Honeymoon: Backpacking in Kambodscha und Vietnam

Reisezeit: April / Mai 2016  |  von Paula & Andreas Soundso

Halong Bay

Signature Cruise durch Halong Bay und weiter - 3 Tage, 2 Nächte

7:45 Uhr wurden wir von unserem Minibus am Hotel abgeholt und gemeinsam mit einem irischen Pärchen sowie einem Pärchen aus Colorado (die Fahrt war sehr lustig) nach Halong gefahren, wo wir mit noch anderen Reisenden auf die zwei Schiffe der Signature Cruise verteilt wurden. Wir hatten eine gute Kabine erwartet aber von dem, was wir vorfanden, waren wir schier begeistert. Wir haben das Zimmer in der Front des Schiffes, welches keinen seitlichen Balkon, sondern einen über die gesamte Schiffsbreite mit Blick auf den Bug hat. Da das Zimmer zudem für 3 Personen ausgelegt ist, ist es innen riesig und hat am Balkon 3 Liegen - es ist perfekt. Zudem sind die 16 verfügbaren Kabinen nicht ausgebucht, sodass überall entspannt viel Platz ist.

Die Fahrt in die Halong Bucht war beeindruckend und wir sassen mit den anderen an Deck und haben uns die Felsformationen angeschaut, die in dem leicht diesigen Horizont irgendwo in der Ferne verschwammen. Es ist hier ein wenig wie in Angkor: man fühlt sich so unglaublich klein und unbedeutend neben diesem Meisterwerk der Natur. In der Halong Bucht und den Buchten drum herum sammeln sich insgesamt ca. 2000 Karstfelsen im Wasser, von denen ein Areal, welches ca. 750 dieser Felsen umfasst, zum Unesco-Weltkulturerbe erklärt worden ist - absolut zu Recht, wie wir finden. Die Zahlen kannten wir schon vor unserer Reise aber was dies von Nahem bedeutet, wird einem erst hier vor Ort bewusst. Soweit das Auge reicht sieht man mal näher, mal ferner überall grün bewachsene Karstfelsen in unterschiedlichsten Formen. Es ist so beeindruckend und wir verbringen viel Zeit an Deck oder auf unserem Balkon damit, einfach nur raus zu schauen, während das Schiff durch die Felsenlandschaft gleitet.

Nach einem grossartigen Lunch-Menü mit viel frischem Fisch und Obst wurden wir von unserem Tender-Boot zu einem Steg gebracht, von dem uns Ruderbote zu dem schwimmenden Dorf Vung Vien gebracht haben, welches in einer geschützten Anreihung von Karstfelsen liegt. Die Einwohner haben bis zum Jahr 2000 auf ihren Booten in dieser von Strömungen und Wellen geschützten Ecke gelebt, bis sie 2000 die Genehmigung bekommen haben, ein schwimmendes Dorf dort zu errichten, in dem dann ca. 100 Menschen gelebt haben. Unter anderem, da die Kinder nicht zur Schule gehen können, ist es der Regierung sehr daran gelegen, die Einwohner aufs Festland umzusiedeln und sie hat diverse Projekte hierfür gestartet. Unter anderem wurden für die Einwohner schönere Häuser auf dem Festland gebaut und ihnen zur Verfügung gestellt. Es leben jedoch weiterhin Einwohner in diesem Dorf und verdienen ihren Lebensunterhalt durch Fischfang und die Ruderbootfahrten durch das Dorf und die Karstfelsen. Sie leben dort ohne Elektrizität und frisches Trinkwasser und behelfen sich durch das Auffangen von Regenwasser und den Zukauf von Wasser (es regnet nicht genug für die Komplettversorgung). Die Lage des Dorfes ist umwerfend aber trotzdem ist es keine Frage, dass wir uns ein solches Leben für uns nicht annähernd vorstellen könnten.

Nach der Ruderboottour haben wir eine Perlenfarm mitten zwischen den Karstfelsen besucht und erfahren, wie die Zucht von Perlen in den hiesigen Austern funktioniert - sehr interessant.

