Round the world 2006

Reisezeit: August - Oktober 2006  |  von Stephi und Timur

Neuseeland: Suedinsel Teil 2 - Gandalf, Legolas u. Franz

Nach knapp 2 Stunden Fahrt aus dem Abel Tasman NP und einem kurzen Intermezzo mit der Polizei (ja ja, wenn man 112km/h faehrt kriegt man schon Bussgeld von 40Euro) erreichten wir das kleine Kaff Murchison. Da es bereits dunkel war (hey, es war auch schon kurz vor sieben), steuerten wir einen Campingplatz an. Dort angekommen erledigten wir wie immer alle Formalitaeten an der Rezeption und gingen anschliessend zurueck zu unserem Wagen. Doch Gandalf (ihr erinnert euch an den Namen unseres weissen, alten Campervans) reagierte nicht! Zunaechst fiel auf, dass die Zentralverriegelung nicht funktionierte. Auch die restliche Elektronik im Wagen war wie tot! Was war passiert? Wir beiden Hobbymechaniker hatten natuerlich sofort einen Verdacht - die Batterie! Aber wie kann eine Batterie nach 2 Stunden Fahrt und einer Minute an der Rezeption stehenlassen leer werden? Das kam uns ein bisschen komisch vor. Durch freundliche Hilfe (sprich anschieben) der Familie die den Campingplatz betrieb, kamen wir dann gluecklicherweise noch zu einer Powersite, wo es wenigstens Strom fuer unseren Heizluefter gab. Da diese Familie ebenfalls noch am abend das naechste Service Center fuer uns benachrichtigte, konnten wir mit Hilfe am naechsten Morgen rechnen.
Gegen 10Uhr kam dann auch ein Mechaniker vorbei und stellte fest, dass das Versorgungskabel welches von der Batterie weggeht einfach abgefallen war. Wir waren erleichtert, dass dieses kleine Problem zuegig erledigt werden konnte.
So ging es also weiter in Richtung Franz Josef Gletscher.
Nach ein paar Stunden Fahrt entlang der Westkueste hoerten wir dann die Nachricht ueber einen Meteoreinschlag in Christchurch im Radio. Schon lustig wie der Moderator die Situation schilderte, so als ob das jeden Tag passieren wuerde. Aber scheinbar sollte es an diesem Tag noch weitere Ueberraschungen geben.

Ein paar Minuten nach dieser Nachricht fing irgendetwas an in unserem Wagen zu riechen (nein, es gab keine Bohnen am Vorabend). Wenig spaeter sahen wir auch weissen Rauch! Unsere erste Vermutung war die Ernennung eines neuen Papstes, aber hierfuer haette das obligatorische, tagelange Starren auf einen (ziemlich haesslichen) Schornstein gefehlt.
Da der Motor sich unter dem Beifahrersitz befand, war diese Situation alles andere als angenehm. Wir hatten buchstaeblich Feuer unterm Hintern!Offensichtlich hatte der alte Knabe Gandalf sich im Kampf gegen die Orks endgueltig fuer uns aufgeopfert. Die Reinkarnation unseres Motors in Form von Mordor stellte sich fuer unsere Weiterfahrt nicht gerade als foerderlich heraus. Da wir in der Mitte vom Nirgendwo auch leider kein handynetz hatten, blieb uns nichts anderes uebrig, als unsere freundlichen neuseelaendischen Mitbuerger zur Hilfe zu rufen. Dass die Kiwis wirklich sehr hilfsbereit sind, hat sich mal wieder bestaetigt, als wir mit unserem rauchenden Gandalf-Wrack am Strassenrand Autos anhalten mussten. Auch gleich der Erste hielt an und nahm uns nicht nur zum naechsten "Ort" mit, sondern war drauf und dran, uns den Wagen gleich selbst zu reparieren-wenn da denn noch was zu retten gewesen waere. Dem war leider nicht so, und so verbrachten wir den Nachmittag auf der Terasse des "Bushman Centre" in einem Zwei-Seelen-Dorf (vielleicht waren es auch drei), nachdem wir uns ca. eine halbe Stunde mit den netten Buerokraten vom maui customerservice rumgeschlagen hatten, die von Auckland aus natuerlich herzlich wenig fuer uns tun konnten. Schnell war klar (zumindest uns, was wir dann auch diplomatisch an den Mann gebracht haben), dass ein neuer Gandalf, besser eher ein Legolas, her musste, und zwar schnell. Waehrend der erste Teil recht schnell in Auckland ankam, bedurfte es zur Umsetzung des zweiten noch einiges an nicht mehr so diplomatischer Auseinandersetzung. Schliesslich kam tatsaechlich noch der Abschleppwagen und brachte uns zumindest bis zum naechsten Ort (bei dieser Gelegenheit konnten wir feststellen, dass wir mal wieder Glueck im Unglueck gehabt hatten, denn "Hari Hari", seines Zeichens nicht Fiji-Beach-Resort sondern eben naechster bewohnter Fleck auf unserer Strecke, war immerhin gute 30 Minuten Autofahrt entfernt, wir waren also immerhin "rechtzeitig" liegengeblieben Unseren nicht mehr ganz so starken Nerven haben dann aber immerhin dazu beigetragen, dass unser Legolas (sie hatten uns sogar zu maui-Fahrern befoerdert! scheinbar waren wir wirklich nicht mehr so nett gewesen am Telefon) am naechsten Tag nicht erst irgendwann gegen nachmittag, sondern "schon" um halb zwoelf bei uns war, sodass nicht noch ein ganzer Tag verloren war und wir doch noch gegen eins am Franz Josef Gletscher ankamen.

