1 Jahr studieren in Perth

Reisezeit: Februar 2007 - Februar 2008  |  von Benjamin Meyer

Heading North (24.06. - 19.07.07): Perth - Exmouth (24.06. - 28.06.07)

Lang lang ists her seitdem ich hier was veröffentlich habe, aber so viel gab es dann von Perth auch nicht zu erzählen, was über das normale Alltagsleben hinaus ging. Jetzt, also im letzten Monat, war ich allerdings reisemäßig mal wieder einiges unterwegs, was ganz offensichtlich an der 4 wöchigen Unipause zwischen meinen beiden Semestern gelegen hat. Die Richtung, in die es gehen sollte, stand für mich schon länger fest, nordwärts entlang der Westküste war das Ziel der Wahl, weg von Regen und Kälte im guten alten Perth. Die Frage, die sich nur stellte war wie kommen wir eigentlich da hin, immerhin sind es gut 4000 km bis nach Darwin und damit viel laufen, Rad fahren oder zu Pferd schon mal weg. Letztlich haben wir uns dafür entschieden ein Auto zu kaufen, was an sich hier in Australien eine gute Idee ist, da ich hatte das ja schon mal erwähnt alles immer unendlich weit entfernt ist, zumindest im Vergleich zu Deutschland. Die Umsetzung der Idee war dann allerdings weniger intelligent und fällt wohl unter die Kategorie "Hau-Ruck Aktion", was vor allem an den etwas unlogischen australischen Gesetzen zur Zulassung von Autos liegt. Man hätte sich allerdings aber auch davor mal informieren können. Man muss nämlich in Western Australia eigentlich nie zum TÜV mit seiner Karre so lange man immer schön brav pünktlich seine Registrationgebühr bezahlt. Es sei denn, und jetzt kommts, man will ein Auto, das aus einem anderen Bundesstaat in Australien kommt, in Western Australia neu zulassen, dann muss man plötzlich zu so einer Art TÜV und damit wird's auch unter Umständen kompliziert. Naja am Ende warn wir dann 3 mal beim TÜV bis wir endlich bestanden hatten. War ne ziemliche Aktion die außer Zeit auch noch ein bisschen Geld gekostet hat, aber wenigstens kenn ich mich jetzt aus mit Autozulassungen in WA (nur für den Fall das jemand auch mal so was vorhat, kauft ein Auto, das schon in WA registriert ist).
Nachdem wir damit durch waren, konnte es endlich losgehen mit dem Reisen. Letztendlich sind wir am 24.6. früh morgens zu viert, Sören, Sebastian, Manfred und ich, und einem überladenen Auto namens Carrie Richtung Norden aufgebrochen um uns in die unendlichen Weiten der australischen Westküste vorzuwagen. Die erste Etappe ging ca. 600km nach Norden bis nach Kalbarri, wo wir am frühen Nachmittag ankamen und noch den restlichen Tag im National Park verbrachten. Dort hatte unser Auto auch gleich seine Feuertaufe zu bestehen, die ersten 70 km unsealed road standen an. Hat es ziemlich gut gemeistert und ist auch heile dabei geblieben. Der Kalbarri NP war, zumindest aus damaliger Sicht, super schön mit Schluchten und Gesteinsformationen, wie das natural Window. Aber da wussten wir auch noch nicht was uns im Norden noch erwarten würde, so dass Kalbarri im Nachhinein zwar immer noch schön war, aber mit dem Rest nicht so ganz mithalten kann. Haben abends in dem Ort Kalbarri übernachtet und da gleich das erste mal ordentlich gefroren, was wir aber auch erwartet hatten, da es doch nur 600km nördlich von Perth ist.

Sehr sehr voll, und dabei haben wir doch schon nen Kombi

Sehr sehr voll, und dabei haben wir doch schon nen Kombi

Unsealed Road

Unsealed Road

Schlucht im Kalbarri NP

Schlucht im Kalbarri NP

s.o.

s.o.

