Südharz und Oberstdorf

Hahnenkleeklippen

Unser letzter Wandertag von Braunlage aus bricht an.
Und früh lacht die Sonne.
Somit stehen die Hahnenkleeklippen auf dem Programm.
Im Vorfeld suchen wir zwar einen geeigneten Rundweg aus, verpassen aber irgendwo den richtigen Abzweig am "Rinderstall".
Nix mit toller Beschilderung.
Weil wir aber zeitig genug gegen 10:00 Uhr losgegangen sind, macht das nichts, denn der Weg ist auch so ganz schön und es sind kaum Leute unterwegs.
Am Ende werden aus geplanten 4,5 Stunden eben 6,5 Stunden.

Unterwegs ist es einfach fantastisch, keinerlei Ablenkung durch fremde Geräusche. Nur der Wald/Weg und wir und viel frische Luft.
Ab und zu treffen wir mal auf ein Wanderpärchen, ansonsten rundherum nur der rauschende Wind in den Bäumen, das Plätschern der Oder und ganz viel Vogelgezwitscher.
Die Bäume sind voller Leben, was man leider meist gar nicht sieht, sondern nur hört.
Die Viecher verstecken sich. Die blicken bestimmt auf uns, obwohl wir beide immer wieder längere Abschnitte ohne ein Wort zu sprechen nebeneinander her gehen. Jeder ist für sich und kann seinen Gedanken nachhängen und die Umgebung intensiv wirken lassen.
Das ist ein Teil unserer Wanderphilosophie.

...bis endlich das Cafe "Königskrug" zumindest erst mal in Hörweite kommt. Der Straßenlärm kommt uns geradezu außerirdisch vor, v.a. die teilweise extrem lauten Motorräder.

Gerald begnügt sich mit einem Stück Kuchen und ich bin leider so gierig auf den Riesenwindbeutel, dass ich glatt vergesse, ihn wenigstens auf einem Erinnerungsfoto festzuhalten. Als mir das einfällt, ist er leider schon alle...
Das Teil hat super lecker geschmeckt. Mit Johannisbeergrütze und viel frischer Sahne.
Der Wirt erscheint anfangs etwas komisch, hat aber einen ziemlich trockenen Humor.
Als ich ihn bitte, er soll der Bäckerin ein Dankeschön ausrichten für den leckeren Windbeutel, meinte er: "Hier gibt es keine Frauen..."
Tatsache, wir sehen auch nur Männer, zwar alle etwas eigenartig, aber total auf Zack und auch das Angebot der Speisekarte insgesamt sieht vielversprechend aus.
Eine Einkehr hier lohnt sich.

Als wir uns satt und zufrieden Richtung Hahnenkleeklippen auf den Weg machen, sieht es schon wieder nach Regen aus. Zum Glück wird es nur etwas kühler und windiger.
Ansonsten sind wir wieder gut prepariert für eventuelle Wetterkapriolen.