Sportlich wie wir sind machten wir uns sofort auf die Suche nach einem Veranstalter fuer Heli-Hikes. Hierbei fliegt man mit einem Helikopter auf den Gletscher und laeuft dann dort 2-3 Stunden lang zwischen den Eisformationen rum.
Wir hatten Glueck den letzten Hubschrauber fuer den Tag noch zu bekommen, was sich als suendhaft teuer herausstellte. Aber schon nach 1 Minute in der Luft stellten wir fest, dass sich diese Investition lohnen sollte. Der Blick auf den Gletscher war grossartig.
Kurz nach der Landung bekamen wir unsere Eisspikes fuer unsere Schuhe und schon ging es los. Unser Gletscherfuehrer fuehrte uns durch Eisschluchten, -hoehlen und schickte uns Eisrutschen hinunter. Wir wurden zwar ziemlich nass, aber was war das doch fuer ein Spass auf unserem Allerwertesten einen Tunnel aus Eis hinunter zu schliddern. So ging das die ganzen zweieinhalb Stunden und immer wieder musste man aufpassen seinen Kopf nicht zu stossen oder nicht im Eis einzubrechen.
Jeder der nach Neuseeland auf die Suedinsel kommt sollte definitiv so einen Helihike mitmachen. Es war wirklich ein einmaliges Erlebnis .
Leider war an dieser Stelle unser Neuseelandbesuch fast schon zu Ende. Am naechsten Morgen fuhren wir durch das Landesinnere ueber den Arthur's Pass nach Christchurch. An dieser Stelle kann nur geraten werden diese Strecke bei Tageslicht zu fahren. Abgesehen von der Tatsache, dass es einigen Stellen nicht schneller als 30km/h geht, ist diese Strecke von der Landschaft her einfach einmalig. Ohne Ende sieht man Schnee bedeckte Berge, Wasserfaelle und Gegenden die alle als Set im Herr der Ringe aufgetaucht sein koennten.
Auch unser Abflughafen Christchurch sollte uns nicht enttaeuschen. Ein nettes kleines, ziemlich britisch angehauchtes, Staedtchen mit schoenen Gruenanlagen und einer beeindruckenden Kirche.
Bilder folgen morgen oder uebermorgen

Mitten im Blauen (Eis) - Franz Josef Gletscher

Mitten im Blauen (Eis) - Franz Josef Gletscher

Oh ja, auch diese waghalsigen Maneuver hatten wir auf Lager!

Oh ja, auch diese waghalsigen Maneuver hatten wir auf Lager!

Was ein geiler Tag auf dem Gletscher - unbedingt nachahmen!

Was ein geiler Tag auf dem Gletscher - unbedingt nachahmen!

© Stephi und Timur, 2006
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Um die Welt in 3 Monaten!
Details:
Aufbruch: 01.08.2006
Dauer: 12 Wochen
Heimkehr: 21.10.2006
Reiseziele: Vereinigte Staaten
Fidschi
Neuseeland
Australien
Thailand
Der Autor
 
Stephi und Timur berichtet seit 18 Jahren auf umdiewelt.
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