Zurück an Bord war Zeit für Entspannung und um die grossartige Landschaft zu geniessen. Mit etwas Überwindung (fremde Gewässer können ja manchmal unheimlich sein) bin ich mit unseren Mitreisenden vom Boot aus schwimmen gegangen - Andreas war nicht so recht nach Schwimmen. Laut Crew soll es hier keine Haie oder Wasserschlangen geben. Zumindest die Sache mit den Schlangen glaube ich noch nicht so ganz aber das Wasser war so traumhaft grün-blau und wer weiss schon, ob man jemals wieder hierher kommt?

Im Restaurant haben wir einen Kochkurs für vietnamesische Frühlingsrollen mitgemacht bevor es ein grossartiges, vietnamesisches Abendessen gab. Danach haben wir an unserer nächtlichen Ankerstelle an Deck unter dem Sternenhimmel  auf den Liegen gelegen und den Abend ausklingen lassen. Es war wirklich perfekt und wir sind heilfroh, uns für die Signature Cruise entschieden zu haben, da wir uns auf unserem Schiff sicher fühlen, der Service und die Versorgung mit allem was man braucht grossartig ist, wir ein umwerfendes Zimmer haben, es keine Massenveranstaltung ist (wir sind 17 Gäste) und die vom Boot angebotenen Aktivitäten super sind. Das nächtliche Angebot vom Tender-Boot aus noch Nachtfischen zu gehen, haben wir vor lauter Müdigkeit ausgelassen.

Am 2. Tag wurden wir von einem mächtigen Gewitter geweckt und was einem daheim nicht so viel ausmacht, ist auf einem Schiff, zwischen Karstfelsen im Meer mehr als unheimlich (ohne die Karstfelsen wäre es natürlich noch schlimmer, wären wir dann weit und breit der höchste Punkt im Wasser). Das Gewitter in dieser Kulisse war wirklich skurril und wir sassen an unseren Fenstern und schauten uns das Spektakel an.

Nach dem Frühstück wurden wir zu zwölft auf das Tagesboot gebracht, welches uns heute tagsüber umher gefahren hat. Es ist etwas kleiner als das Hauptboot aber voll ausgestattet mit Duschen, WC, Sonnendeck, Küche und Bar. Wir fuhren ca 1 Stunde durch die Karstlandschaft. Dann wurden die Kayaks zu Wasser gelassen und wir haben eine schöne und aufregende Kayaktour um die Felsen gemacht. Aufregend war es zudem, da es anfing zu gewittern und wir im Kayak sicherlich nicht den sichersten Platz für ein Gewitter hatten. Aber wir sind alle heile wieder angekommen und hatten eine tolle Zeit auf dem Wasser. Wir haben riesige Quallen gesehen, die laut Crew nicht gefährlich sind sondern nur unangenehm. Da die Sorte, die wir gesehen haben, in Vietnam sogar gegessen wird, erklärte uns der Tourguide voller Enthusiasmus die Zubereitungsart. Wir planen allerdings nicht, das Gericht in Deutschland nachzukochen.

Wieder an Bord konnten wir uns trocken legen,  Lunch essen und wurden dann auf eine kleine Insel (einer der Karstfelsen mit kleinem Strand) gebracht, um ein wenig Zeit am Strand zu verbringen. Wir lagen im Sand unter Sonnenschirmen auf einer nur von einer Person bewohnten Insel - es hatte ein wenig was von dem Film "The Beach" und es war toll. Und wir hatten riesen Glück: auf dem Weg zur Insel kam zum ersten mal die strahlende Sonne raus. Perfekt. Zurück auf dem Hauptschiff haben wir es uns auf unserem Balkon gemütlich gemacht und den Tag entspannt ausklingen lassen (Happy Hour und wieder ein tolles Menü inklusive). Im Vergleich zu den Städtetouren, die wir zuvor hatten, ist das absolut die Art von Erholung, die wir uns auf dem Schiff erhofft hatten.

Die Nacht lagen wir umschlossen von dicht bewachsenen Karstfelsen vor Anker und konnten die in den Wäldern lebenden Tiere hören - es war toll und es war toll auf dem geschützten Schiff zu sein - wer weiss, was da so in den Wäldern lebt?

