1 Jahr studieren in Perth

Reisezeit: Februar 2007 - Februar 2008  |  von Benjamin Meyer

Perth - part 1: About Australia

Transperth sucks!!!

Wie oben schon angekündigt muss ich mich hier jetzt mal über das öffentliche Transportsystem, genannt Transperth, auslassen. Da hier ja alles so weit voneinander entfernt ist, sollte man meinen, dass es auch einen ordentlichen public transport gibt. Davon kann in Perth allerdings nun wirklich nicht die Rede sein. In der Innenstadt ist das ja im Prinzip noch alles ganz gut, zumindest unter der Woche. Wenn man allerdings abends von Cottesloe beach, was immerhin einer der meistbesuchten Strände hier ist, wieder zurück in die Innenstadt will entwickelt sich das ganze ziemlich schnell zu einer größeren Warterei, da zum einen der Bus nur noch jede Stunde einmal fährt und zum anderen aus irgendwelchen, mir recht unerfindlichen Gründen, es nirgendwo ordentliche Fahrpläne an den Bushaltestellen gibt. Selbst wenn man sich dann irgendwann man selber einen besorgt hat, kann es immer noch gut passieren, dass der Bus entweder gar nicht oder einfach eine halbe Stunde später auftaucht. Man kann in der Zeit natürlich euch nix trinken gehen oder noch am Strand bleiben, wenn man nie weis wann der Bus fährt. Schlimmer als unter Woche sind allerdings Sonntage oder wenn man in einen etwas weiter entfernten Vorort muss. Am Sonntag fährt der Bus nämlich nur von 9 Uhr bis 21 Uhr. Wer früher oder später unterwegs ist und irgendwo hin will, hat einfach Pech gehabt. Auch wenn man in einen nicht ganz stadtnahen Vorort will kann, ist es mir schon passiert dass ich mal eine ¾ Stunde einfach nur gewartet hab, weil der Bus nur jede Stunde fährt. Und zurück war es natürlich das gleiche Spiel. Ich hab auf alle Fälle hier schon einige Zeit auf Busse gewartet und bin froh, dass ich mit dem Fahrrad zur Uni fahren kann. Das einzige worauf man sich einigermaßen verlassen kann sind die S-Bahnen, die am Wochenende sogar nochmal um 2.30 Uhr fahren. Geht aber halt auch nur wenn man in der Nähe von einer der 4 Linien wohnt. Außerdem haben die manchmal auch sehr komische Marotten. Damit es nicht zu einfach wird hat sich die Bahn hier nämlich was ganz Intelligentes ausgedacht. Es gibt hier nämlich verschiedene stopping Pattern, d.h. wenn man jetzt von Perth nach Cottesloe zum Strand fahren will und das falsche stopping Pattern erwischt, hält der Zug einfach nicht in Cottesloe und fährt man bis nach Freemantle, wenn man nicht aufpasst. Man muss dann eine Station vorher aussteigen und 10min auf einen anderen Zug warten. Nachts wird's noch etwas konfuser. Mein Zug hält nämlich dann öfter mal nicht an meiner Station in einem Wohngebiet, sondern nur eine Station weiter am Friedhof. Es ist mir bis jetzt noch nicht geglückt rauszufinden, wer nachts um halb 12 noch an den Friedhof will, aber ich bemühe mich stark dieses Rätsel zu lösen. Das Ganze hat auf alle Fälle zur Folge, dass ich Nachts öfter noch mal einen 10-minütigen Extraspaziergang einlegen muss.

Typische Bushaltestelle in einem Vorort

Typische Bushaltestelle in einem Vorort

Autralian language - Strine

Standart Greetings:

G'day

Howyagawin:
Steht für "How are you going" und man sagt das hier zu jedem egal ob man ihn näher kennt oder nicht. Selbst an der Kasse im Supermarkt kommt einem ein freundliches "Howyagawin" entgegen, was mich immer noch jedes Mal ziemlich verwirrt, da ich nicht wirklich weis was ich darauf antworten soll. Die Australier meinen zwar man muss nicht unbedingt was darauf sagen, aber irgendwie fühl ich mich da auch komisch dabei das einfach zu ignorieren. Joel meinte wir sollten einfach mal den Test machen und sagen "Oh very bad today", die meisten würden es sowieso nicht registrieren. Na ja der Test steht noch aus, werde davon berichten.

