Fachwerk und Romanik im Nordharz

Reisezeit: April / Mai 2019  |  von Herbert S.

Wernigerode

Auch in Wernigerode finden wir wegen des Feiertags einen kostenlosen und vor allem schattigen Parkplatz, von dem wir hochachtungsvoll auf das hochgelegene Schloß blicken und uns fragen, ob wir nach den bereits absolvierten Aktivitäten den Aufstieg noch schaffen.
Hauptattrraktion des Ortes ist natürlich der Schloß Wernigerode.
Wir schaffen ihn und müssen dann einen überhöhten Eintritt zahlen, da heute das Walpurgisfest auf dem Schloß stattfindet. Immerhin ist im Preis aber die Besichtigung eingeschlossen.

Das Schloß Wernigerode® war ursprünglich eine mittelalterliche Burg, die den Weg der deutschen Kaiser des Mittelalters auf deren Jagdausflügen in den Harz sichern sollte. Im Laufe des 16. Jh. wurde die Burg zu einer Renaissancefestung umgebaut. Im Dreißigjährigen Krieg schwer verwüstet, begann Graf Ernst zu Stolberg-Wernigerode im späten 17. Jahrhundert mit dem barocken Umbau der Burgreste zu einem romantischen Residenzschloss.
Den wohl bedeutendsten Umbau in der Geschichte des Schlosses veranlasste Graf Otto zu Stolberg-Wernigerode. Das Schloß Wernigerode® wurde zu einem Leitbau des norddeutschen Historismus. Seit 1930 ist das Schloss in Teilen der Öffentlichkeit zugänglich. Zwei Museumsrundgänge führen die Gäste durch über 40 zum Teil original eingerichtete Wohnräume des deutschen Hochadels.

Uns gefällt dieses Mittelalter-Spektakel nun eigentlich gar nicht, aber es bringt natürlich Leben in die Burganlage.

Der Rundgang durch das Schloß ist zweigeteilt, aber wesentlich ruhiger als wir uns dachten. Die meisten verköstigen und verlustigen sich auf den Höfen mit ‚Speis und Trank‘ und bei Ritterkämpfen oder Hexentanz.

Nach dem Abstieg schleichen wir noch eine Runde durch die Stadt, stellen jedoch fest, dass wir allmählich hinreichend Fachwerk bewundert haben.

St. Silvestri-Kirche

St. Silvestri-Kirche

lange Strasse mit dem kleinsten Fachwerkhaus

lange Strasse mit dem kleinsten Fachwerkhaus

Rathaus

Rathaus

Recht müde kommen wir nach Hause, ruhen ein wenig und essen noch einmal im Viktoria-Luise (Räucherlachstartar wie am ersten Abend, Ulrike wählt mein Bärlauchrisotto mit Räucherforelle ebenfalls vom ersten Abend und ich wähle Rindsroulade. Dazu gibt es wieder guten Wein von der Region Saale-Unstrut – Riesling für Ulrike und Spätburgunder für mich)

© Herbert S., 2019
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Von Hexen umflogen und von Literaten beschrieben, vom Bergbau ernährt und von Naturenthusiasten geschätzt - das ist der Harz, die bewaldete Mittelgebirgsinsel im Herzen Deutschlands. Aber nicht nur Naturliebhaber kommen auf ihre Kosten, denn der Harz ist eines der burgenreichsten Gebiete Deutschlands und beheimatet zahlreiche schmucke Fachwerkstädte, Schlösser und Klöster.
Details:
Aufbruch: 24.04.2019
Dauer: 13 Tage
Heimkehr: 06.05.2019
Reiseziele: Deutschland
Der Autor
 
Herbert S. berichtet seit 18 Jahren auf umdiewelt.
Reiseberichte von Herbert sind von der umdiewelt-Redaktion als besonders lesenswert ausgezeichnet worden!
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