Am Morgen unseres dritten Cruise-Tages ging es für uns nach einem leichten Frühstück bereits um 7:30 Uhr auf eine Karstinsel, in deren Felsinneren sich eine Höhle befindet. Diese wurde 2007 von Fischern auf der Suche nach Trinkwasser entdeckt und es stellte sich heraus, dass 2 Familien dauerhaft in der Höhle gelebt haben. Als die Höhle nach ihrer offiziellen Entdeckung dann der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden sollte, wurden die beiden Familien in schwimmende Dörfer umgesiedelt. Die Höhle war sehr schön, auch wenn der Aufstieg um zum Eingang zu gelangen ziemlich steil war (steile Treppen verfolgen uns wohl in diesem Urlaub). Die Stalagtiten und Stalagmiten wurden stimmungsvoll beleuchtet, die Fusswege dafür umso weniger und man musste extrem auf der Hut sein um sicht nicht lang zu legen. Wir waren das erste Mal seit einer Woche nicht in FlipFlops unterwegs und heilfroh darüber. Auf dem Weg zur Höhle flog mir übrigens etwas Dickes, Schwarzes ins Gesicht und ich war mir sicher, von einer Fledermaus angefallen worden zu sein. Am Ende war es ein riesiger schwarzer Schmetterling - in der Grösse gibt es die bei uns nicht.

Nach der Insel gab es einen gemütlichen Brunch bevor es zurück aufs Festland und mit dem Minibus (6Sitzplätze und WiFi - was will man mehr?) Zurück nach Hanoi ging. Nach der traumhaft ruhigen Zeit in dieser gigantischen Kulisse in der Halong Bucht (Ha Long = herabsteigender Drache) und der Ba Tu Long Bucht (Ba Tu Long = kleiner Drache) kommt einem das Festland wieder extrem hektisch, dreckig und laut vor. Aber daran gewöhnt man sich und ausserdem geht es morgen nach Sapa in die Berge - der Bus fährt um 7:00 Uhr ab (das frühe Aufstehen verfolgt uns hier irgendwie).

Noch eine Sache zum Thema Krankheiten: ein britischer Mitreisender hat sich hier irgendwas eingefangen - seine Frau sagte, es war was am Essen (bevor er aufs Schiff ging). Es ging ihm von Anfang an schlecht aber heute kurz vor Verlassen des Schiffes brach er zusammen und lag auf dem Boden des Speisesaales. Die Crew war extrem bemüht aber sie waren auf nichts derartiges vorbereitet. Hilfe bekam er letztenendes durch die Touristen aus Spanien, Italien und England, die  alle ihre gut gefüllten Reiseapotheken auspackten und versuchten, sich zu kümmern - einer der Spanier schien Arzt zu sein. Kurz: man möchte hier auf keinen Fall wirklich krank werden, denn ausserhalb Hanois und Saigons wird vermutlich eine vergleichbare Hilflosigkeit herrschen wie heute auf dem Schiff. In Hanoi sind wir an einer Zahnarztpraxis vorbei gelaufen.... ohne Worte! Da zieht man sich den Zahn besser direkt selber.

Sunrise / Sonnenaufgang

Sunrise / Sonnenaufgang

Qualle zum Dinner?

Qualle zum Dinner?

Nächtlicher Ankerplatz

Nächtlicher Ankerplatz

Schwimmendes Dorf

Schwimmendes Dorf

Unser Schwesterschiff - aber unseres sieht genauso aus, hat nur 4 Kabinen mehr

Unser Schwesterschiff - aber unseres sieht genauso aus, hat nur 4 Kabinen mehr

Der Blick von unserem Balkon war perfekt

Der Blick von unserem Balkon war perfekt

Strand zwischen den Karstfelsen

Strand zwischen den Karstfelsen

Tropfsteinhöhle im Karstfelsen

Tropfsteinhöhle im Karstfelsen

© Paula & Andreas Soundso, 2016
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Wir werden unsere Hochzeitsreise nach Kambodscha und Vietnam machen und diese Länder mit dem Rucksack bereisen. Wir haben viele Unterkünfte bereits im Vorfeld reserviert und die Flüge im Vorfeld gebucht. Alles andere lassen wir auf uns zukommen. Unsere Route umfasst nach jetzigem Stand folgende Stationen: Phnom Penh, Siem Reap, Hanoi, Halong Bay, Sapa, Ninh Binh, Hue, Da Nang, Hoi An, Ho Chi Minh City
Details:
Aufbruch: 30.04.2016
Dauer: 4 Wochen
Heimkehr: 28.05.2016
Reiseziele: Kambodscha
Vietnam
Der Autor
 
Paula & Andreas Soundso berichtet seit 8 Jahren auf umdiewelt.