See you later:
Ein sehr verbreiteter Abschiedsgruss. Sagt man ähnlich wie "Howyagawin" bei jeder Gelegenheit. Also auch wenn man irgendwo mitten im Nirgendwo an einer Tankstelle was gekauft hat und es absolut sicher ist das man den Kerl hinter der Kasse in seinem Leben nie mehr wieder sehen wird. Trotzdem immer "see you later"

No worries:
Hat einen ganzen Haufen Bedeutungen. Geht los mit "Mach dir keine Sorgen", "Ist OK", "Passt schon", "Das geht so in Ordnung" usw. Wird hier von so ziemlich jedem benutzt und ist die ultimative Antwort auf jede Situation.

Rules for speaking Strine
1. Open your mouth not much - real Australian English has to be mumbled!
2. Slur the sounds together and try to speak through your nose!
3. Speak the vowels very "broad"!
4. Try to avoid polysyllabic words! Australian love abbreviations. e.g. mossie, barbie, Aussie
...Unless of course the word is brief then it is elongated

Tinnie - a can of beer, long for tin

Strange stuff:

Inspector Rex:
Man sollte es nicht glauben aber die wahrscheinlich erfolgreichste deutschsprachige Serie in Australien ist im Moment Kommissar Rex. Läuft hier auf Channel 5, glaub ich, und die Australier stehen total drauf. Überall wird man darauf angesprochen ob man das auch guckt, wenn die Leute feststellen, dass man aus Deutschland ist. Die meisten sind hier nämlich der Meinung die Serie würde in Deutschland spielen. Neulich wurde ich sogar von der Frau im Secondhand Buchladen in der Uni darauf angesprochen, als ich mir ein Deutsch-Englisch Wörterbuch gekauft hab. Ich bin dann immer ehrlich und sag ich habs mal geguckt als ich so 13 Jahre alt war, was die Meisten dann recht witzig finden.

Fosters:
Die meisten Leute sind ja der Meinung das Foster das Australische Bier schlecht hin ist. Leider muss ich diese jetzt ein bisschen enttäuschen. Es gibt nämlich kein Fosters in Australien, zumindest wird es in keinem Pub in dem ich bis jetzt war ausgeschenkt und auch im Bottleshop, wo man hier sogar überall Weihenstephaner Bier bekommt, hab ich's bis jetzt erst einmal gesehen. Auch die Australier, die ich hier kenn, sagen alle das erste mal das sie Foster getrunken haben war in Europa.

Vegemite:
Ist ein hier sehr beliebter Brotaufstrich, der aus so einer Art Hefeextrakt besteht. Auch wenn's sehr gesund sein soll, MANN KANNS EINFACH NICHT ESSEN, zumindest wenn man nicht hier geboren wurde. Es schmeckt irgendwie unglaublich salzig, auch wenn man nur winzige Mengen verwendet und im Prinzip einfach nur abartig. Trotzdem die Australier stehen total drauf.

Fatfree Mayonaise:
Da fragt man sich woraus besteht die eigentlich, wenn sie schon nicht aus Fett besteht. Wird wohl für immer ein Rätsel bleiben. Aber man sieht die Schlankheitsindustrie hat auch Australien fest im Griff.

Sprayoil:
Auch so ein Zeug an das ich mich nicht wirklich gewöhnen kann. Öl, das aus Spraydosen, wie Deo oder Haarspray, kommt, hat irgendwie noch keine Platz in meinem Weltbild gefunden. Sieht dann auch irgendwie total abartig aus, wie aufgeschäumtes Reinigungsmittel.

Hungry Jacks:
Ist wohl auch eher eine rein Australische Kuriosität. So heißt hier nämlich der Burger King. Ein sehr viel coolerer Name, wie ich finde. Hat aber soweit ich weiß was damit zu tun, dass der Markenname "Burger King" in Australien schon von einer kleinen Hot Dog Kette geschützt war, als der große Fast Food Konzern nach Australien kam.

© Benjamin Meyer, 2006
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Ich gehe im Februar 2007 für ein Jahr zum Studieren nach Perth. Da ich dort natürlich nicht die ganze Zeit in der Uni versauern, sondern auch Australien kennenlernen möchte, habe ich mich hier mal angemeldet um allen die mich kennen oder die es interessiert von meinen Erlebnissen zu berichten.
Details:
Aufbruch: Februar 2007
Dauer: 12 Monate
Heimkehr: Februar 2008
Reiseziele: Australien
Der Autor
 
Benjamin Meyer berichtet seit 17 Jahren auf umdiewelt.