Natural Window

Natural Window

Pelikane in Kalbarri

Pelikane in Kalbarri

Australische Weite

Australische Weite

Ich mit Carry

Ich mit Carry

Am nächsten Tag ging es weiter nach Exmouth, was noch mal so ca. 850km waren. Auf Grund eines kleinen Abstechers zu den Stromatolithen in Hamelin Pool und unserem etwas späten Aufbruch mussten wir die letzten 150km nach Exmouth im Dunkeln zurücklegen, was in Australien keine besonders gute Idee ist, da Kängurus und anderes Viehzeugs schwer der Meinung ist, das Straßen ein besonders schöner Platz sind um sich nachts aufzuhalten und diese dann auch nicht freiwillig räumen wenn ein Auto kommt. Uns blieb aber auch nix anders übrig, da man nirgendwo vor Exmouth übernachten kann und wir außerdem am nächsten Tag schon tauchen gehen wollten. Nachdem wir am Strand gegessen hatten und sich Sören mal wieder erfolglos im Angeln probiert hatte, wollten wir eigentlich noch an selbigem übernachten, was aber durch ein paar Ranger, die uns verscheucht haben, zunichte gemacht wurde. Da um die Uhrzeit in einem 2000 Mann Dorf natürlich auch keiner der Campingplätze mehr besetzt war, haben wir uns einfach in irgendeinen Campingplatz reingeschlichen und dort unser Zelt aufgestellt. Am nächsten Morgen sind wir dann sowieso früh zum Tauchen aufgestanden und haben den Campingplatz einfach verlassen ohne was zu zahlen. Nach einem ausgiebigen Frühstück mit baked Beans und Würstchen im Stadtpark, gings dann zum Tauchen. Leider war es aufgrund des etwas windigen Wetters nicht möglich bei Murion Island tauchen zu gehen, stattdessen ging es zu anderen Divesites, die allerdings auch, zumindest 2 von 3, richtig schön waren. Beim ersten Tauchgang haben wir dann auch gleich einen Riffhai gesehen, was natürlich das Highlight des Tages war. Abends haben wir uns am gleichen Campingplatz, an dem wir schon am Tag zu vor waren, eingebucht, diesmal richtig, und haben witzigerweise den gleichen Platz bekommen, den wir schon am Vortag okkupiert hatten. Am nächsten Tag wollten wir eigentlich gleich noch mal zum Tauchen raus, aber da hat uns das Wetter einen Strich durch die Rechnung gemacht. Wir haben den Tag stattdessen im Cape Range National Park and der Turquoise Bay verbracht, wo man fantastisch Schnorcheln kann.

Ein Kakadu

Ein Kakadu

Turquoise Bay I

Turquoise Bay I

Turquoise Bay II

Turquoise Bay II

Turquoise Bay III

Turquoise Bay III

Cape Range NP mit Termitenhügeln

Cape Range NP mit Termitenhügeln

Am dritten Tag sind wir konnten wir dann zum Glück tauchen gehen, auch wenn's mit den Inseln wieder nicht geklappt hat. War aber trotzdem richtig gut, besser als am ersten Tag, und wir haben außer riesigen Fischschwärmen auch einen großen Stachelrochen und einen Mantarochen gesehen. Als besonderes und eigentlich so nicht vorgesehenes Highlight, haben wir als wir eigentlich schon auf dem Rückweg waren noch Buckelwale gesehen, die in ca. 50m Entfernung von unserem Boot vorbeigezogen sind. Abends haben wir noch auf unserem Campingplatz gegessen und haben dann im Cape Range NP an der Turquoise Bay übernachtet. Auf Grund des Vollmondes war es fast Taghell und das Wasser hat einen silbrigen Glanz angenommen, was eine tolle Stimmung geschaffen hat.
Am nächsten Tag sind wir, nachdem wir den Sonnenaufgang in der Mandu Mandu Gorge gesehen haben, recht früh in Richtung Karijini NP aufgebrochen. Davon gibt's dann mehr im nächsten Kapitel.

Sören und ich und ein Termitenhügel

Sören und ich und ein Termitenhügel

© Benjamin Meyer, 2006
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Ich gehe im Februar 2007 für ein Jahr zum Studieren nach Perth. Da ich dort natürlich nicht die ganze Zeit in der Uni versauern, sondern auch Australien kennenlernen möchte, habe ich mich hier mal angemeldet um allen die mich kennen oder die es interessiert von meinen Erlebnissen zu berichten.
Details:
Aufbruch: Februar 2007
Dauer: 12 Monate
Heimkehr: Februar 2008
Reiseziele: Australien
Der Autor
 
Benjamin Meyer berichtet seit 17 Jahren auf umdiewelt.