oder wie Andreas fragt: Ist das normkonform?)

© Paula & Andreas Soundso, 2016
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Wir werden unsere Hochzeitsreise nach Kambodscha und Vietnam machen und diese Länder mit dem Rucksack bereisen. Wir haben viele Unterkünfte bereits im Vorfeld reserviert und die Flüge im Vorfeld gebucht. Alles andere lassen wir auf uns zukommen. Unsere Route umfasst nach jetzigem Stand folgende Stationen: Phnom Penh, Siem Reap, Hanoi, Halong Bay, Sapa, Ninh Binh, Hue, Da Nang, Hoi An, Ho Chi Minh City
Details:
Aufbruch: 30.04.2016
Dauer: 4 Wochen
Heimkehr: 28.05.2016
Reiseziele: Kambodscha
Vietnam
Der Autor
 
Paula & Andreas Soundso berichtet seit 8 Jahren auf umdiewelt.